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Vor die Wand Vom schillernden Aufstieg und Fall der H2O-Fonds

Londoner Geschäfte in der New Bond Street begrüßen das Ende des Lockdowns: Die Corona-Krise hat viele Wirtschaftszweige in die Bredouille gebracht. Das bekommen auch Investoren zu spüren.
Londoner Geschäfte in der New Bond Street begrüßen das Ende des Lockdowns: Die Corona-Krise hat viele Wirtschaftszweige in die Bredouille gebracht. Das bekommen auch Investoren zu spüren. | Foto: imago images / PA Images

Verluste, die man nicht macht, muss man nicht aufholen – wieder so ein typischer Satz, für den jeder Fondsmanager, der ihn in den Mund nimmt, eigentlich postwendend 5 Euro ins Phrasenschwein abdrücken müsste.

Geschenkt. Zumindest in Zeiten, in denen das Corona-Virus die Kapitalmärkte durcheinanderwirbelt. Denn der Satz ist ja so wahr. Natürlich macht es einen Riesenunterschied, ob der Anteilspreis eines Fonds bei einem unvorhergesehenen Ereignis um 15 Prozent in die Knie geht oder um 50 Prozent. Ersterer hat nach einem Anstieg von 17,6 Prozent das alte Niveau erreicht, letzterer muss sich verdoppeln.

Dieser mathematischen Grundregel verdankt es Bruno Crastes, dass er nun ein massives Problem mit sich herumschleppt. Der Gründer der Londoner Investmentboutique H2O Asset Management liegt mit seinem Strategiefonds H2O Vivace (ISIN: FR0011015478) im laufenden Jahr mit 72,7 Prozent im Minus. Vom am 12. Februar erreichten Jahreshoch gerechnet waren es zeitweise sogar 77,3 Prozent, was rechnerisch einem Aufhol-Pensum von 340,5 Prozent entspricht.

Schwesterfonds wie der H2O Allegro (FR0011015460) oder der H2O Multi Equities (FR0011008762) stürzten ähnlich spektakulär ab. Das in einem überschaubaren Zeitraum wieder hereinzuholen, dürfte schwerfallen – weshalb Crastes sich Mitte März bereits öffentlich bei seinen Kunden für die erlittenen Verluste entschuldigte.

Absturz in atemberaubendem Tempo

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Nicht, dass ein solcher Kraftakt vollkommen utopisch wäre. Schließlich legte der H2O Vivace schon einmal in dieser Größenordnung zu (siehe Chart).

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