Schlimme Finger im Dezember 2022 Vor diesen Finanzdienstleistern warnt aktuell die Bafin

Wer am deutschen Markt Finanzprodukte oder Finanzdienstleistungen anbietet, benötigt dafür in der Regel eine Lizenz der Bafin. Und Anbieter von Vermögensanlage müssen einen Prospekt vorhalten, wenn sie ihr Produkt unter die Anleger bringen wollen.
Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Anbietern, die diese Regeln zu umschiffen versuchen. Wenn die Bafin ihnen auf die Schliche kommt, spricht die Behörde eine Warnung an Verbraucher aus. Dabei geht es neben fehlenden Lizenzen und Prospekten regelmäßig auch um bewusst eingefädelten Betrug: Anbieter nutzen etwa falsche Namen, um ihre Dienste anzubieten. Oder sie suchen Mittelsmänner und -frauen, um Geldwäschegeschäfte besser abwickeln zu können. Solche Angebote verstecken sich gern hinter harmlos klingenden Job-Offerten: Es werde ein Helfer im „Transfermanagement“ benötigt, heißt es dann etwa.
Wir haben zusammengetragen, welche Teilnehmer die Finanzaufseher im eben vergangenen Dezember als regelwidrige Player herausgepickt haben:
Unrechtmäßig Aktien angeboten
In jüngster Zeit haben sich Fälle gehäuft, in denen Verbraucher Aktien bekannter Unternehmen angeboten erhielten. Die Anbieter, die oft unaufgefordert anriefen, brächten oft keine Bafin-Lizenz mit, um entsprechende Aktien verkaufen zu können, warnt die Bafin. Zudem würden die Anteilsscheine nach Zahlung des Geldes oft nicht ausgeliefert, die Anbieter tauchten stattdessen ab. Da solche Anbieter zuletzt vermehrt gesichtet wurden, hat die Bafin für Verbraucher Tipps zum Umgang mit vorbörslichen Aktienangeboten zusammengestellt >>
Zuletzt unrechtmäßig Aktien angeboten haben diese Gesellschaften:
- „CI Financial“, Frankfurt
- der Anbieter „Intertrade Worldwide Business SL“ mit angeblichem Sitz in Spanien, über die Website intertradeworldwide.com
- die angeblich in Genf, Schweiz, ansässige Gesellschaft „Investor24 Financial Solutions“ mit der Website investor24.ch
- die „Flybridge Partners INT“, angeblich aus Göteborg, Schweden, die die Website flybridge-partners-int.com betreibt
- die Gesellschaft „Consor Trade“ beziehungsweise „Consortrade“ oder „C.Trade“, angeblich aus London, Vereinigtes Königreich, die hinter der Website consortrade.com steckt
- der Anbieter „Bitminenetwork“, Betreiber der Handelsplattform bitminenetwork.com.
Dubiose Jobangebote
Die Bafin warnte auch zum wiederholten Mal vor Unternehmen, die Verbrauchern einen Job etwa im sogenannten „Treuhandservice“ anbieten. Es gehe dort darum, Geld über Girokonten anzunehmen und weiterzuleiten – mithin um Hilfe bei möglicher Geldwäsche. Die Anbieter wirkten in ihren Auftritten oft sehr professionell, beobachtet man bei der Bafin. Mitunter missbrauchten sie auch die Identität anderer, seriöser Unternehmen, um Verbrauchern vermeintlich lukrative Jobs anzubieten. Wer eine entsprechende Job-Offerte erhalte, solle Polizei und Staatsanwaltschaft informieren, raten die Finanzaufseher.
Im Dezember warnte die Bafin in diesem Zusammenhang vor folgenden Anbietern:
- Über diverse Online-Stellenportale würden Stellen als „Homeoffice Helfer*in im Transfermanagement“ angeboten, die zugehörige Gesellschaft trete als „PB Capital“ auf. Die Bafin warnt: Die Anbieter verschweigen Angaben zu ihrem Geschäftssitz und ihrer Rechtsform.
- Ebenfalls „Helfer im Transfermanagement“ hätten die Gesellschaften „W3 Personal UG“ und „Synercon“ über diverse Online-Stellenportale gesucht. In beiden Fällen geht die Bafin davon aus, dass Betrüger dahinterstecken.
- Einen vermeintlich lukrativen Nebenjob im Homeoffice als „Digitaler Assistent (m/w/d)“ bot auch die vermeintliche „Secura Vermögensberatungsgesellschaft“ mit Sitz in Hamburg an. Das Angebot erfolgte über die Internetseite secura-hamburg.de. Eine Gesellschaft dieses Namens sei jedoch bereits aufgelöst worden, heißt es von der Bafin. Die Finanzaufseher gehen davon aus, dass Unbekannte den Firmennamen missbräuchlich verwendeten.
- Ebenso habe eine Gesellschaft namens „Avardis Software Solution Limited“ vermeintlich lukrative Jobs als „Finanzbetreuer“ angeboten. Auch hierauf sollten Verbraucher nicht eingehen, warnt die Bafin.
- Dasselbe betreffe Jobangebote als „Supportmitarbeiter/in" von der angeblich in Berlin ansässigen „BSFB Berliner Software-Beratung“.