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Anti-Stagflations-Grafik Warum die DWS die Angst vor Stagflation nicht teilt

Pferdewagen in deutschen Großstädten (November 1973)
Pferdewagen in deutschen Großstädten (November 1973): Die Ölkrise ließ in den 70er Jahren erst die Preise explodieren und dann die Wirtschaft einbrechen. | Foto: Imago Images / Sven Simon

Kaum zieht die Inflation kräftig an, zieht ein Angstwort wieder seine Runden: Stagflation. Es kombiniert die Begriffe „Stagnation“ und „Inflation“ miteinander. Was also, wenn zwar die Preise dauerhaft kräftig steigen, die Wirtschaft dabei aber nur auf der Stelle tritt? So die Furcht einiger Marktbeobachter.

Bei der DWS teilt man diese Bedenken nicht. Die Situationen von heute und während der Stagflation in den 70er Jahren seien nicht miteinander vergleichbar, teilt die Fondsgesellschaft mit. Wörtlich heißt es:

In den 1970er-Jahren traten die Inflationsspitzen auf – ausgelöst durch die beiden Ölschocks – bevor das Wachstum zusammenbrach, was zu großen und anhaltenden Produktionslücken führte. Viele Arbeitswillige konnten keine Arbeit finden, zum Teil weil starke Gewerkschaften hohe Löhne durchsetzten, um die Kaufkraft der noch Beschäftigten zu schützen.

Heute sei schon die Reihenfolge ganz anders: Inflation und Wachstum seien gleichzeitig eingebrochen, um anschließend umgehend wiederzukehren. Die Lieferengpässe durch knappe Rohstoffe und unterbrochene Lieferketten würden aber nicht so lange bestehen wie damals die Probleme mit dem Öl. Zudem seien die Gewerkschaften schwächer, und die fiskalischen Anreize ließen bereits nach.

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Grafik vergrößern (Quelle: DWS)

In den USA erholten sich die Arbeitsmärkte, und das Wirtschaftswachstum könnte sich sogar bald seinem Potenzial nähern. Die Grafik zeigt in grün die Produktionslücke, also die Differenz zwischen einer Wirtschaft unter Volldampf (Wirtschaftswachstumspotenzial) und aktueller Konjunktur. Von Stagnation also keine Spur. Weshalb US-Volkswirt Christian Scherrmann klarstellt:

„Wir sind in absehbarer Zeit fest im Lager derer, die die Inflation wieder nachlassen sehen. So oder so finden wir die Faszination für die Stagflation merkwürdig und sind fast versucht, uns ein wenig in die Amateursoziologie zu wagen. Die meisten heutigen Marktteilnehmer sind wohl zu jung, um als Erwachsene die Stagflation der 1970er-Jahre erlebt zu haben. Könnte die Erklärung so einfach sein?“

Nun ja, manchmal ist es tatsächlich einfacher, als man denkt.

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