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Robert Halver über Kryptos Warum Bitcoin kein sicherer Hafen wird

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Natürlich gilt der Inflationsschutz auch für Gold, doch verfügt der Bitcoin über einen technischen Vorteil. Weil er eine virtuelle, keine physische Größe ist, lässt er sich ohne „Rückenschmerzen“ überall hintragen. Das scheint momentan zu überzeugen: Seit Oktober ist eine markante Outperformance zu Gold zu beobachten.

 Entwicklung Bitcoin-Kurs und Goldpreis, in US-Dollar

Ebenso gefällt den Großanlegern, dass der Kurs eines Bitcoins nicht von den Gewinnaussichten eines Unternehmens oder dem Verschuldungsgrad eines Staates abhängig ist. Und die Korrelation zwischen Bitcoin und Aktien, z.B. dem US-Leitindex S&P 500 ist langjährig niedrig und bietet damit einen guten Risikoausgleich. Nur in der Sondersituation Anfang des Jahres war er höher, als alle Anleger alle risikobehafteten Assets abgestoßen haben.

Aber auch operativ scheint der Bitcoin aus seiner Exotenecke zu entkommen. Seine kommerzielle Nutzung wird immer breiter. So werden PayPal-Kunden ihn in den USA bald für Zahlungen bei Onlinehändlern nutzen können. Auch Audio-Streaming-Dienste haben sich für Krypto-Zahlungen geöffnet.

All das scheint darauf hinzudeuten, dass der aktuelle Bitcoin-Anstieg stabilitätspolitisch und fundamental wohl unterfüttert ist. Und da schließlich im Gegensatz zum Rekordhoch 2017 bislang noch keine inflationäre Berichterstattung über Bitcoin im Mainstream gemäß Google Trends zu beobachten ist, scheint der Markt auch noch nicht überhitzt zu sein. Insgesamt also gute Aussichten für neue Allzeithochs von Bitcoin, oder?

Das Finanz-Imperium schlägt zurück

Das alte Finanzsystem und seine Institutionen betrachten die Entwicklung der Kryptowährungen mit viel Argwohn. Sie fürchten ihren Status als Platzhirsch im Geldwesen einzubüßen.

Für (Geld-)Politiker in der westlichen Welt wäre es der blanke Horror, wenn der Bitcoin zu einer dominanten Alternativwährung würde. Dann verlöre die bislang so leichte und angenehme Staatsfinanzierung durch unbegrenzt großzügige Notenbanken nicht nur an Biss. Am Ende könnten sie zahnlos dastehen. Doch kann nicht sein, was nicht sein darf. Die politische Verteidigungsbereitschaft sollte niemand unterschätzen. Es sollen bloß keine unveränderlichen Fakten geschaffen werden.

Und so wird die alte Finanzwelt den Kryptos Steine in den Weg legen. Zu diesem Zweck verweist man zunächst mit Schmackes auf die fehlende Kontrolle der nicht-staatlichen Kryptowährungen, wodurch Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Drogen- und Cyberkriminalität sowie Hackerangriffen Tür und Tor geöffnet seien. So schafft man sich Argumente, dem Wildwuchs zu begegnen. Überhaupt lässt man weiter das Damokles-Schwert eines Verbots über den Kryptowährungen schweben.   

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