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Regulierung von Finanzdienstleistungen Politik muss Anreize für private Altersvorsorge schaffen

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Leider ist aktuell das Gegenteil der Fall. Anstatt dieser Berufsgruppe Respekt zu zollen, pflegen große Teile der Politik bis hin zu unserem Bundeskanzler weiterhin ihre Vorurteile und verbreiten bei jeder Gelegenheit die durch nichts bewiesene Behauptung, dass Versicherungsvermittler nur aus Provisionsgier handeln würden.

Dialog mit der Politik entscheidend

Unterstützt werden die Kritiker hierbei von der BaFin, die – ohne hierfür wirkliche Anhaltspunkte zu haben – immer das Gefühl hat, es würde zu viel gezahlt. Dabei hat sich die Aufsicht nicht einmal den Gedanken gemacht, welcher Aufwand durch einen unabhängigen Makler oder Mehrfachagenten betrieben werden muss, bis dieser zu einem erfolgreichen Abschluss kommt. Ein unter dieser Aufwandsbetrachtung ermittelter Stundenlohn wurde von der BaFin bis dato nicht ermittelt. Sie äußert dennoch das vermeintlich sichere Wissen, Grenzwerte bestimmen zu müssen und zu können. Das alles in einem Land, welches sich immer doch immer so gerne auf seine marktwirtschaftlichen Wurzeln beruft.

Hiergegen gilt es, einen entschiedenen Widerstand zu formieren und mit denen in der Politik im Dialog zu bleiben, die noch offen sind für Argumente. Diejenigen, die im direkten Kontakt mit den Bürgern dieser wichtigen Tätigkeit nachgehen – sei es als Ausschließlichkeitsvermittler, Mehrfachagent oder Makler –, sollten sich immer wieder in den Dialog mit ihren örtlichen Abgeordneten begeben und deutlich machen, dass es sich bei ihnen um Menschen handelt, die aus einem inneren Antrieb und dem Wunsch, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben, Altersvorsorgeprodukte vermitteln und hierbei nicht primär immer nur den eigenen Vorteil im Auge haben.

 

 

Der gesetzliche Rahmen für diese Berufsgruppen ist ausreichend reguliert. Er bedarf keiner weiteren nationalen Sonderwege. Die übergeordnete Aufgabe der Politik muss es vielmehr sein, mehr Anreize zu schaffen, damit Menschen ergänzend zu ihrer gesetzlichen Rente eine private Altersvorsorge aufbauen.

Diese Aufgabe hat bereits die abgewählte Große Koalition in sträflicher Weise vernachlässigt und damit auch ihr Versprechen gebrochen, Schaden vom deutschen Volk, abzuwenden. Die aktuelle Koalition sollte diesen Pfad des sträflichen Nichtstuns nicht weiter beschreiten und endlich die notwendigen Reformarbeiten aufnehmen.

Rechtsanwalt Martin Klein ist geschäftsführender Vorstand von Votum, dem Branchenverband unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa.

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