Vortrags-Video: Holger Schmitz über Strategien zum Werterhalt des privaten Vermögens
Von Politikern hält Holger Schmitz nicht viel. Schon vor zwei Monaten konstatierte er im Interview mit DAS INVESTMENT.com: „Das Vertrauen in die Politiker sinkt dahin, wo es hingehört – auf den Nullpunkt. Das Einzige, was mich wundert ist, dass es so lange gedauert hat.“
Schmitz macht seine scharfen Analysen mit schönen Vergleichen gerne so richtig anschaulich: „Politiker bekämpfen gerne den Markt oder die bösen Spekulanten. Den Markt aber kann man nicht bekämpfen. Er ist eigentlich nur das Fieberthermometer, das anzeigt, dass es eine Krankheit gibt. Er ist aber nicht der Grund für die Krankheit. Eine Regulierung wäre so, als ob der Arzt das Thermometer zertrümmert, weil ihm das Ergebnis nicht passt.“
Interview vom 20. September 2011
Alle Vorträge des „1. Forums für Private Banking und Family Offices” finden Sie auf der Seite www.private-banking-magazin.de (Anmeldung erforderlich).
Als Schmitz beim 1. Forum für Family Offices und Private Banking über Staatsverschuldung und Inflation sprach, zeichnete er ein düsteres Bild. Wer nach den ebenfalls nicht gerade rosigen Worten von Herrn Vorndran am Vortag denke, es sei nun fünf vor zwölf, dem, so Schmitz wolle er mit seiner Analyse vor allem eines klarmachen: Es ist schon deutlich später.
"Lassen sie sich nicht einreden, wir wären erst am 20. Tag"
Und wieder ein Vergleich: Die Dramatik und das Tempo des deutschen Schuldenmachens sei wie Seerosen, die sich munter auf einem Teich ausbreiten. Jeden Tag verdopple sich die von Seerosen bedeckte Fläche; die krautigen Wasserpflanzen vermehren sich also exponentiell, nicht linear, genau wie Deutschlands Schuldenstand.
Und so unmöglich sich das ausbreiten der Seerosen verhindern lasse, so aussichtlos erscheine es auch, die deutsche Schuldendynamik in Zaum zu halten: Kein Finanzminister, so Schmitz, sei dies in den vergangenen Jahrzehnten auch nur annährend gelungen - nicht einmal um das Jahr 2000 herum, als die deutsche Regierung von einem unverhofften 100-Milliarden-Euro-Geldregen durch die Versteigerung der UMTS-Lizenzen überrascht wurde. Gespart, so Schmitz, habe keiner, und das werden wir auch in Zukunft nicht hinkriegen.
Zurück zu den Seerosen: Nach 50 Tagen, so die Annahme in Schmitz' Parabel, ist der Teich komplett zugewuchert. Dann geht nichts mehr. Frage ins Publikum: Wann ist der Teich zur Hälfte mit Seerosen bedeckt? Nach 49 tagen, so einer der Zuhörer. Stimmt!
Und welchen Tag haben wir derzeit in der Schuldenrepublik Deutschland? Sind wir am 47. Tag? Sind wir vielleicht erst am 44. Tag? Pause. „Um Eines“, so Schmitz, „möchte ich sie bitten: Lassen sie sich nicht einreden, wir wären erst am 20. Tag. Da sind wir schon lange drüber hinaus!“
Schmitz macht seine scharfen Analysen mit schönen Vergleichen gerne so richtig anschaulich: „Politiker bekämpfen gerne den Markt oder die bösen Spekulanten. Den Markt aber kann man nicht bekämpfen. Er ist eigentlich nur das Fieberthermometer, das anzeigt, dass es eine Krankheit gibt. Er ist aber nicht der Grund für die Krankheit. Eine Regulierung wäre so, als ob der Arzt das Thermometer zertrümmert, weil ihm das Ergebnis nicht passt.“
Alle Vorträge des „1. Forums für Private Banking und Family Offices” finden Sie auf der Seite www.private-banking-magazin.de (Anmeldung erforderlich).
Als Schmitz beim 1. Forum für Family Offices und Private Banking über Staatsverschuldung und Inflation sprach, zeichnete er ein düsteres Bild. Wer nach den ebenfalls nicht gerade rosigen Worten von Herrn Vorndran am Vortag denke, es sei nun fünf vor zwölf, dem, so Schmitz wolle er mit seiner Analyse vor allem eines klarmachen: Es ist schon deutlich später.
"Lassen sie sich nicht einreden, wir wären erst am 20. Tag"
Und wieder ein Vergleich: Die Dramatik und das Tempo des deutschen Schuldenmachens sei wie Seerosen, die sich munter auf einem Teich ausbreiten. Jeden Tag verdopple sich die von Seerosen bedeckte Fläche; die krautigen Wasserpflanzen vermehren sich also exponentiell, nicht linear, genau wie Deutschlands Schuldenstand.
Und so unmöglich sich das ausbreiten der Seerosen verhindern lasse, so aussichtlos erscheine es auch, die deutsche Schuldendynamik in Zaum zu halten: Kein Finanzminister, so Schmitz, sei dies in den vergangenen Jahrzehnten auch nur annährend gelungen - nicht einmal um das Jahr 2000 herum, als die deutsche Regierung von einem unverhofften 100-Milliarden-Euro-Geldregen durch die Versteigerung der UMTS-Lizenzen überrascht wurde. Gespart, so Schmitz, habe keiner, und das werden wir auch in Zukunft nicht hinkriegen.
Zurück zu den Seerosen: Nach 50 Tagen, so die Annahme in Schmitz' Parabel, ist der Teich komplett zugewuchert. Dann geht nichts mehr. Frage ins Publikum: Wann ist der Teich zur Hälfte mit Seerosen bedeckt? Nach 49 tagen, so einer der Zuhörer. Stimmt!
Und welchen Tag haben wir derzeit in der Schuldenrepublik Deutschland? Sind wir am 47. Tag? Sind wir vielleicht erst am 44. Tag? Pause. „Um Eines“, so Schmitz, „möchte ich sie bitten: Lassen sie sich nicht einreden, wir wären erst am 20. Tag. Da sind wir schon lange drüber hinaus!“