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90 Milliarden US-Dollar Warren Buffett verkauft die Hälfte seiner Apple-Aktien

Warren Buffett hat einen Großteil seiner Apple-Aktien verkauft, das Unternehmen bleibt aber seine größte Position.
Warren Buffett hat einen Großteil seiner Apple-Aktien verkauft, das Unternehmen bleibt aber seine größte Position. | Foto: Imago Images / MediaPunch / Canva

Der Investor Warren Buffett hat im ersten Halbjahr 2024 einen Großteil seiner Apple-Aktien verkauft. Wie aus dem jüngsten Quartalsbericht seiner Investmentholding Berkshire Hathaway hervorgeht, reduzierte Buffett die Beteiligung an dem iPhone-Hersteller um 55,8 Prozent. Damit ist Apple zwar immer noch die größte Aktienposition von Berkshire, aber der Anteil ist deutlich geschrumpft.

Buffett stieg erstmals 2016 bei Apple ein und baute die Position in den folgenden Jahren stetig aus. Die Investition erwies sich als äußerst lukrativ: Bis Ende 2023 hatte sich der Wert der Beteiligung vervielfacht.

Verkäufe in zwei Tranchen

Die Anteilsverkäufe erfolgten in zwei Schritten: Im ersten Quartal 2024 trennte sich Buffett von 115 Millionen Apple-Aktien. Im zweiten Quartal folgten dann weitere 390 Millionen Aktien. Insgesamt sank der Wert der Apple-Beteiligung dadurch von 174,3 Milliarden Dollar Ende 2023 auf nur noch 84,2 Milliarden Dollar zum 30. Juni 2024.

Buffett begründete die Verkäufe auf der Jahreshauptversammlung im Mai zum Teil mit steuerlichen Überlegungen. Der Verkauf von „ein wenig Apple“ in diesem Jahr würde den Berkshire-Aktionären langfristig zugute kommen, falls die Kapitalertragssteuern in Zukunft erhöht werden, so der 93-jährige Starinvestor. Doch angesichts des Ausmaßes der Anteilsreduzierung könnten auch andere Gründe eine Rolle gespielt haben.

 

Konzentration im Portfolio verringern

Durch die starke Kursentwicklung von Apple in den vergangenen Jahren war der Anteil im Portfolio von Berkshire Hathaway auf zeitweise 50 Prozent gestiegen. Mit den Verkäufen nimmt Buffett nun Gewinne mit und stellt sich breiter auf. „Unter den gegenwärtigen Bedingungen macht es mir überhaupt nichts aus, eine Cash-Position aufzubauen“, erklärte er.

Tatsächlich ist der Barbestand von Berkshire auf einen Rekordwert von 276,9 Milliarden US-Dollar geklettert – nach 189 Milliarden Ende März. Neben den Apple-Verkäufen trug dazu auch der Verkauf anderer Aktien im Wert von insgesamt über 75 Milliarden US-Dollar bei.

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Zweifel an Apples Wettbewerbsposition?

Möglicherweise zweifelt Buffett aber auch an der weiteren Kursentwicklung von Apple. Obwohl das Unternehmen zuletzt mit Plänen zu künstlicher Intelligenz punkten konnte und die Aktie in der Folge um 23 Prozent zulegte, mehren sich Anzeichen, dass Apples Wettbewerbsvorteile bröckeln.

So verliert der Konzern Marktanteile an Konkurrenten wie Samsung oder Xiaomi. Der iPhone-Absatz ging um 10 Prozent zurück, während Xiaomi ein Umsatzplus von 34 Prozent schaffte.

Trotz rückläufiger Erlöse ist die Apple-Aktie mit einem KGV von 30 zudem recht hoch bewertet. Es scheint, als tue sich Apple schwer, neue Wachstumstreiber zu finden. Die jüngst auf dem deutschen Markt gestartete Datenbrille Apple Vision Pro dürfte angesichts des Preises von mehr als 4.000 Euro keinen nennenswerten Anteil am Umsatz haben.

Buffett bleibt Apple verbunden

Trotz der Anteilsverkäufe betonte Buffett, dass er weiterhin optimistisch für die Zukunftsaussichten von Apple ist. Das Unternehmen verfüge über eine starke Preissetzungsmacht und eine loyale Kundenbasis. „Solange nichts Dramatisches passiert, das unsere Kapitalallokationsstrategie wirklich verändert, wird Apple unsere größte Investition bleiben“, bekräftigte er vor Kurzem.

Mit einem Anteil von aktuell noch rund 400 Millionen Aktien beziehungsweise 84 Milliarden US-Dollar bleibt Berkshire Hathaway auch der größte Einzelaktionär von Apple.

Insgesamt zeigt sich Buffett mit Blick auf den breiten Aktienmarkt zuletzt eher vorsichtig. Die hohen Barreserven deuten darauf hin, dass er Kursrückschläge nicht ausschließt. Eine unklare Zinspolitik und eine schwächelnde Konjunktur könnten Aktien in den kommenden Monaten belasten. Doch mit seiner Kriegskasse von fast 277 Milliarden Dollar wäre Warren Buffett für alle Eventualitäten gerüstet.

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