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Björn Drescher im Gespräch „Vorsicht vor linearen Vorhersagen!“

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In 25 Jahre werden alle Fonds auf der Blockchain sein. Wie viel Altes wird bewahrt bleiben – oder wird alles echt neu?

Drescher: Der Versuch in einer schnelllebigen Welt über Dekaden hinaus derart langfristige Prognosen wagen zu wollen, ist vermessen. Das wurde mir wieder klar, als ich unlängst im Rahmen eines Vortrags mit den Gästen im Zeitraffer die Veränderungen unserer Branche in den letzten 25 Jahren Revue passieren ließ. Am Anfang gab es da noch die D-Mark, kein Internet, keine Plattformen, steuerfreie Kursgewinne, etc. Indes hat sich das Prinzip der Börse und auch das der Fonds im Kern nicht geändert.

Beim Blick nach vorn in die Ferne sollten wir uns vor allem vor linearen Vorhersagen hüten. Die haben schon manchen falsch abbiegen lassen. Kurzum, Technik, Verpackungsformen, Regulierung, Besteuerung und Protagonisten können und werden sich ändern. Wie sagt Giuseppe Tomasi di Lampedusa in „Der Leopard“ doch so schön: „Alles muss sich ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist.“

 

 

Stichwort Work-Life-Balance? Lassen sich da tektonische Verschiebungen bei Ihnen beobachten?

Drescher: Ob ich heute weniger arbeite als vor 25 Jahren? In der Summe wahrscheinlich nicht. Aber ich arbeite anders, um nicht zu sagen kraftschonender und effizienter. Außerdem müssten wir Arbeit definieren, um darüber zu sprechen. Arbeite ich nur dann, wenn ich in der Firma bin oder sie irgendwo vertrete oder auch beispielsweise dann, wenn ich in der Sauna oder am Strand über die Weiterentwicklung von Formaten nachdenke und an der nächsten Karikatur tüftle?  Die Arbeit macht mir Spaß und fühlt sich oft gar nicht wie Arbeit an.

 

Vor 25 Jahren wurde auch der Kinderkanal, Kika, gegründet. Was gucken Sie im Fernsehen?

Drescher: Mehr oder weniger nichts. Ich habe die Vorzüge des Streamings, die ich vor allem in der zeitlichen Unabhängigkeit und der Individualität der Zusammenstellung von Inhalten sehe, schon vor langer Zeit zu schätzen gelernt.

Erklären Sie mal Kindern, was Sie beruflich machen.

Drescher: Ich werde dafür bezahlt, dass ich anderen Menschen helfe, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, und ihnen im Anschluss meine Meinung sage.

Und erklären Sie mal, was ein Fonds ist?

Drescher: Eine der besten Möglichkeiten, Profis damit zu beauftragen mein Geld zu vermehren, ohne dass ich dafür arbeiten muss.

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