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in AltersvorsorgeLesedauer: 4 Minuten

Sozialpolitik in Deutschland Warum die Aktienrente allein nicht als Altersvorsorge reicht

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Die Probleme der Aktienrente

Bei der Aktienrente, für die sich die SPD, die Grünen und die FDP ausgesprochen haben, würde im Gegensatz zum aktuellen Umlagesystem ein geringer prozentualer Anteil aller Rentenbeiträge nicht direkt zur Ausbezahlung der Renten verwendet werden. Vielmehr würde er in Investitionsmodelle fließen, die über einen längeren Zeitraum genug Ertrag abwerfen sollen, um die Renten dauerhaft stabil zu halten.

Jens Rabe, r²:finance GmbH

Deutschland will dafür 10 Milliarden Euro investieren. Legt man diese Summe jedoch auf alle 80 Millionen Bürger um, bleiben pro Person 125 Euro. Man kann da sicherlich einige Personengruppen wie die ganz Jungen und die ganz Alten herausrechnen. So bleiben am Ende immer noch lediglich 350 bis 400 Euro pro Person. Das reicht nicht, um auf dem Anlagemarkt solche Summen zu generieren, die die Renten sichern. Statt der 10 Milliarden Euro bräuchte Deutschland eine Verzehnfachung des Investitionsvolumens. Und selbst dann wäre noch fraglich, ob das Geld richtig angelegt würde.

Die Aktienrente am Beispiel der Kenfo

Im Rahmen der Aktienrente wurde zuletzt auf vergleichbare Modelle hingewiesen. So haben sich etwa im Jahre 2017 die 35 Energieversorger, denen die Kernkraftwerke in Deutschland gehören, zur sogenannten Kenfo zusammengeschlossen. Dieser Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung ist eine öffentlich-rechtliche Stiftung, die Gelder einsammeln und anlegen soll, um damit alle Folgen der Kernenergie finanzieren zu können.

Bislang wurden 24 Milliarden Euro eingezahlt und rund 2,5 Milliarden Euro an Gewinn erwirtschaftet – das ist kein erfolgreiches Konzept. Das Modell läuft seit mehr als vier Jahren. Es wurde also pro Jahr ein Gewinn von durchschnittlich 2,5 Prozent erwirtschaftet. Selbst die Inflationsrate liegt aktuell aber bei 5 Prozent. Wie soll das als Vorbild gepriesene Konzept die Renten sichern können?

Die Lösung für eine sichere Altersvorsorge

Die Absicherung für das Alter kann dennoch funktionieren, indem die Menschen dazu übergehen, sich mehr um die private Vorsorge zu bemühen. Wer heute 30 Jahre alt ist, der kann – wer 40 Jahre alt ist, der muss anfangen. Nur so gelingt es, der Gefahr der weiterhin sinkenden Renten mit genügend Eigenkapital zu entgehen. Es wäre einfach zu naiv, der staatlichen Rente oder den Anlageberatern der Banken zu vertrauen. Jeder Mensch sollte lernen, sich selbst um die eigenen Finanzen zu bemühen.


Über den Autor:

Jens Rabe ist der Gründer und Geschäftsführer der Rabe Unternehmensgruppe und coacht Menschen dabei, wie man an der Börse Geld verdient.

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