Multi-Asset-Experte von Robeco Vor Olympia – was jetzt auf Chinas Agenda steht
Chinas Regierung hat mehrere drastische politische Maßnahmen ergriffen und ein Programm des Gemeinsamen Wohlstands aufgelegt, um den wichtigsten Gefahren für Wachstum und innenpolitische Stabilität zu begegnen. Allerdings ist noch offen, wie effektiv diese Maßnahmen sein werden. Da der Einfluss des Landes weit über seine Grenzen hinausreicht haben wir in unseren Multi Asset-Portfolios eine neutrale Position gegenüber Aktien aus China und anderen Schwellenländern eingenommen.
Im Jahr 2022 dürfte China die größte Beachtung bei Anlegern finden, selbst wenn man die im Februar in Peking stattfindenden Olympischen Winterspiele außer Acht lässt. In den letzten zehn Jahren hat China für sich genommen rund 30 bis 40 Prozent zum jährlichen Wachstum der Weltwirtschaft beigetragen und 2020 die globale Konjunktur auf den Erholungspfad zurückgebracht.
Wachstumsmotoren stottern
Im Jahr 2021 ging der Beitrag des Landes zum globalen Wachstum infolge einer politisch gewollten Abschwächung der Binnenkonjunktur stark zurück, während die entwickelten Volkswirtschaften aufholten. Die zentralen binnenwirtschaftlichen Wachstumsmotoren – die Sektoren Immobilien, Industrie und Infrastruktur – sind in jüngster Zeit ins Stottern geraten.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Da im Westen die geld- und fiskalpolitischen Impulse im Lauf des Jahres 2022 nachlassen dürften, wird Chinas Wachstumspfad umso wichtiger für die globale Wirtschaft werden. Anleger sollten sich jetzt mehr denn je die Frage stellen: Was plant die chinesische Führung für 2022?
Chinas Wirtschaftsmacht ist so bedeutend, dass sich selbst kleinere Schwankungen des Wachstumspfads auf andere asiatische Länder auswirken. In den vergangenen Jahren haben sich Schwellenländeraktien schwächer entwickelt als ihre Pendants aus entwickelten Staaten. Dies hat sie für Multi Asset-Portfolios weniger interessant gemacht.