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Warum der US-Dollar Weltleitwährung bleibt

Japans Premierminister Yoshihiko Noda (li.) besuchte <br> Ende Dezember seinen chinesischen Kollegen Wen Jiabao. <br> Die zweitägigen Gespräche drehten sich auch um Wirtschaft <br> und Währungen, Quelle: Getty Images
Japans Premierminister Yoshihiko Noda (li.) besuchte
Ende Dezember seinen chinesischen Kollegen Wen Jiabao.
Die zweitägigen Gespräche drehten sich auch um Wirtschaft
und Währungen, Quelle: Getty Images
Dieses Weihnachtsgeschenk dürfte US-Präsident Barack Obama nicht gefreut haben. Denn was am 26. Dezember aus China und Japan über den Pazifik wehte, heißt nichts anderes als: Dollars müssen draußen bleiben. Bisher bezahlen die erfahrene (Japan) und die neue (China) Wirtschaftssupermacht 60 Prozent ihres Handels miteinander in der Weltleitwährung US-Dollar. Ein teurer Umweg.

Jetzt kündigten die Regierungschefs Wen Jiabao und Yoshihiko Noda an: Bald soll es ohne Dollar in den eigenen Währungen Yuan und Yen laufen. Einen Termin nennen sie nicht. China exportiert derzeit jährlich Waren für 150 Milliarden Dollar nach Japan. Knapp 8 Prozent seiner gesamten Ausfuhren. Umgekehrt gibt es jährlich Güter für 195 Milliarden Dollar von Japan für China.

Der Währungs-Deal wird den Dollar als Weltleitwährung schwächen. Der Status ist ohnehin schon umstritten. Seit der Schuldenkrise in Europa und USA beten Star-Investoren das Ende des Dollar als Leitwährung herbei.

Anleger fliehen in vermeintlich sichere Häfen, wie Schweizer Franken, Norwegische Krone, Australischer Dollar oder Gold. Das ist aber nicht ungefährlich. „Die Norwegische Krone ist eine merkwürdige Währung“, sagt etwa Kathleen Brooks, Chef- Analystin beim Währungshändler Forex.com. „Das Land hat zwar ein Dreifach-A-Rating und eine stabile Schuldensituation, die Währung neigt aber zur Schwäche, wenn die Angst im Markt wächst.“

Ähnlich die Schwellenländer. Natürlich sind Wirtschafts- und Schuldenlage dort deutlich attraktiver als in der Eurozone und den USA. Die Zinsen sind hoch, Währungen dagegen unterbewertet. Das macht sie zweifellos zu einer spannenden Wachstums-Story.

Aber: „Investoren müssen auch verstehen, dass die Straße zur Rendite sehr holprig ist“, stellt Ignacio Sosa fest, Produktmanager beim größten Rentenfondsmanager Pimco. Das gilt auch für alle anderen neumodischen Fluchtorte. „Ein sicherer Hafen muss extrem liquide sein, und das sind Schwellenländerwährungen einfach nicht“, sagt Brooks. Schnell rein und wieder raus, und das mit Billionenbeträgen. Märkte können darunter zusammenbrechen, wie die Krise 2008 gezeigt hat.

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