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Investmentchef der Bethmann Bank Warum Anleger auf alternative Anlageklassen setzen sollten

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Die wichtigste Frage lautet: Welches Ziel will ein Kunde oder Anleger mit solch einer Beimischung erreichen? Geht es darum, bei gegebener Renditeerwartung das Risiko zu reduzieren, oder eher, bei gegebenem Risiko die Rendite zu optimieren?

In beiden Fällen ist der Bereich der Immobilien attraktiv und wird mit einem Gewicht von etwa zehn Prozent allokiert. Dies geht vor allem zulasten der ursprünglichen Gewichtung im traditionellen Anleihenbereich. Aber auch für aktienlastige Mandate hat eine Beimischung von Immobilien in dieser Optimierung Bestand.

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Bei Risikoprofilen, die im traditionellen Ansatz 50 Prozent und mehr Aktien halten, ist Private Equity ebenfalls interessant zur Beantwortung beider Fragen. Hier liegt die Allokation bei zehn bis 15 Prozent. In eher konservativeren Risikoprofilen erfolgt allerdings keine Allokation in Private Equity.

Insgesamt entspricht das Ergebnis dieser Optimierung – basierend auf neuesten Rendite- und Risikoerwartungen  – durchaus auch früheren Analysen. Die Notwendigkeit, dieses auch in der Vermögensallokation umzusetzen, ist hingegen gestiegen.

Anders als zu erwarten, ersetzt der Bereich Private Debt nicht automatisch einen gewissen Anteil im traditionellen Anleihebereich. Dieses Ergebnis kommt sicherlich ein wenig überraschend. Denn in der jüngeren Vergangenheit gab es einen regelrechten Run auf die Kreditfonds, die außerhalb des Kapitalmarkts anstelle von Banken Fremdkapital für die Unternehmensfinanzierung bereitstellen.

Basierend auf den Schätzungen sollte Private Debt eher in Risikoprofilen, also wieder ab einer Aktienquote von 50 Prozent genutzt werden – und das auch nur bei der Beantwortung der ersten Frage. Die Anlageklasse dient also insbesondere als Diversifikator zur Risikoreduzierung. Unter dem Strich lassen sich herkömmliche Portfolios durch die Beimischung der genannten alternativen Renditequelle hinsichtlich ihres Rendite-/Risikoprofils spürbar optimieren.


Über den Autor: 
Reinhard Pfingsten ist Investmentchef bei der Bethmann Bank und gleichzeitig Mitglied im Management-Team des globalen Investment-Centers der ABN-Amro-Gruppe.

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