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Aktualisiert am 02.01.2013 - 15:47 Uhrin Emerging Markets AktienLesedauer: 6 Minuten

Warum Afrika für Investoren jetzt interessant ist

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Was ist der Grund für das in jüngster Zeit erwachte Interesse der Unternehmen an Afrika? Seit Mitte der 1990er Jahre ist das BIP in Afrika südlich der Sahara (ohne Südafrika) im Jahresdurchschnitt zumeist um 6 Prozent gestiegen. Trotz einer leichten Wachstumsdelle im Jahr 2008 konnte Afrika eine Rezession vermeiden und verbuchte weiterhin gute BIP-Zahlen. In der gesamten Region liegt das Wirtschaftswachstum bei etwa 3 bis 4 Prozent, da die große Wirtschaftsmacht Südafrika den Durchschnitt etwas nach unten zieht. Deren Wachstum ist mit 3 bis 4 Prozent moderat.

Schuldenlast wird abgebaut

Wichtige Wachstumstreiber waren eine Reihe von Veränderungen: Die Schuldenlast, unter der der Kontinent seit dem Kalten Krieg gelitten hatte, wurde abgebaut; neue, demokratischere Regierungen gehen stärker auf die Bedürfnisse ihrer Bevölkerung ein; der Ausbau der Infrastruktur wird vorangetrieben, und eine Welt mit mehr Menschen braucht Konsumgüter, die Afrika jenseits seiner angestammten Branchen (Metalle, Mineralien und Agrarprodukte) produzieren kann. Da weite Teile Afrikas noch nicht entwickelt wurden, sind die unausgelasteten Minen und Agrarbetriebe zumeist in Afrika angesiedelt.

Das bedeutet keineswegs, dass es in Afrika gar keine Probleme gibt. Es gibt durchaus noch einige Länder, die in Konflikte verstrickt sind und Infrastrukturinvestitionen sind vielerorts dringend erforderlich. Doch es sind genau diese Verbesserungen, die das Wachstum vorantreiben.

Die Grafik zeigt das Wirtschaftswachstum in Sub-Sahara Afrika. Grafik vergrößern.



Wachstum, das Investoren erst seit kurzem zur Kenntnis nehmen, denn immerhin liegen sechs der zehn weltweit am schnellsten wachsenden Länder in Afrika, was sich bis dato jedoch nicht an den Aktienmärkten widerspiegelt. Afrika steht an dem Punkt, an dem Asien einst stand, bevor es bei Wachstum und Bewertungen kräftig zulegte. Afrikanische Länder weisen eine geringe Verschuldung und annehmbare Inflationsraten auf, und die Demokratie setzt sich zunehmend als Staatsform durch.

Ausländische Direktinvestitionen nehmen zu

Ein klarer Beleg für das anhaltende Wachstum in der Region ist der Trend bei den ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in den Ländern südlich der Sahara. Von 2010 bis 2011 stieg das FDI-Volumen laut Weltinvestitionsbericht 2012 von 29,5 Milliarden US-Dollar auf 36,9 Milliarden US-Dollar. An erster Stelle steht Nigeria mit 8,92 Milliarden Dollar, gefolgt von Südafrika mit 5,81 Milliarden Dollar und Ghana mit 3,22 Milliarden Dollar.

Das FDI-Volumen aus Deutschland in Afrika stieg nach Angaben der Bundesbank vom April 2012 im Zeitraum zwischen 2010 und 2011 von rund 400 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro. Südafrika ist mit 745 Millionen Euro weiterhin der Hauptempfänger, doch bei den Investitionen in Nigeria wurde 2011 statt eines Kapitalabflusses von 64 Millionen Euro (2010) ein -zufluss von 97 Millionen Euro verzeichnet. 

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