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Aktualisiert am 08.09.2017 - 12:26 Uhrin FondsLesedauer: 3 Minuten

Wachtendorf-Kolumne Fonds auf You-Tube: John Cleese und die sieben Todsünden

Egon Wachtendorf, Chefredakteur DER FONDS
Egon Wachtendorf, Chefredakteur DER FONDS

Fonds und You-Tube, das sind zwei Dinge, die bislang nicht so recht zueinander passen wollen. Auf der einen Seite das multinationale Video-Portal, das sich für Millionen deutsche Teenager längst zu einem Fernseh-Ersatz entwickelt hat und Jung-Stars der Szene wie Bianca Heinicke, Dagi Bee oder Simon Unge enorme Aufmerksamkeit beschert. Auf der anderen Seite eine Branche, die vielen Menschen noch immer irgendwie suspekt ist und sich in ihren Botschaften mit der Kundenansprache – ganz gleich, welchen Alters – nach wie vor schwertut.

Dass es immer wieder Ausnahmen gibt, bestätigt in diesen Wochen die britische Fondsgesellschaft Aberdeen. Sie hat es geschafft, mit sieben im Oktober 2015 online gestellten Videos zu den Todsünden des Multi-Asset-Investments mehr als 1,3 Millionen Klicks zu sammeln. Darin erklärt die unter anderem aus dem Film The Wolf of Wall Street bekannte Schauspielerin Joanna Lumley den Zuschauern, auf welche Fallstricke Mischfonds-Investoren achten sollten.

Man mag über die mitunter doch recht einfache Machart der bis zu 40 Sekunden langen Cartoons schmunzeln; ebenso darüber, dass jener Film, in dem es um das Thema Wollust geht, innerhalb des Septetts die mit Abstand höchsten Abrufzahlen erreicht (397.394 Klicks per 16. Juni 2016). Und natürlich kann man den Erfolg auch mit dem Argument zu relativieren versuchen, dass ein englischsprachiger Clip weltweit wesentlich mehr potenzielle Anleger anspricht als ein deutschsprachiger.

Etwaige Verständnisprobleme löst Aberdeen jedoch ebenso einfach wie effektiv, durch Untertitel in insgesamt acht Sprachen. Weitaus entscheidender dürfte allerdings etwas anderes sein. Kein einziger der sieben Clips enthält Fachbegriffe, mit denen deutsche Fonds-Botschafter so gerne um sich werfen. Diversifikation, Portfolio, Risiko-Rendite-Profil, Volatilität und so weiter, Sie wissen schon.

Gleiches gilt übrigens für eine zweite, vom ehemaligen Monty-Python-Mitglied John Cleese vertonte Aberdeen-Cartoon-Reihe zu den zehn goldenen Regeln eines Aktien-Investments. Obwohl deutlich sperriger als das Todsünden-Thema, summieren sich die Zugriffe dort bereits auf mehr als 2,3 Millionen Klicks. Zufall? Eher nicht.

Noch mehr Klicks, nämlich bislang 3,1 Millionen, weist ein Video von DSP Blackrock mit dem Titel Myth versus Reality auf. Zwar verzichtet die indische Tochter des US-Fondsgiganten Blackrock dort auf einen prominenten Sprecher. Trotzdem hat sie alles richtig gemacht: Ihre Botschaft versteht der You-Tube-Nutzer aus Neu-Delhi ebenso wie der aus Nanking oder aus Neustadt an der Weinstraße. Und genau das macht letztlich den Unterschied.

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