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Vorstandsgehälter: GKV-Chefs sind Geringverdiener

Billanzpressekonferenz 2010 bei der Allianz. <br> Vorstände von Allianz Kranken verdienten im vergangenen <br> Jahr insgesamt mehr als 3 Millionen Euro. <br> Die Bezüge der GKV-Chefs sind viel bescheidener.
Billanzpressekonferenz 2010 bei der Allianz.
Vorstände von Allianz Kranken verdienten im vergangenen
Jahr insgesamt mehr als 3 Millionen Euro.
Die Bezüge der GKV-Chefs sind viel bescheidener.
Wenn die gesetzlichen Krankenversicherer knapp bei Kasse sind, so dass sie Leistungen kürzen und vielfach auch Zusatzbeiträge erheben müssen, sollte auch bei den Vorstandsgehältern gespart werden, so die Forderung, die in der öffentlichen Diskussion häufig erhoben wird. „Zu Unrecht“, meint die „Ärzte Zeitung“. Denn wie eine Analyse zeigt, die das Blatt zusammen mit der Unternehmensberatung Kienbaum durchgeführt hat, liegen die Vorstandsgehälter im GKV-Bereich sehr stark unter den Bezügen der PKV-Chefs.

So zahlte 2010 die Barmer GEK, die 8,6 Millionen Versicherte zählt, ihren drei Vorständen insgesamt 630.000 Euro. Die Vorstände der Techniker Krankenkasse (7,6 Millionen Versicherte) bekamen 534.262 Euro, die DAK-Chefs (6,9 Millionen Versicherte) 469.687 Euro, die AOK Bayern-Vorstände (4,3 Millionen Mitglieder) 484.100 Euro und die AOK Baden-Württemberg-Chefs (3,8 Millionen Versicherte) 396.250 Euro.

Ganz anders sahen die Gehälter bei der Führungsriege der fünf größten privaten Kassen aus. Bei der Debeka (2,1 Millionen Vollversicherte) beliefen sich die Vorstandsvergütungen 2010 auf 594.176 Euro. Bei der DKV (911.000 Versicherte) waren es 2,1 Millionen Euro, bei der Axa Kranken (738.000) 1,4 Millionen Euro, bei der Allianz Kranken (694.000) 3,1 Millionen Euro und bei der Central (509.000) 1,7 Millionen Euro. Darüber hinaus haben die PKV-Unternehmen viel größere Führungsgremien als gesetzliche Versicherer, die mit Ausnahme der Barmer nur zwei Vorstände beschäftigen.

Das wirkt sich auch auf den Anteil der Versicherungsbeiträge aus, die in die Vorstandsgehälter fließen. So zahlte jeder Kunde der privaten Krankenversicherung der Allianz rein rechnerisch stolze 4,47 Euro für die Gehälter des gesamten Vorstands. Bei der Central Krankenversicherung waren es 3,34 Euro.

Dem gegenüber stehen die 28 Cent, die 2010 bei der Debeka pro Versichertem in die Vorstandsvergütung flossen. Bei den Konkurrenten DAK, Techniker Krankenkasse und Barmer waren es sogar nur rund 7 Cent.

Auch im Vergleich zu anderen öffentlichen Unternehmen zählen die GKV-Vorstände zu den Geringverdienern. So kamen die Kassen laut der Kienbaum-Analyse bei den Vorstandsgehältern 2010 auf einen Mittelwert von 128.000 bis 130.000 Euro. Der gesamte öffentlich-rechtliche Bereich, zu dem etwa Stadtwerke, die Wohnungswirtschaft oder Rundfunkanstalten gehören, zahlte seinen Vorständen 2010 im Schnitt 203.000 Euro.

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