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Schlimme Finger im Juni 2022 Vor diesen Finanzdienstleistern warnt aktuell die Bafin

Verwaltungsgebäude der Bafin in Frankfurt
Verwaltungsgebäude der Bafin in Frankfurt: Im Juni musste die Finanzaufsicht wieder gegen diverse dubiose Firmen vorgehen. | Foto: Imago Images / Hannelore Förster

Im Juni musste die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wieder einmal diverse Finanzmarktteilnehmer verwarnen und Ermittlungen einleiten. Besonders häufig ging es um Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen ohne die dafür nötige Erlaubnis nach deutschem Kreditwesengesetz (KWG) oder Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG). Auch gegen Betrug mit Aktien und Identitätsdiebstahl schritten die Finanzaufseher ein. Hier kommt der Überblick:

Finanzdienstleistungen ohne Erlaubnis

Wer in Deutschland Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen anbietet, braucht eine Erlaubnis der Bafin. Ob ein Unternehmen von der Finanzaufsicht zugelassen ist, können Verbraucher in der Unternehmensdatenbank nachschauen. Die Bafin, das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter raten, bei Geldanlagen im Internet äußerst vorsichtig zu sein und vorab gründlich zu recherchieren, um Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen.

Immer wieder bieten Firmen Bank- oder Finanzdienstleistungen ohne die dafür erforderliche Erlaubnis der Bafin an. In diesem Monat haben die Finanzaufseher Ermittlungen gegen folgende Firmen aufgenommen:

Andolantra Sl., Betreiber der Handelsplattform miller-vc.com,

Chary Crypto Assets mit der Website charycryptoassets.com,

FD Trade LLC, Betreiber der Website europatradecapital.com,

ErfolgreichFX, Betreiber der gleichnamigen Handelsplattform,

Bitcoin Motion mit den Websites bitcoin-motion.de sowie bitcoin-motion.cloud/de/,

AFLPlanning, Betreiber der Handelsplattform aflplanning.com,

Surreptitious Group LLC mit der Handelsplattform fincloud.capital,

FXFrankFurter, Betreiber der Handelsplattform fxfrankfurter.io,

Tristan Invest LLC, mit den Gesellschaften Lux Trade oder Monolux Trade Group sowie über luxtradegroup.de,

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Involva Corp., der Betreiber nennt sich auch Videoforex, über cryptocoinmiming.com,

Von Cramm Investment GmbH,

sowie der Betreiber von elliott-investment.com.

Auch die Gesellschaft Advertising.R bietet über die Website trust1financial.co unerlaubt Finanzdienstleistungen in Deutschland an. Nach Erkenntnissen der Bafin arbeitet der Anbieter mit dem Betreiber der Handelsplattform tradercryptox.com zusammen, gegen den die Finanzaufseher bereits ermitteln.

Gleiches gilt für Firstfxcapital mit Sitz in Phoenix, USA. Der Internetauftritt firstfxcapital.com enthält keinen Hinweis auf die Rechtsform des Unternehmens, schreibt die Bafin. Kunden werden über Instagram angeworben und aufgefordert, Bitcoins zu erwerben und an die Plattform zu übertragen. Die dabei angeblich erzielten Gewinne können die Kunden nach Aussage der Firma erst nach zusätzlichen Einzahlungen entnehmen, gezahlt werden die Profite dann aber nie.

Die Bafin ermittelt zudem gegen Weltex. Die Website weltex.co enthält weder ein Impressum noch einen Hinweis auf die Rechtsform oder die Anschrift der Firma, schreiben die Finanzaufseher. Kunden werden aufgefordert, Geld auf Mitgliedskonten einzuzahlen, obwohl sie sich in diese Konten nicht mehr einloggen können.

Wegen Identitätsmissbrauch und unerlaubtem Geschäftsbetrieb gehen die Finanzaufseher gegen die Betreiber der Website Cryptoswelt.de vor. Auf der der Webseite werde der falsche Anschein erweckt, die von der Bafin beaufsichtigte Baden-Württembergische Wertpapierbörse GmbH sei Betreiberin der Plattform. Cryptoswelt.de ist zudem kein Partner der Gruppe Börse Stuttgart.

 

Adler & Bernstein, angeblich mit Sitz in London, nimmt ohne Erlaubnis Kontakt zu Anlegern in Deutschland auf, um ihnen angebliche Aktien der Mobileye N.V. anzubieten. Dabei gibt die Firma an, Morgan Stanley sei in den Vertrieb der Aktien einbezogen – das stimmt aber nicht.

Über die Websites attiora.uk.com, atti-ora.com und attioragroup.com wirbt Attiora PTY LTD mit Sitz in Australien um Kunden in Deutschland. Anleger werden aufgefordert, ihre Kryptowerte auf das Unternehmen zu übertragen.

Vor der Bankenvergleich AG mit unbekannter Geschäftsanschrift hat die Bafin bereits im vergangenen Oktober gewarnt. Die Firma bietet Girokonten für Kunden der Verzinst Finanzservice GmbH an. Auf der Website verzinst.com werden angeblich Fest- und Tagesgelder von Banken aus dem europäischen Wirtschaftsraum an in Deutschland ansässige Kunden vermittelt.

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