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Wachstumsbranche Waste Smarte Mülltonnen und tierische Recycling-Helfer

Pfandautomat eines norwegischen Anbieters von Sortierlösungen: Abhängig vom Wert der Reststoffe entwickeln Unternehmen lukrative Geschäftsmodelle.
Pfandautomat eines norwegischen Anbieters von Sortierlösungen: Abhängig vom Wert der Reststoffe entwickeln Unternehmen lukrative Geschäftsmodelle. | Foto: Tomra Systems
Bertrand Lecourt, Manager des Fidelity Sustainable Water & Waste Fund

Ob Stahlstaub oder Salzschlacken – in der Stahl- und Aluminiumindustrie fallen gefährliche Reststoffe an, und um deren Recycling kümmert sich Befesa. Das S-Dax-Unternehmen zählt in  Europa und Asien zu den führenden Anbietern in diesem Bereich. „Das Geschäftsmodell wird unterstützt durch strukturelle Treiber wie strengere Umweltgesetzgebung und Steuern, die einen Trend weg von der Deponierung hin zum Recycling fördern“, sagt Bertrand Lecourt, Fondsmanager des Fidelity Sustainable Water & Waste Fund.

Befesa ist nur ein Beispiel aus den vielfältigen Anlagechancen der Abfallwirtschaft, die Lecourt für seinen Fonds nutzt. In der Müllbranche geht es auch um mehr als nur um Recycling. Lecourt sieht vier große Segmente entlang der Wertschöpfungskette, in denen sich interessante Unternehmen finden. 

Am Anfang steht die Müllabholung und -sammlung. Diese ist stark von lokalen Gegebenheiten geprägt. Während so manche Entwicklungsländer von einer geordneten Müllabfuhr und Deponierung nur träumen können, wird in vielen Industrieländern der Müll bereits vom Verbraucher vorsortiert, etwa in Biomüll, Papier, Glas, Textil oder Plastik, und entsprechend entsorgt. Abhängig vom Wert der Reststoffe lassen sich hiermit Geschäftsmodelle aufziehen. „Auch der Transport von Müll bietet Chancen“, sagt Lecourt. Ein in diesem ersten Segment aktives Unternehmen ist beispielweise Tomra Systems. Die norwegische Firma hat sich auf sensorgestützte Sortiersysteme spezialisiert, die deutschen Verbrauchern vor allem in Form von Pfandautomaten in Supermärkten bekannt sind. „Tomras Systeme sammeln und sortieren über 40 Milliarden leere Dosen und Flaschen jedes Jahr. Das Unternehmen ist ein gutes Beispiel, wie Anleger von dem Trend zu einer stärkeren Kreislaufwirtschaft profitieren können“, sagt Lecourt.

Kostengünstige Produkte aus Recycling-Material

Im Mittelpunkt einer solchen Kreislaufwirtschaft steht das Recycling. Sind Abfallprodukte erst einmal sortenrein sortiert – was gerade im Kunststoffbereich noch eine große Herausforderung ist –, sind recycelte Produkte kostengünstiger und effizienter als Produkte aus neuen Rohstoffen. Wiederaufbereiten und zu Neuem verarbeiten lässt sich vieles. Aus den Salzschlacken der Aluminiumindustrie gewinnt Befesa beispielsweise Metallkonzentrate für Gussrohstoffe oder Düngemittel für die Landwirtschaft. Großes Potenzial sieht Lecourt im Elektronikbereich. Hier sind häufig teure Rohstoffe wie Gold und Kobalt verarbeitet, und die Recyclingquote ist noch ausbaufähig.  

Der Fondsmanager schaut sich aber auch exotischere Bereiche an, auch wenn dieses spezielle Beispiel noch nicht investierbar ist: Da Küchenabfälle in China aus Angst vor Krankheitsübertragungen nicht direkt an Schweine verfüttert werden, hat dort ein findiger Unternehmer Kakerlaken-„Fabriken“ erbaut, wo sich die Küchenschaben über die Delikatessen hermachen. Nach ihrem Lebensende dienen sie dann als nährstoffreiche Tiernahrung oder werden für Kosmetikprodukte verwendet.

Ein drittes Segment ist die Energiegewinnung aus Müll. „Dieser Subsektor erschließt Investoren unserer Ansicht nach die attraktivsten Möglichkeiten in der Abfallwirtschaft, mit stabilen Erträgen und weniger Produktionsrisiken als bei traditionellen Energiequellen“, sagt Lecourt.

Robotik für Müllfahrzeuge

Auch vor der Abfallwirtschaft macht das Thema Disruption nicht halt. Technologie ist somit ein wichtiger vierter Anlagebereich. Nicht zuletzt, da Industriestaaten zunehmend ihre Müllberge zuhause managen müssen. China will nicht mehr der Recycling-Hof der westlichen Welt sein und auch andere asiatische Staaten werden bei Müllimporten wählerischer. „Neue Marktteilnehmer mischen beispielsweise den Handel mit Recycling-Material durch Online-Plattformen auf und schaffen so zusätzliche Ertragsströme für Recycling-Firmen“, sagt Lecourt. Ein anderes Beispiel sind Roboterarme für Müllwagen, die das Einsammeln beschleunigen, oder smarte Mülltonnen, die anzeigen, wenn sie voll sind, und so eine Optimierung der Fahrrouten ermöglichen. Als einen starken Wachstumsmarkt sieht Lecourt zudem dass Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, das ausgeklügelte Systeme erfordert, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Trotz der Bemühungen in einigen Ländern, Abfall zu reduzieren, wachsen die Müllberge weltweit. „Hieraus entstehen viele Anlagemöglichkeiten in den Bereichen Müllsammlung, Recycling, Energiegewinnung und neue Technologien. Der Wert des globalen Abfallmarkts soll Schätzungen zufolge bis 2025 auf 485 Milliarden US-Dollar steigen, was einem jährlichen Wachstum von rund 6 Prozent entspricht“, rechnet Lecourt vor.



Die im Beitrag genannten Unternehmen dienen lediglich der Illustration des Themas und sind nicht als Anlageempfehlung gedacht. Ihre Nennung bedeutet nicht, dass sie als Position für unsere Portfolios in Frage kommen.

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Fidelity Water & Waste Fund

Chancen

Einzigartige Kombination der Wasser- und Abfallbranche in einem Fonds: Anlagen erfolgen entlang der gesamten Wasser- und Abfall-Wertschöpfungskette. Damit sind das Anlageuniversum und die Diversifizierungsvorteile größer als bei anderen Wasserfonds.

Die Erfahrung des Fondsmanagers in diesen unzureichend analysierten Branchen ist von erheblichem Vorteil beim Aufspüren von Anlagechancen.

Das relativ defensive globale Aktienportfolio strebt gegenüber dem Vergleichsindex starke Diversifizierungsvorteile an. Durch seinen Branchenfokus sollte der Fonds nur ein geringes bzw. kein Engagement in Bereichen aufweisen, die in den letzten Jahren die globalen Aktienmärkte angetrieben haben, wie z.B. Technologie und Finanzen.

Risiken

Dies ist ein Aktienfonds. Der Wert einer Anlage und die daraus erzielten Erträge können steigen, aber auch fallen, sodass Anleger den ursprünglich investierten Betrag möglicherweise nicht in voller Höhe zurückerhalten. Eine bestimmte Rendite, der Erhalt des Kapitals, ein stabiler Nettoinventarwert oder geringe Schwankungen werden nicht garantiert.

Der Fonds investiert unter anderem in sogenannten Schwellenländern. Anlagen an kleinen Märkten und in Schwellenländern können stärker schwanken als solche an etablierteren Märkten.

Der Fonds legt an Auslandsmärkten an, sodass sich Wechselkursänderungen auf den Wert einer Anlage auswirken können.

Diese Unterlage ist eine Marketinginformation. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage des Kundeninformationsdokuments „Wesentliche Anlegerinformationen“ und des veröffentlichten Verkaufsprospekts, des letzten Geschäftsberichts und – sofern nachfolgend veröffentlicht – des jüngsten Halbjahresberichts getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufs. Anleger in Deutschland können diese Unterlagen kostenlos bei der FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt am Main, anfordern. FIL Investment Services GmbH veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlung. Die im Text genannten Unternehmen dienen nur der Illustration und sind nicht als Kaufs- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Informationen aus externen Quellen werden hinsichtlich ihrer Richtigkeit oder Vollständigkeit von Fidelity International nicht garantiert. Ebenso haftet Fidelity International nicht für entstandene Verluste aus der Verwendung der Informationen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Indikatoren für zukünftige Erträge. Fidelity International, das Fidelity International Logo und das „F-Symbol“ sind eingetragene Warenzeichen von FIL Limited. FIL steht für FIL Limited (FIL) und ihre jeweiligen Tochtergesellschaften. Herausgeber für Deutschland: FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt am Main. Stand, soweit nicht anders angegeben: Februar 2020. MK10755

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