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Aktualisiert am 08.09.2017 - 12:15 Uhrin Wachtendorf-KommentarLesedauer: 3 Minuten

Wachtendorf-Kolumne „She’s got a ticket to invest“ – das wär’ doch mal was …

Egon Wachtendorf, Chefredakteur DER FONDS
Egon Wachtendorf, Chefredakteur DER FONDS

Reisen bildet, zum Beispiel Kapital: Die Zeiten, in denen die damals noch vor Stolz und Selbstbewusstsein strotzende Deutsche Bank derart nonchalant um Steuerflucht-Gelder für ihre Luxemburg-Filiale warb, sind gottlob lange vorbei. Die erste Hälfte des Slogans hat dagegen nichts an Aktualität und Richtigkeit eingebüßt. Grund genug für Diskussionen innerhalb des EU-Parlaments, allen Jung-Europäern zum 18. Geburtstag ein Interrail-Ticket zu schenken. Ein solches Ticket to ride, so die Idee dahinter, könnte das europäische Wir-Gefühl stärken und dem allerorten aufkeimenden Nationalismus entgegenwirken.

Keine schlechter Gedanke – wenn auch etwas an der Zielgruppe vorbei. Schließlich hat die Brexit-Abstimmung in Großbritannien gezeigt, dass nicht die Jungen das Problem sind, sondern eher die Alten. Folglich sollte die EU wie jüngst vom Handelsblatt gefordert auch allen Senioren zum Rentenbeginn ein entsprechendes Ticket ins Haus schicken. Bezahlen ließe sich das Projekt zweckgebunden mit den Einnahmen aus der Finanz-Transaktionssteuer, die nun doch Anfang 2018 kommen soll. Mit Mobilität hat im weitesten Sinne beides zu tun, und für das eigentliche Ziel dieser neuen Steuer, nämlich die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten für die Rettung systemrelevanter Banken wieder hereinzuholen, dürfte der zu erwartende Ertrag ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein.

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Apropos Geschenke: Die Idee, mit einer kleinen Gefälligkeit Werbung für die eigenen oder mitunter auch höhere Ziele zu betreiben, hat nicht nur in der Politik Tradition. Am 28. Oktober ist wieder Weltspartag, und auch in diesem Jahr dürften Banken und Sparkassen neben bunten Spardosen tonnenweise Plüsch-Nashörner und anderes, hoffentlich nicht zu sehr mit Schadstoffen belastetes Spielzeug an die junge Kundschaft verteilen. Wie wäre es, auf dieses Ritual einmal zu verzichten und stattdessen jedem jugendlichen Sparer einen 25-Euro-Gutschein für einen Aktienfonds nach Wahl in die Hand zu drücken? Ein kleines Signal gegen den sich überall im Lande ausbreitenden Nullzins-Fatalismus wäre es allemal, darüber hinaus garantiert schadstofffrei und langfristig der sicherste Weg, Kapital zu bilden.

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