318 Milliarden US-Dollar – das ist kein Staatshaushalt, sondern die Barreserve von Warren Buffett. Welchen Mega-Deal bereitet das Orakel von Omaha mit seinem Rekord-Cash jetzt vor?
Warren Buffett sitzt auf Cash ohne Ende – doch was hat er damit vor? Vielleicht gibt er Einblicke während der jährlichen Aktionärsversammlung der Berkshire Hathaway in Omaha.| Foto: Imago Images / Newscom / El Pai
Wenn Warren Buffett am 3. Mai zur Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway nach Omaha lädt, werden sich alle Augen auf einen Rekord richten: 318 Milliarden US-Dollar in bar – so viel Liquidität hat noch nie ein Unternehmen angehäuft. Die astronomische Summe wirft die entscheidende Frage auf: Was plant der 93-jährige Börsenguru mit diesem Geldberg?
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Wenn Warren Buffett am 3. Mai zur Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway nach Omaha lädt, werden sich alle Augen auf einen Rekord richten: 318 Milliarden US-Dollar in bar – so viel Liquidität hat noch nie ein Unternehmen angehäuft. Die astronomische Summe wirft die entscheidende Frage auf: Was plant der 93-jährige Börsenguru mit diesem Geldberg?
Die Aktien von Berkshire Hathaway haben in diesem Jahr bereits deutlich besser abgeschnitten als der breite Markt. Während der S&P 500 im bisherigen Jahresverlauf nur moderat zulegen konnte, übertrifft Buffetts Holdinggesellschaft den Index um erstaunliche 25 Prozentpunkte. Ein wesentlicher Grund für diesen Vorsprung: Buffett hat erneut seinen Riecher bewiesen und rechtzeitig vor dem Absturz einen bedeutenden Teil seiner Apple-Beteiligung verkauft.
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Diese Entscheidung erwies sich rückblickend als Meisterstück. Seit seinem Höchststand im Dezember hat der iPhone-Hersteller rund eine Billion Dollar an Börsenwert eingebüßt – ein Viertel seiner Marktkapitalisierung. „Er hat dieses Mal den Ausstieg perfekt getimt“, sagt Alex Morris, Autor des Newsletters „The Science of Hitting“ und des Buches „Buffett And Munger Unscripted“.
Buffetts Verkauf erinnert viele Beobachter an eine Lektion, die er vor Jahrzehnten auf schmerzhafte Weise lernen musste. Zwischen 1988 und 1994 hatte Berkshire massiv in Coca-Cola investiert. Die Anteile verzehnfachten ihren Wert bis 1998, als die Aktie mit dem 45-Fachen ihres Gewinns bewertet wurde. Doch Buffett verpasste den idealen Ausstiegszeitpunkt. „Es war ein wirklich wunderbares Geschäft, das zu einem verrückten Preis gehandelt wurde“, gestand er später ein. Diesen Fehler wollte er bei Apple offenbar nicht wiederholen.
Wohin mit dem Geld?
Nun stellt sich die zentrale Frage: Was plant der Altmeister mit seinem rekordhohen Bargeldbestand? Lauert er auf einen Börsencrash, um günstig einzusteigen? Oder hat er ein bestimmtes Übernahmeziel im Visier?
Seine Möglichkeiten seien begrenzt, mahnen Kenner. Angesichts der schieren Größe von Berkshire – die Marktkapitalisierung übersteigt inzwischen eine Billion US-Dollar – müsste ein Kauf schon sehr groß ausfallen, um nennenswerten Einfluss auf die Geschäftszahlen zu haben.
Zur Einordnung: Als Berkshire Hathaway im Jahr 2009 die Burlington Northern Santa Fe für 26 Milliarden US-Dollar übernahm, war dies die größte Akquisition in Buffetts Karriere. Heute würde dieser Betrag weniger als ein Zehntel seines Bargeldbestands ausmachen und nur 2,5 Prozent des Gesamtwerts von Berkshire entsprechen.
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Mögliche Szenarien
Die Branche diskutiert verschiedene Szenarien. Eine Möglichkeit wäre, langjährige Beteiligungen wie Coca-Cola oder American Express vollständig zu übernehmen und von der Börse zu nehmen – was Investitionen von etwa 280 beziehungsweise 130 Milliarden US-Dollar erfordern würde.
Eine andere Option könnten Rettungsaktionen für angeschlagene Blue-Chip-Unternehmen sein, ähnlich wie während der Finanzkrise, als Berkshire Hathaway lukrative Hilfen für Goldman Sachs, Bank of America und Dow Chemical bereitstellte. Doch angesichts des heutigen Umfangs von Berkshire müssten solche Deals deutlich größer ausfallen, um wirklich ins Gewicht zu fallen.
Signalwirkung für die Märkte
Manche Anleger interpretieren Buffetts hohe Barreserven als Warnsignal für die Wirtschaft. Durch seine zahlreichen Beteiligungen in unterschiedlichsten Branchen erhält Buffett Echtzeit-Einblicke in die US-Wirtschaft, die anderen Marktteilnehmern verwehrt bleiben.
„Er bekommt Informationen in Echtzeit“, bestätigt Adam J. Mead, Autor des Buchs „The Complete Financial History of Berkshire Hathaway“. Dies bedeute jedoch nicht zwangsläufig, dass Buffett eine Katastrophe am Horizont sieht. Vielmehr deute es darauf hin, dass die wenigen Wertpapiere, die für ihn überhaupt in Frage kommen – einschließlich Aktien von Berkshire Hathaway selbst – derzeit einfach nicht zum richtigen Preis zu haben sind. Und da US-Staatsanleihen mittlerweile wieder vernünftige Renditen abwerfen, wird er dafür bezahlt, zu warten.
Die Aktionäre werden am 3. Mai in Omaha gespannt zuhören, ob Buffett Hinweise auf seine Pläne gibt. Eines ist jedoch jetzt schon klar: Mit seiner Bilanz beim Verkauf von Apple-Aktien hat Buffett erneut sein Gespür für Märkte unter Beweis gestellt.
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