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  • Warren Buffett: Er hört mit 94 auf – wer nun auf ihn folgt

Von in AktienLesedauer: 4 Minuten
Warren Buffett hört bei Berkshire Hathaway Ende 2025 auf
Warren Buffett hört bei Berkshire Hathaway Ende 2025 auf | Foto: Imago Images / Newscom / El Pai

Warren Buffett, der als „Orakel von Omaha“ bekannte Investor, hat am Samstag auf der Aktionärsversammlung seines Konglomerats Berkshire Hathaway seinen Rückzug als Vorstandschef angekündigt. Der 94-jährige Multimilliardär will Ende 2025 die Führung an seinen designierten Nachfolger Greg Abel übergeben, bleibt dem Unternehmen aber als Berater erhalten.

„Ich denke, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Greg zum Jahresende die Leitung des Unternehmens übernehmen sollte“, sagte Buffett vor den Aktionären seines Konglomerats in Omaha. Abel, der bislang als Vize-Vorsitzender fungiert, habe von diesen Plänen nichts gewusst, fügte Buffett hinzu.

Vom Textilhersteller zum Investmentgiganten

Buffett hatte die ursprünglich kleine Textilfirma in den 1960er Jahren erworben und über Jahrzehnte in eine überaus erfolgreiche Investmentgesellschaft verwandelt. Sein Gespür für gute Geschäfte sorgte dafür, dass sich Berkshires Investitionen über die Jahre deutlich besser entwickelten als der Aktienmarkt im Durchschnitt.

Kurz vor seinem 94. Geburtstag konnte Buffett noch einen Meilenstein feiern: Der Börsenwert von Berkshire Hathaway stieg auf mehr als eine Billion US-Dollar – ein Wert, den in den USA bisher nur Technologiekonzerne erreichten.

Dem Konglomerat gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen und der Batteriehersteller Duracell. Zudem hält die Holding Beteiligungen an zahlreichen bekannten Unternehmen wie Apple und Coca-Cola.

Erfolg durch Beständigkeit und Geduld

Bei dem Treffen in Omaha veröffentlichte Berkshire auch die Zahlen zum ersten Quartal. Der Betriebsgewinn fiel wegen der verheerenden Brände in Kalifornien im Januar um 14 Prozent auf 9,64 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn brach um 64 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar ein, was hauptsächlich auf nicht realisierte Verluste bei Aktien – wie beispielsweise Apple – zurückzuführen ist.

Das Barvermögen von Berkshire legte weiter zu – von 334,2 Milliarden US-Dollar zum Jahresende auf nunmehr 347,7 US-Milliarden Dollar.

Kritiker werfen Buffett vor, zu viel Cash zu halten, statt es zu investieren. Der Investor wehrte diese Kritik jedoch ab: „Wir führen ein Unternehmen, das sehr, sehr opportunistisch ist. Wir haben eine Menge Geld gemacht, indem wir nicht immer voll investiert waren.“

 

Kritik an Trumps Zollpolitik

Neben seiner Rückzugsankündigung nutzte Buffett die Bühne auch, um die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zu kritisieren. „Handel sollte keine Waffe sein“, sagte er, ohne Trump beim Namen zu nennen. Je wohlhabender andere Länder seien, desto wohlhabender würden auch die USA. „Ein ausgewogener Handel ist gut für die Welt. Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, eine Welt zu schaffen, in der ein paar Länder sagen, ha ha ha, wir haben gewonnen.“

Buffett warnte auch davor, den Rest der Welt gegen die USA aufzubringen. „Es wäre ein großer Fehler, wenn 7,5 Milliarden Menschen einen nicht mögen und 300 Millionen sich damit brüsten, wie gut es ihnen geht“, mahnte der Investor.

An Anteilen will Buffett festhalten

Obwohl er die operative Führung abgibt, will Buffett an seinen Anteilen an Berkshire Hathaway festhalten. „Die Entscheidungen wird Abel treffen“, betonte er. Der Nachfolger Abel soll das Unternehmen in einer Zeit leiten, in der viele Anleger durch die US-Zollpolitik verunsichert sind und Kursschwankungen an den Aktienmärkten zunehmen.

Apple-Chef Tim Cook würdigte Buffett nach dessen Ankündigung: „Es hat nie jemanden wie Warren gegeben, und unzählige Menschen, mich eingeschlossen, wurden von seiner Weisheit inspiriert. Es war eines der großen Privilegien meines Lebens, ihn zu kennen. Und es besteht kein Zweifel, dass Warren Berkshire mit Greg in guten Händen zurücklässt.“

Warren Buffett, der im August 95 Jahre alt wird, hatte bislang keine Pläne für sein Ausscheiden bekannt gegeben. Mit seiner Ankündigung bereitet er nun einen geordneten Führungswechsel bei einem der wertvollsten Unternehmen der Welt vor.

Für die Märkte bedeutet der Rückzug der Investmentlegende vorerst wenig Überraschung, war doch Greg Abel bereits seit längerem als Nachfolger designiert. Dennoch markiert das angekündigte Ende der Ära Buffett einen historischen Moment an der Wall Street – und das Ende einer Karriere, die wie keine zweite für langfristigen Anlageerfolg steht.

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