Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Strategiefonds taugen nicht als Basis-Investment
Klaus-Dieter Erdmann
Die Nachfrage der Anleger nach Strategiefonds, die mit den verschiedensten Instrumenten in möglichst jedem Marktumfeld einen Ertrag bringen sollen, steigt seit Jahren. Angesichts der rekordtiefen Zinsen lässt sich dies vor allem im Segment der Anleihe-Fonds beobachten.
Da sich diese Fonds nicht an Indizes orientieren, entscheidet hier die Leistung des Managementteams ganz wesentlich über den Anlageerfolg. Dies nehmen wir zum Anlass, diese Fonds genauer unter die Lupe zu nehmen: In der MMD-Datenbank befinden sich aktuell 65 Strategiefonds, die ihre alternativen Strategien (Long/Short; Options-Strategien etc.) auf das Anlage-Segment „Anleihen“ ausgerichtet haben.
VV-Fonds gegen Strategiefonds: Tops und Flops seit Jahresbeginn
Tabelle 1: VV-Fonds Defensiv
Tabelle 2: Strategiefonds Anleihen
Wertentwicklung in Prozent auf Euro-Basis, Stichtag: 30. September 2015
Dabei haben diese Fonds zwischen Anfang Januar und Ende September im Durchschnitt einen Verlust von 0,42 Prozent eingefahren. Der MMD-Index Defensiv, der den Durchschnitt aus derzeit 228 defensiven vermögensverwaltenden Fonds der MMD-Fondsdatenbank darstellt, verlor im gleichen Zeitraum lediglich 0,05 Prozent. Wir haben zudem jeweils den besten und den schlechtesten Fonds über diesen Zeitraum mit angegeben, um die Schwankungsbreite aufzuzeigen. Obwohl ein deutlicher Unterschied in der Anzahl an Fonds besteht, ist die Schwankungsbreite zwischen Top- und Flop-Fonds annähernd gleich hoch.
Kurzum: Auch wenn alternative Strategiefonds immer häufiger als Lösung für das anhaltende Niedrigzinsumfeld herhalten müssen, möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass diese Produkte bis ins kleinste Detail zu analysieren sind. Strategiefonds haben ihre Berechtigung, sie sind aber anders als vermögensverwaltende Fonds kein Basis-Investment. Sie sind deutlich anders konstruiert als VV-Fonds und für den Kunden in der Regel schwer nachvollziehbar. In diesem Zusammenhang sind zudem Begriffe wie Total- und Absolute-Return völlig irreführend und wecken beim Anleger eine Erwartungshaltung, die sie schlichtweg nicht erfüllen können.
Daher sind auch die Anbieter in der Pflicht, das Chance-Risiko-Profil ihrer Produkte transparent darzustellen, damit ein Anleger diese Fonds einordnen kann und keine Missverständnisse entstehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen.
Ihr Klaus-Dieter Erdmann
Über den Autor: Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.
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Da sich diese Fonds nicht an Indizes orientieren, entscheidet hier die Leistung des Managementteams ganz wesentlich über den Anlageerfolg. Dies nehmen wir zum Anlass, diese Fonds genauer unter die Lupe zu nehmen: In der MMD-Datenbank befinden sich aktuell 65 Strategiefonds, die ihre alternativen Strategien (Long/Short; Options-Strategien etc.) auf das Anlage-Segment „Anleihen“ ausgerichtet haben.
VV-Fonds gegen Strategiefonds: Tops und Flops seit Jahresbeginn
Tabelle 1: VV-Fonds Defensiv
Tabelle 2: Strategiefonds Anleihen
Wertentwicklung in Prozent auf Euro-Basis, Stichtag: 30. September 2015
Dabei haben diese Fonds zwischen Anfang Januar und Ende September im Durchschnitt einen Verlust von 0,42 Prozent eingefahren. Der MMD-Index Defensiv, der den Durchschnitt aus derzeit 228 defensiven vermögensverwaltenden Fonds der MMD-Fondsdatenbank darstellt, verlor im gleichen Zeitraum lediglich 0,05 Prozent. Wir haben zudem jeweils den besten und den schlechtesten Fonds über diesen Zeitraum mit angegeben, um die Schwankungsbreite aufzuzeigen. Obwohl ein deutlicher Unterschied in der Anzahl an Fonds besteht, ist die Schwankungsbreite zwischen Top- und Flop-Fonds annähernd gleich hoch.
Kurzum: Auch wenn alternative Strategiefonds immer häufiger als Lösung für das anhaltende Niedrigzinsumfeld herhalten müssen, möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass diese Produkte bis ins kleinste Detail zu analysieren sind. Strategiefonds haben ihre Berechtigung, sie sind aber anders als vermögensverwaltende Fonds kein Basis-Investment. Sie sind deutlich anders konstruiert als VV-Fonds und für den Kunden in der Regel schwer nachvollziehbar. In diesem Zusammenhang sind zudem Begriffe wie Total- und Absolute-Return völlig irreführend und wecken beim Anleger eine Erwartungshaltung, die sie schlichtweg nicht erfüllen können.
Daher sind auch die Anbieter in der Pflicht, das Chance-Risiko-Profil ihrer Produkte transparent darzustellen, damit ein Anleger diese Fonds einordnen kann und keine Missverständnisse entstehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen.
Ihr Klaus-Dieter Erdmann
Über den Autor: Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.
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