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Von in InterviewsLesedauer: 3 Minuten
Frauke Fiegl
Frauke Fiegl ist Vorstandsvorsitzende der Ergo Krankenversicherung und Vorstandsmitglied der Ergo-Tochter DKV Deutsche Krankenversicherung. | Foto: Ergo
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DAS INVESTMENT: Wie hat sich das Geschäft mit der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) bei der Ergo in den vergangenen drei Jahren entwickelt?

Frauke Fiegl: Wir sind zufrieden. Wir sehen, dass das Thema bKV in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus vieler Unternehmen gerückt ist. Das merken wir auch an einer gestiegenen Nachfrage nach unseren Produkten. Insgesamt bietet die bKV immer noch ein großes Wachstumspotenzial, da erst rund 2 Millionen der rund 45 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland entsprechend abgesichert sind.

Laut einer Gothaer-Studie ziehen viele Beschäftigten einen vom Arbeitgeber kostenlos angebotenen Obstkorb sowie Angebote zur Stressprävention und Sport der bKV vor.

Fiegl: Die bKV ist ein zentrales Instrument für Unternehmen, um Mitarbeiter zu gewinnen und auch langfristig zu halten. Sie bietet insbesondere Lösungen im Bereich der Prävention und Vorsorge, um die Gesunderhaltung der Belegschaft zu fördern. 

Laut Branchenexperten gewinnen vor allem sogenannte Budget-Tarife bei Mitarbeitern an Beliebtheit. Wie müssen solche Tarife ausgestaltet sein, um bei Mitarbeitern gut anzukommen?

Fiegl: Der Vorteil von Budgettarifen liegt in ihrer Einfachheit. Zeitgemäße Budgettarife haben ein fixes Budget, welches jede Person nach Ihren Bedürfnissen in verschiedenen Leistungsarten wie zum Beispiel Sehhilfen, alternative Medizin oder Zahnreinigung einsetzen kann.

Und welche Leistungen kommen besonders gut an?

Fiegl: Vorsorgeleistungen und Zuschüsse für Zahnbehandlungen sind besonders beliebt.

 
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Laut einem bKV-Unternehmensberater schrecken jedoch hohe Beiträge und das Zahlen aus eigener Tasche während der Elternzeit oder einem Sabbatjahr viele Arbeitnehmer im ersten Moment ab.

Fiegl: Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Beitragszahlungen während einer Auszeit vom Beruf zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu organisieren. Wenn ein Arbeitnehmer nicht mehr im Lohnbezug steht, verliert er in der Regel den Schutz der bKV. Alternativ kann der Arbeitgeber die Beiträge für den Angestellten auch weiterzahlen. Um diese Fragen möglichst einfach für unsere Kunden zu lösen und die bKV als soziales Intrument zu stärken, haben wir die Option der Beitragsbefreiung eingeführt. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise in Elternzeit geht, besteht die Möglichkeit der Beitragsbefreiung für diesen Zeitraum. Unsere Kunden teilen uns einfach mit, ab wann der Mitarbeiter beitragsfrei gestellt werden soll und können die Beitragszahlung ebenso einfach monatlich wieder anmelden.

Wie wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Nachfrage nach bKV aus?

Fiegl: Die Corona-Pandemie hat letztlich dazu beigetragen, dass sich das Bewusstsein und der Stellenwert von Gesundheit fester in der Gesellschaft verankert hat. Dies hat sich sowohl positiv auf die Nachfrage nach einer betrieblichen Krankenversicherung als auch auf die betriebliche Pflegeversicherung ausgewirkt. 

Wie sehen Sie die Entwicklung des bKV-Geschäfts in den kommenden fünf bis zehn Jahren?

Fiegl: Wir sehen insgesamt eine positive Entwicklung des Geschäftsfelds der bKV in den kommenden Jahren, da sich Arbeitgeber immer mehr differenzieren wollen, um gute Arbeitnehmer zu gewinnen und zu halten. Zusätzlich wird das Bewusstsein für Gesundheit und eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung weiter zunehmen. 

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