Votum-Verband zeigt Flagge in Brüssel
„Die Sicherstellung der besonderen Interessen der deutschen Finanzdienstleister, bei der Vielzahl der derzeit diskutierten Maßnahmen der Europäischen Kommission, ist die vorrangige Priorität des Verbandes“, sagte Wolfgang Leiber anlässlich seiner Wiederwahl zum Vorstandsvorsitzenden des Votum-Verbandes. Leiber führt Votum seit Frühjahr 2002, er wurde für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt.
Auf der Mitgliederversammlung wurde von mehr als 60 Unternehmensverstretern über die verschiedenen europäischen Regulierungsaktivitäten debattiert. Dazu zählen unter anderem der Entwurf einer EU-Richtlinie zu Managern alternativer Investmentfonds (AIFM) sowie eine Mitteilung der Europäischen Kommission über Anlageprodukte für Kleinanleger (Communication on Packaged Retail Investment Products, PRIPs)
Gütesiegel und Ehrenkodex
Der Verband vertritt nach eigenen Angaben rund 80.000 in den Mitgliedsunternehmen organisierte Finanzdienstleister. Votum tritt dafür ein, dass sämtliche gesetzgeberischen Aktivitäten darauf ausgerichtet sein müssen, das Vertrauen der Verbraucher in Kapitalanlageprodukte und die damit einhergehende Beratung zu stärken.
Bereits 2006 hatte der Verband Kriterien für ein Gütesiegel festgelegt. „Diese Kriterien sind heute Bestandteil von Forderungen der Verbraucherschützer, so etwa die Verpflichtung zu einer Beratungsdokumentation und zum Vorhalt einer Vermögensschadens-Haftpflichtversicherung für alle angebotenen Anlageprodukte“, so der Verband.
Auf Grundlage dieser Gütesiegelkriterien wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung ein Ehrenkodex für Finanzdienstleister erörtert, der ein eindeutiges kundenorientiertes Leistungsversprechen formuliert, welches die Interessen des Kunden in den Mittelpunkt der Beratung stellt.
„Finanzdienstleister üben einen Vertrauensberuf aus. Im Rahmen ihrer wichtigen volkswirtschaftlichen Funktion nehmen sie in erheblichem Maße das Vertrauen ihrer Kunden in Anspruch. Diesem Prozess soll der Ehrenkodex einen Rahmen geben“, erläutert Rechtsanwalt Martin Klein, Votum-Geschäftsführer. Laut Klein werde der Ehrenkodex derzeit finalisiert und soll Ende des Jahres veröffentlicht werden.
Neues Votum-Büro in Brüssel
Innerhalb des EU-Projektes PRIP werden auf EU-Ebene derzeit Regulierungsansätze für die Vertriebspraktiken aller Anlageprodukte für Privatanleger diskutiert. Votum will direkt Einfluss auf die Entscheidungsfindung nehmen und ist erstmals mit einem Büro vor Ort in Brüssel vertreten. Büroleiter ist der Präsident des Europäischen Wirtschaftssenates, Dr. Ingo Friedrich.