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Afrikanische Währungsmärkte erleben ein Comeback

Im Zuge der globalen Pandemie erlebten die Finanzmärkte durch alle Assetklassen hinweg Verwerfungen unbekannten Ausmaßes. Geldmarktfonds handelten mit großem Abstand an den Börsen, Geld-Brief-Spannen weiteten sich aus und selbst eher sichere Häfen wie Gold wurden panisch verkauft, um Liquidität zu schaffen.
Kapitalflucht und Dollar-Knappheit: Afrikas Währungsmärkte gerieten in die Krise

Während sich die meisten großen Märkte einigermaßen schnell wieder normalisierten und die Handelbarkeit wiederhergestellt wurde, ließen sich die Probleme in vielen afrikanischen Währungsmärkten nicht so schnell beheben. Der Mangel an US-Dollar führte zu Kapitalverkehrskontrollen und künstlich gesteuerten offiziellen Wechselkursen, die sich in der Realität jedoch nicht handeln ließen. Schwarzmärkte, mit teils massiven Abschlägen zu den offiziellen Kursen, etablierten sich und wurden von internationalen Investoren als einzig liquide Alternative vermehrt genutzt.
Besonders stark betroffen waren die Grenzmärkte in Ägypten und Nigeria, die bei großen internationalen Investoren beliebt sind. Laut Daten des Finanzdienstleisters Citi waren dort zeitweise bis zu 46 Milliarden US-Dollar investiert. Doch während der Pandemie und mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wurden diese Gelder fast vollständig abgezogen, sodass im Tief nur noch rund fünf Milliarden US-Dollar in den Ländern verblieben. Da die Zentralbanken diese Mittel nur teilweise bereitstellen konnten, entstanden Schwarzmarktkurse für die Rückführung von Kapital. Die Abschläge gegenüber den offiziellen Wechselkursen lagen zeitweise bei rund 50 Prozent, wodurch es für Investoren unattraktiv wurde, ihr Geld abzuziehen.

Die Zentralbanken und Regierungen nutzten diese durch Kapitalkontrollen erkauften Pausen, um Reserven aufzufüllen und mithilfe des Weltwährungsfonds Währungsreformen durchzuführen. Erst mit genügend Reserven konnte eine Abkehr von den Kontrollen und die damit verbundene Abwertung der Währung bei gleichzeitiger massiver Erhöhung der Zinsen erreicht werden.
Ägypten und Nigeria: Wie Zentralbanken den Neustart wagten
Im Falle Ägyptens war der Versuch des Neustarts im März 2024. Die Währung wertete von rund 30 auf 50 ägyptische Pfund pro US-Dollar ab und ist seitdem frei handel- und konvertierbar. Die Zinsen wurden auf 30 Prozent erhöht und lokale Auktionen von Staatsanleihen wieder aufgenommen. Auf dem nun wieder attraktiven Niveau kehrten internationale Investoren zurück – etwa die Hälfte der abgezogenen Gelder floss in den letzten zwölf Monaten wieder in das Land mit 118 Millionen Einwohnern. Der Inflationsschock durch die Währungsanpassung scheint allmählich überstanden und größere Zinssenkungen werden erwartet.
In Nigeria, dem anderen großen Grenzmarkt Afrikas mit 237 Millionen Einwohnern, fanden 2023 Wahlen statt und es wurde eine marktfreundliche und reformorientierte Regierung gebildet. Die berüchtigte nigerianische Zentralbank bekam eine neue Führung und begann mit der Reform des dysfunktionalen Währungsmarktes: Bereits drei Monate nach der Wahl wurden mit den Zinsanhebungen begonnen, die erste Abwertung durchgeführt und die vielen verschiedenen intransparenten offiziellen Wechselkurse für die Naira abgeschafft. Eine Handelbarkeit war jedoch zunächst noch nicht wieder hergestellt. Diese wurde erst nach einer weiteren Abwertung im März 2024 schrittweise eingeführt.
Die Folge voller Konvertierbarkeit: Kapitalzuflüsse und Währungsstabilisierung
Seit Februar 2025 kann von einer vollständigen Konvertierbarkeit gesprochen werden, da es keinen nennenswerten Abschlag mehr zwischen offiziellem und Schwarzmarktwechselkurs gibt. Die beeindruckenden Reformen sind durch Zuflüsse von rund zehn Milliarden US-Dollar in den letzten Monaten belohnt worden und die Währung hat sich bereits leicht erholt.
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