Trotz düsterer Wolken Warum die Inflation an sich unproblematisch ist
Mehr und mehr Wolken am Börsenhimmel stehen einer Jahresendrally im Wege. Über den Sommer ist der Konjunkturoptimismus erkennbar zurückgegangen. Insbesondere aus China, einer der wichtigen Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft, kamen zuletzt ernüchternde Konjunkturdaten.
Hinzu kommen förmlich explodierende Energiepreise und allerorts Probleme in den globalen Lieferketten, die den bereits bestehenden Inflationsdruck zusätzlich erhöhen. Den Konsumenten wird dadurch das Geld aus den Taschen gezogen, was die Gefühlslage trübt.
Die derzeit auf Hochtouren laufende Berichtssaison der Unternehmen über das dritte Quartal wird Aufschluss geben, ob die Gewinnschätzungen der Analysten zu optimistisch sind. Ebenso spannend wird es, wie die Reaktion der Notenbanken auf die anhaltend hohen Inflationsraten ausfällt.
ETFs im Fokus
Große Erwartungen
Die prognostizierten Wachstumsraten für Unternehmensgewinne sind im dritten Quartal überdurchschnittlich hoch. Für den US-amerikanischen S&P 500 wird ein Gewinnanstieg von rund 30 Prozent erwartet, für den europäischen Stoxx 600 sind es sogar 38 Prozent.
Und tatsächlich fallen die Ergebnisse überwiegend recht positiv aus, was aber durchaus an dem hohen Anteil der Finanzinstitute liegen dürfte, die meist zuerst berichten. Wesentlich gemischter sollten sich die Berichte aus dem verarbeitenden Gewerbe zeigen. Es ist wohl davon auszugehen, dass die Gewinne ihr Hoch gesehen haben und nicht mehr zusätzlichen Rückenwind an den Aktienmarkt liefern können – zumindest solange die Lieferketten gestört bleiben.