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HV von Berkshire Hathaway steht bevor
Warren Buffett lädt wieder ein – und Zehntausende kommen
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Von in NewsLesedauer: 4 Minuten
Heiko Böhmer war bereits öfter auf den Berkshire-Hathaway-Veranstaltungen in Omaha zugegen.
Heiko Böhmer war bereits öfter auf den Berkshire-Hathaway-Veranstaltungen in Omaha zugegen. | Foto: Shareholder Value Management

Wann waren Sie das letzte Mal auf einer Hauptversammlung und haben sich schon Wochen vorher auf den Termin gefreut? Ich denke viele werden jetzt nur den Kopf schütteln. Der Besuch einer Hauptversammlung ist nur selten ein Grund zur Freude. Selbst die Verpflegung vor Ort hat bei vielen deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren immer mehr nachgelassen. So hörte ich erst kürzlich von einem Beispiel, bei dem das Mittagessen so weit optimiert worden ist, dass die Portionen von einstmals zwei Tellern heute für drei Teller reichen.

Aber bei Hauptversammlungen geht es ja nicht (nur) um die Verpflegung, sondern um die Information der Aktionäre zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Dazu dürfen dann Fragen gestellt werden – aber bloß nicht spontan.

Szenenwechsel in die USA. Dort lockt die ungewöhnlichste Hauptversammlung der Welt jedes Jahr zehntausende Aktionäre in die doch eher beschauliche Stadt Omaha im US-Bundestaat Nebraska. Das liegt im Mittleren Westen der USA, also weit entfernt von den Finanzzentren der Ostküste.

Mehr Finanzfestival als normale Hauptversammlung

Dennoch hat diese Veranstaltung eine besondere Anziehungskraft. Das liegt auch an der wichtigsten Person des Events: Wenn Warren Buffett zur Hauptversammlung seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway ruft, dann kommen die Menschen aus der ganzen Welt nach Omaha zu einem vollen Hauptversammlungs-Wochenende. Im Grunde hat das Ganze Festival-Charakter. Im Laufe der Zeit hat sich der Spitzname vom „Woodstock für Kapitalisten“ etabliert (allerdings muss man klar sagen, dass Woodstock als die „Mutter aller Musikfestivals“ nur noch bei der Boomer-Generation diesen legendären Ruf hat während sich viele unter Dreißigjährige ungläubig fragen, was denn dieses „Woodstock“ gewesen sei?).

 

Und das ist auch ein wichtiger Punkt für die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway: Es ist ein Familien-Event. Viele Eltern bringen gerne ihre Kinder mit zur legendären Fragerunde in der Arena in Omaha am Samstag. Einige schaffen es dann auch ans Mikrofon und können eine Frage stellen. Und genau das macht diese Hauptversammlung so besonders: Wer bei der Auslosung einen Platz an den Mikros ergattert, der kann spontan seine Frage stellen. Grundsätzlich gilt nur: Buffett antwortet nicht auf Fragen zu aktuellen und vor allem auch bevorstehenden Investments.

In diesem Jahr ist die Vorfreude auf das Event jedoch getrübt. Ich bin selber schon mehr als zwölfmal seit 2004 dabei gewesen. Immer war die Fragerunde mit Buffett und seinem Kompagnon Charlie Munger der klare Höhepunkt des Wochenendes. Im vergangenen November ist Charlie Munger im gesegneten Alter von fast 100 Jahren verstorben. Sein Platz auf der großen Bühne im CHI Health Center wird nun für immer leer bleiben.

Der Platz von Charlie Munger wird leer bleiben

Dennoch wird es auch am 4. Mai wieder die legendäre Fragerunde mit Warren Buffett und anderen Verantwortlichen von Berkshire Hathaway geben. Aber weder der Versicherungschef Ajit Jain, ein Cousin des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain, noch Greg Abel, der als Vice-Chairman alle anderen operativen Geschäfte bei Berkshire Hathaway verantwortet, haben das Entertainment-Talent von Buffett oder Munger. Die Beiden hatten ihre Rollen im Laufe der Jahrzehnte fest eingeübt. Während Buffett oft in diplomatischer Art auch abwegige Frage beantwortete, brachte Munger seinen Unmut bei einigen Fragen doch offen zum Ausdruck.

Legendär sind Mungers Antworten zum Bitcoin: Die Kryptowährung hat er häufiger als „Rattengift“ bezeichnet. Und wenn er nichts mehr hinzufügen mochte, schallte sein „I have nothing to add“ durch die Arena in Omaha. Denn seine Stimme war bis zuletzt sehr kräftig und sein Humor war auch 2023 noch pointiert. Diese sehr persönliche Note Mungers wird in diesem Jahr sicher fehlen.

Dennoch werden in wenigen Tagen wieder zehntausende Aktionäre nach Omaha reisen. Ich werde auch wieder dabei sein und ich freue mich auf jeden Fall auf den Austausch mit vielen anderen Teilnehmern. Dazu zählt eine große Gruppe deutschsprachiger Investoren, die jedes Jahr in Omaha vor Ort ist. Hinzu kommen viele US-Investoren, die es sich auch nicht nehmen lassen, diese wirklich ungewöhnlichste Hauptversammlung der Welt zu besuchen.

An dieser Stelle werden Sie direkt erfahren, was wichtig ist bei der diesjährigen Hauptversammlung: In einem Video für DAS INVESTMENT werde ich wieder meine Eindrücke schildern, und das direkt nach dem Event aus Omaha.


Über den Autor:

Heiko Böhmer ist Kapitalanlagestratege bei der Frankfurter Fondsgesellschaft Shareholder Value Management.

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