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„Warren Buffett hält es nicht anders“: Schumpeter und das Gold

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Auf die heutige Zeit und die heutigen Märkte bezogen, hat Warren Buffett in seinem in der letzten Woche erschienenen Brief an die Aktionäre diese Denkweise widergespiegelt. Darin rechnet er vor, dass bis heute etwa 170.000 Tonnen Gold gefördert worden sind, die einen aktuellen Wert von 9.600 Milliarden Dollar haben. Die Frage, die Buffett stellt, ist, ob jemand, der ökonomisch denkt, sich für 9.600 Milliarden Dollar lieber einen unproduktiven und nicht sehr nützlichen Goldwürfel von etwa 23 Metern Seitenlänge kaufen würde, oder vielleicht doch eher zu produktiven Assets tendieren würde. Gold ist leblos und unproduktiv

Für das selbe Geld bekommt man nämlich das gesamte Ackerland der USA und dazu noch 16 Mal Exxon Mobil (eine Firma, die 40 Milliarden US-Dollar im Jahr verdient). Und dann hätte man noch 1.000 Milliarden Dollar übrig für die Ausgaben des täglichen Lebens. Gold ist leblos und unproduktiv und man kann davon nichts abbeißen. Es steigt, wenn die Menschen Angst haben oder wenn eine Inflation droht oder wenn einfach nur genug Spekulanten auf den Trend aufspringen. Es fällt, wenn die Angst oder die Inflationserwartung nachlässt oder wenn auch der letzte Spekulant auch noch auf dem fahrenden Zug sitzt. Die Angst lässt heute aber deutlich nach. Und wie wenig die Märkte noch vom Gespenst der Inflation getrieben werden, hat man am 29. Februar gesehen, als die EZB bekannt gegeben hat, noch einmal 530 Milliarden Euro an die Banken verteilt zu haben in der Hoffnung, damit die Krise zu beenden.

Damit hat die Zentralbank nun über  1.000 Milliarden Euro zu extrem günstigen Konditionen vergeben, und müsste damit alle Ängste der Inflationsbefürchter bedient haben. An jenem Tag ist Gold aber nicht gestiegen, sondern über 5 Prozent gefallen. Die Spekulanten beginnen Kasse zu machen. Und in der Tat könnte daraus schnell ein Trend werden, wenn Gold nicht mehr so glänzt wie noch vor Kurzem. Auf Sicht von 3 und 6 Monaten sind US-Aktien deutlich besser gelaufen als Gold, und sogar seit Anfang 2011 hat das Metall nur noch knapp die Nase vorn.