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  • April 2024: Vor diesen Finanzdienstleistern warnt die Bafin

Von in BaFinLesedauer: 10 Minuten
Eine vermeintlich helfende Hand
Eine vermeintlich helfende Hand: Wieder wurden Betrugsopfer mit angeblichen Hilfsangeboten geködert. | Foto: Hannah Ritzmann und Jessica Hunold mit Canva

Was an Regelverstößen und Betrugsversuchen am deutschen Finanzdienstleistungsmarkt vorkommt, dokumentiert regelmäßig die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Die Finanzaufseher haben stets den hiesigen Markt im Blick und geben dort, wo sie es für nötig erachten, Warnungen an Verbraucher heraus. Diese stehen zum einen auf der Internetseite der Bafin, zum anderen verschicken die Finanzaufseher sie auf Wunsch auch regelmäßig per E-Mail.

DAS INVESTMENT hat zusammengetragen, welche Warnungen die Bafin im abgelaufenen Monat April herausgegeben hat: 

Finanzgeschäfte unter gestohlener Identität

Um zu verbergen, dass ihnen die Erlaubnis für Finanzgeschäfte fehlt, nutzen Betrüger häufig die Namen bestehender Unternehmen. Unter der geklauten Identität werden dann vermeintlich lukrative Finanzangebote unterbreitet:

So liegt ein Identitätsdiebstahl zu Lasten der bei der Bafin registrierten Hauck Aufhäuser Digital Custody GmbH vor. Diese ist nicht Betreiber der Website digital-assets.pro. Die Bafin hatte bereits im Dezember vor der nahezu identischen Website assets-hal.digital gewarnt, die mittlerweile inaktiv ist. Auch hier bestand keine Verbindung zu der Hauck Aufhäuser Digital Custody GmbH.

Die Finanzaufsicht warnt auch vor Angeboten, die angeblich von der Schweizer Gesellschaft Diserens Finance SA stammen sollen. Der Betreiber tritt gegenüber Interessenten und auf seiner Website unter dieser Bezeichnung auf und gibt außerdem eine Schweizer Geschäftsadresse an. Es liegen jedoch keine Anhaltspunkte dafür vor, dass dahinter tatsächlich die bei der schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma registrierte Gesellschaft Diserens Finance SA steht, die an dieser Adresse ihren Sitz hat. Es handelt sich also um einen Identitätsdiebstahl. Konkret wird Anlegern vorgetäuscht, Aktien der Stripe Inc. kaufen zu können. Eine Erlaubnis dafür hat das Unternehmen nicht, auch ein Wertpapierverkaufsprospekt für die Stripe-Aktien liegt nicht vor.

Zudem führt der Betreiber der Website diserens.de, der sich teilweise Finanzberater oder Vermögensverwalter nennt, weitere von ihm so bezeichnete Anlageangebote auf: Angeblich die Vermittlung von Fest- und Tagesgeldanlagen sowie von Derivategeschäften und Kryptowährungen. Kunden sollen außerdem Beratungsleistungen zum Thema Altersvorsorge in Anspruch nehmen können.

Die Bafin warnt in diesem Zusammenhang: In der Vergangenheit sind häufig Meldungen von Betrugsversuchen bekannt geworden, bei denen Aktien bekannter Gesellschaften zur Zeichnung angeboten werden. Diese Aktien werden nach Zahlung durch den Käufer jedoch nicht geliefert und die Anbieter sind nicht mehr erreichbar. In einigen Fällen existieren die angebotenen Aktien noch nicht einmal.

Ein Identitätsdiebstahl liegt auch im Fall der angeblichen FT-Global vor, die die Website ft-global24.com betreibt. Diese hat nichts mit der von der Bafin beaufsichtigten First Trust Global Portfolios Management Limited, German Branch, München. Es besteht auch kein Zusammenhang mit der von der Central Bank of Ireland beaufsichtigten First Trust Global Portfolios Management Limited, Dublin. Die Täter täuschen vor, dass Anleger über sie Festgeldverträge abschließen oder Geld in Aktien anlegen könnten.

Opfer eines Identitätsmissbrauchs ist auch die in München ansässige Tangany GmbH. Deren Anschrift und Registerdaten werden auf der Website not-esco.com verwendet. Der Betreiber Notesco behauptet außerdem, eine Erlaubnis der Bafin zu haben, was nicht der Fall ist.

Ein lukratives Jobangebot bietet angeblich die Website ds-lobit.com an. Die Stellenangebote stammen jedoch nicht von der in Göttingen ansässigen LoBIT – Digital Solutions GmbH. Die Tätigkeit besteht darin, Bankkonten mit dem Video-Ident-Verfahren zu eröffnen. Auf diesen Konten werden anschließend Gelder entgegengenommen und an Dritte weitergeleitet. Die Gelder stammen vermutlich von Personen, die selbst Opfer krimineller Handlungen geworden sind. Die Bafin warnt explizit, dass Privatpersonen, die Geld entgegennehmen und an Dritte weiterleiten, sich wegen des Betreibens unerlaubter Zahlungsdienste selbst strafbar machen.

 

Die Finanzaufsicht warnt ebenfalls vor der Website appleaibot.de – angeblicher Betreiber der Website ist die AI BOT LIMITED, London, Vereinigtes Königreich. Im Unternehmensregister des Vereinigten Königreichs („Companies House“) ist zwar eine Gesellschaft mit diesem Namen in York registriert. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass diese tatsächlich für die Website verantwortlich ist. Es liegt also ein Identitätsdiebstahl vor. Nach Informationen der Bafin ist der Betreiber zuvor unter der Website appleaibot.com aufgetreten.

Die in München ansässige Blockchain Consulting GmbH ist ebenfalls Oper eines Identitätsmissbrauchs geworden. Unbekannte nutzen den Namen und kontaktieren Verbraucher telefonisch oder per E-Mail. Sie bieten an, die Auszahlung von angeblichen Trading-Gewinnen zu ermöglichen oder Schäden auszugleichen, die zuvor bei Investitionen auf betrügerischen Handelsplattformen entstanden sind. Dabei versuchen sie, ihre Opfer zu überreden, vorab angebliche Steuern oder Gebühren zu entrichten.

Bei der Website elite-tradingenterprise.com liegt sogar ein mehrfacher Identitätsmissbrauch vor. Laut einer auf der Website dargestellten Kopie ist das Unternehmen im britischen Unternehmensregister registriert. Dort gibt es einen solchen Eintrag jedoch nicht. Die vom Betreiber angegebene Unternehmensnummer gehört zudem einer anderen Gesellschaft. Die Betreiber geben außerdem an, den Geschäftssitz im neuseeländischen Auckland zu haben und verlinken online unter Legal beziehungsweise Legals zu zwei weiteren Gesellschaften im neuseeländischen Unternehmensregister. Aber auch diese stehen laut Bafin in keiner Verbindung zu elite-tradingenterprise.com.

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Die Finanzaufsicht warnt auch vor den unbekannten Betreibern der Website eastcapital.io, die ohne Erlaubnis eine Handelsplattform für Kryptowerte und die Vermögensverwahrung anbietet. Diese stehen in keiner Verbindung zur East Capital Asset Management Aktiebolag im schwedischen Stockholm. Es handelt sich also um einen Identitätsmissbrauch.

Ebenfalls ein Identitätsdiebstahl liegt bei der Website forte.host vor. Der Betreiber tritt sowohl als Forte Capital LLC beziehungsweise Forté Capital LLC auf und behauptet, in Rochester, New York, USA ansässig zu sein und über Niederlassungen in London sowie in St. Pölten zu verfügen. Tatsächlich gibt es ein Unternehmen in den USA, das von der SEC zugelassen ist und den Namen Forté Capital LLC trägt. Allerdings gibt es laut Bafin keine Hinweise darauf, dass dieses für die Website verantwortlich ist. Zudem verwendet der Betreiber widerrechtlich die Logos des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, der Deutschen Bundesbank und der Bafin.

Auch die von der Bafin lizenzierte und in Berlin ansässige capiton AG ist Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Auf der Website ponarix.ai werden die Namen der Vorstände, des Aufsichtsratsvorsitzenden, die Rufnummer und die Handelsregister-Nummer der capiton AG genannt.

Die Bafin warnt auch vor Max income AI-Projekt. Die Betreiber wenden sich telefonisch und per E-Mail an Verbraucher und behaupten, ihr Angebot stamme von der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse GmbH. Dies ist allerdings falsch. Die Bafin beaufsichtigt auch nicht die Eröffnung von Handelskonten für ein Max income AI-Projekt.

Ebenfalls ein Identitätsdiebstahl liegt im Fall der Website gm-finanz.com vor, die unerlaubt Geldanlagen in Festgeld, Kündigungsgeld, Tagesgeld, Fonds, ETFs, den Tausch von Aktien sowie die Eröffnung von Depotkonten anbietet. Diese steht nicht in Verbindung mit der seriösen und in Graz ansässigen GM Finanzdienstleistung GmbH.

Bei der Website investify-global.com liegt ebenfalls ein Fall von Identitätsdiebstahl vor. Der unbekannte Betreiber gibt einen Geschäftssitz in Leatherhead, Vereinigtes Königreich, an. Zuvor hatte dieser Betreiber schon die Website investifygroup.com unterhalten. Die Bafin weist ausdrücklich darauf hin, dass beide Websites in keinem Zusammenhang mit der in Luxemburg lizenzierten Investify S.A. beziehungsweise ihrer gleichnamigen Zweigniederlassung in Köln stehen.

Finanzdienstleistungen ohne Erlaubnis

Um Bankgeschäfte zu betreiben, benötigen Unternehmen eine Erlaubnis der Bafin. Häufig bieten Firmen ohne Zulassung Geldanlageprodukte im Internet an. Verbraucher sollten deshalb bei Investments im Internet immer wachsam sein. Ob ein Unternehmen von der Bafin zugelassen ist, lässt sich in der Unternehmensdatenbank der Finanzaufsicht nachschauen.

In diesem Monat hat die Bafin Ermittlungen gegen folgende Firmen aufgenommen, die Finanzdienstleistungen ohne Erlaubnis angeboten haben:

  • GoldCapital24 auf der Website goldcapital24.com
  • Immediate Connect auf den Websites immediateconnect.live und immediateconnect.app
  • Unbekannte Betreiber der Website liffebtc.com
  • Coin Master auf der Website coinmaster.ai
  • XHPX Global Pro beziehungsweise unbekannte Betreiber auf den Websites xhpxomg.com, xhpxbuy.com und xhpxpro.com
  • Rotham/Rotham Investment Management auf der Website rotham.de
  • Immediate Direct auf der Website the-immediate-direct.com
  • RoyalStern auf der Website royalstern.com
  • MarginsTrade auf der Website marginstrade.com
  • Nexus LLC, St. Vincent und die Grenadinen auf der Website bullbearinvest.io
  • Lirius auf der Website lirius.io
  • Green Bitcoin auf der Website greenbitcoin.xyz
  • Fintex Pro auf der Website fintexpro.co
  • Greater Capital auf der Website greatercapital.world
  • Brosco Holding AG auf der Website broscoag.ch
  • WMF World Money Flow auf der Website wmflow.org
  • Genfer Vermögensverwaltung auf den Websites genfer-vw.com sowie genf-vw.com
  • Asia BitChange Money auf der Website cexasia.pro
  • Royal Diam auf der Website royaldiam.com
  • Ninety One Group auf der Website swisstrades365.com
  • FCapital24 auf der Website fcapital24.co sowie den Websites fcapital24.com und fcapital24.eu, vor denen die Bafin bereits zuvor gewarnt hatte
  • Ottar Space Ltd. auf der Website ottarspace.com
  • Welttech GmbH beziehungsweise Welt Tech auf der Website welttech24.com
  • CryptexAI Ltd. auf der Website cryptexai.eu
  • Swiss Financial Services AG auf der Website swiss-financial.org. Die Bafin hat hier ihre Ermittlungen ausgedehnt, sie hatte bereits im März vor den Betreibern gewarnt
  • Unbekannte Betreiber auf der Website societas-europae.com
  • Klever Sparen auf der Website kleversparen.com
  • Verdoppeln Exchange auf der Website verdoppeln.com
  • WiseTraderAI Ltd. auf der Website wisetrader-ai.net
  • Green-Vest Investment Company auf der Website green-vest.io
  • GroupUp Green LLC auf der Website wisevests.com
  • Unbekannte Betreiber der Website dgtlfuture.com
  • Unbekannte Betreiber der Website wisewealth.ai
  • Unbekannte Betreiber der Website titanwealth24.com
  • Unbekannte Betreiber der Website vonarix.ai
  • Unbekannte Betreiber der Website profitzoro.com
  • Finanzeno auf der Website finanzeno.com
  • CRPTVAULT beziehungsweise CRPTVAUL Bank auf der Website crptvault.com
  • FinanzBoerse auf der Website finanzboerse.net
  • MayFairCap auf der Website mayfaircap.io
  • Enduring Markets auf den Websites enduringmarkets.com und enduring-markets.com
  • BitPEX auf der Website bit-pex.io
  • SmartBit Boost auf den Websites smartbit-boost.trade und smartbit-boost.org
  • Unbekannte Betreiber der Website tradingaicoin.com
  • GM Finanz auf der Website goldenmile-finanz.de
  • Coineuro Capital auf der Website coineurocapital.co
  • Nobel-Finanzen LTD auf der Website nobel-finanzen.com
  • Immediate Flik auf der Website immediatecode.de
  • Immediate Code auf der Website immediate-code.com

Besonders perfide geht die Online-Handelsplattform Bitcoin Apex vor. Die Anleger werden auf die Websites durch Werbung in sozialen Medien oder sogar manipulierte Tagessschau-Beiträge mit Bezügen zu deutschen Prominenten aufmerksam gemacht. Konkret geht es um folgende Internetauftritte: bitcoinapex.de, bitcoinapex.com/de, bitcoin-apex.app/de, btc-apex.de, bitcoins-trader.de, bitcoinapex.biz, bitcoinapex.net/de, bitcoinapex.io/de und bitcoinapex.co/de.

Die Finanzaufsicht warnt außerdem auch vor Angeboten der Finrecovery Deutschland mit angeblichen Sitzen in Broxburn, Schottland, und Frankfurt am Main. Das Unternehmen bietet auf seiner Website ohne Erlaubnis eine Kryptoverwaltungs-Software an, mit der angeblich Kryptowerte verwaltet und wiederhergestellt werden können. Zudem gibt das Unternehmen vor, verlorene Gelder oder Vermögenswerte wiederbeschaffen zu können.

Das Unternehmen AG Finanz Ltd., das angeblich in Kirchheim unter Teck ansässig ist und die Website agfinanz.ch betreibt, bietet die Ausgabe von Darlehen an, für die jedoch vorab eine Gebühr zu leisten sei. Zu einer tatsächlichen Auszahlung des Darlehens kommt es nach Erkenntnissen der Bafin jedoch nicht.

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