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Schlimme Finger im November 2020 Vor diesen Finanzdienstleistern warnt aktuell die Bafin

Marktplatz in Tallinn
Marktplatz in Tallinn: Beliebt als Firmensitz sind bei windigen Finanzunternehmen wärmere Gefilde wie die Karibik, zwei der aktuellen schlimmen Finger kommen aus der kühleren Hauptstadt Estlands. | Foto: Pixabay

Im August warnte die Bafin, die Binnewies Unternehmensberatung GmbH verfüge nicht über eine Erlaubnis zum Erbringen von Zahlungsdiensten. Nun stellt die Finanzaufsicht klar: Nicht das Unternehmen selbst warb für die Tätigkeit als Treuhand- und Endkundenmanager, sondern „unbekannte Dritte“. Interessierte sollten ihr Privatkonto zur Verfügung stellen, um auf Weisung Zahlungen anzunehmen und weiterzuleiten. Es handele sich um einen Fall von Identitätsdiebstahl, schreibt die Bafin.

Wiederholungstäter sind FrankfurtFx.de und BoerseFx.de. Zuletzt lastete die Finanzaufsicht den Portalen Identitätsdiebstahl an, nun wurde die Einstellung des unerlaubten Einlagengeschäfts angeordnet. Das Unternehmen vertrieb Produkte mit den Bezeichnungen „Vereinbarung-FrankfurtFx. Über Risikofreies Investment“ sowie „Vereinbarung-BoerseFx. Über Risikofreies Investment“ und nahm damit Anlegergelder ohne die entsprechende Erlaubnis an.

Eingestellt und abgewickelt wird auch das Geschäft von ADCADA Investments AG PCC mit Sitz in Ruggell in Liechtenstein. Das Unternehmen gab die „ADCADA.healthcare Anleihe 2020“ heraus – per Definition Einlagengeschäft ohne die erforderliche Bafin-Erlaubnis. Die Firma sei nun verpflichtet, die angenommenen Gelder per Überweisung „unverzüglich und vollständig“ an die Kapitalgeber zurückzuzahlen, schreibt die Bafin.

Im Finanztransfergeschäft tut sich die Premium Service ECN GmbH hervor – und zwar ebenfalls ohne die notwendige Bafin-Erlaubnis. Die Firma nimmt auf ihren Geschäftskonten Geld von Privatpersonen entgegen und leitet es auf ausländische Konten verschiedener Gesellschaften weiter, die ihren Sitz überwiegend im Ausland haben. Auf diese Weise zahlen Kunden Guthaben auf die nicht lizenzierte Internethandelsplattform ein, das ihnen auf ihrem Handelskonto gutgeschrieben wird. Das Geschäft wird nun eingestellt und abgewickelt.

Ähnlich geht die Ion & Maga Consulting GmbH vor. Die Firma muss ihr unerlaubt betriebenes Finanztransfergeschäft ebenfalls einstellen.

Gelder von Privatpersonen angenommen und auf ausländische Konten weitergeleitet hat auch die Herods Consulting GmbH. Die Bafin hat die Einstellung und Abwicklung des Geschäfts angeordnet.

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Unerlaubt betriebenen Eigenhandel wirft die Bafin der Summit Investment Group OÜ aus Tallinn in Estland vor. Über die Plattform summitrade.io wurden Kunden in Deutschland sogenannte Differenzkontrakte (Contracts for Difference – CFD) auf Rohstoffe, Aktien, Devisen, ETFs, Indizes und Kryptowährungen angeboten. Die erforderliche Erlaubnis hat der Betreiber der Handelsplattform laut Finanzaufsicht nicht. Ein Impressum fehlt auf der Website, ebenso wie Angaben zum Geschäftssitz und verantwortlichen Unternehmen.

Ebenfalls in Tallinn sitzt GreenRiver OU. Die Plattform bietet finanzielle Differenzkontrakte und Kryptowährungen an. Grenzüberschreitender Eigenhandel ohne Erlaubnis, urteilt die Bafin und untersagt dem Betreiber Morgan Trust das Geschäft.

Die Finanzportfolioverwaltung muss A&E Products Ltd einstellen. Das Unternehmen mit Sitz auf den Marshallinseln und Bulgarien eröffnet über ininitrade.com Handelskonten für Kunden, die darüber mit Devisen, Indizes, Rohstoffen, finanziellen Differenzkontrakten und Kryptowährungen handeln können. Die Handelsentscheidungen werden dabei automatisiert von der Plattform ohne Einbezug der Anleger getroffen, schreibt die Bafin. Für diese Portfolioverwaltung fehlt der Plattform die Erlaubnis. Anlegern gegenüber gibt sich eine andere Firma, Wide Range Services EOOD, als verantwortlicher Betreiber aus. Auch für diese Firma gilt das Verbot.

Differenzkontrakte auf Devisen, Kryptowährungen, Aktien, Indizes sowie Rohstoffe und Waren bietet die Handelsplattform 10cryptomarket.com unerlaubt an. Ein Impressum gibt es auf der Internetseite nicht. Die Bafin vermutet die Drahtzieher in Großbritannien. Per E-Mail versucht die Firma an Kunden in Deutschland heranzukommen. Die Absender geben sich als Mitarbeiter einer Zulassungsabteilung im Auftrag einer Börsenaufsichtsbehörde aus. Unerlaubt betriebener Eigenhandel, urteilt die Bafin. Das Geschäft muss eingestellt werden.

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