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Siebtgrößte Volkswirtschaft Warum Ozeane auch ein spannendes Investmentthema sind

Blick auf den Atlantik
Blick auf den Atlantik: Wären die Ozeane ein eigenes Land, würden sie die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt sein. | Foto: imago images / YAY Images

Die Ozeane machen mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche aus. Dennoch gibt es überraschenderweise mehr Karten von der Oberfläche des Mondes als vom Grund der Ozeane. Doch der heutige Welttag der Ozeane schärft unser Bewusstsein für die entscheidende Rolle, die der Ozean in unserem Leben spielt. Immerhin produziert diese riesige Wassermasse bis zu 80 Prozent des Sauerstoffs, den wir atmen, und absorbiert mehr als 90 Prozent der überschüssigen Wärme, die durch Treibhausgasemissionen entsteht.

Daniel Bowie-MacDonald, Foto: Abrdn

In der Überzeugung, dass der enorme wirtschaftliche Nutzen der Weltmeere völlig unterschätzt wird und Investoren nicht annähernd genug über die Bedrohungen dieser riesigen natürlichen Ressource wissen, hat die Unesco speziell für den Finanzsektor einen Kurs zur „Meereskompetenz” entwickelt. Auch das 14. UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goal, kurz SDG) – „Leben unter Wasser“ – ist mit nur 0,01 Prozent aller SDG-Mittel deutlich unterfinanziert. Daher wird die Kompetenzvermittlung der Unesco dringend benötigt, und Abrdn hat mit der Unesco zusammengearbeitet, um diese zu entwickeln. 

Zunächst einmal ist es wichtig, den enormen wirtschaftlichen Wert des Ozeans zu verstehen. Nach Angaben des World Wide Fund For Nature (WWF) wäre der Ozean, wenn er ein Land wäre, die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Der Wert der Fischerei, der Schifffahrtswege, des Küstentourismus, des Transports, der Meeresprodukte für die Pharmaindustrie und der vielen anderen Vorteile und Produkte des Ozeans wird auf 24 Billionen Dollar geschätzt, mit einem jährlichen Ertragswert von 2,5 Billionen Dollar.

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Da so viele Unternehmen und Branchen vom Meer abhängen, müssen die Bedrohungen durch Verschmutzung, Klimawandel, steigende Meeresspiegel, schädliche Infrastrukturentwicklungen und schlechte Industriepraktiken viel ernster genommen werden. Als Investoren sind wir dazu verpflichtet, die Bedrohungen zu verstehen und mit den Unternehmen, in die wir investieren, zusammenzuarbeiten. Nur so können wir auf eine nachhaltigere Nutzung dieser Ressource hinarbeiten. Investoren, die etwa in Hotelketten, Schiffscontainer, Fischfarmen und Reiseveranstalter investieren, müssen verstehen, wie viel auf dem Spiel steht, wenn sie die Meeresgesundheit und die Nachhaltigkeit nicht sorgfältig berücksichtigen.

Fischerei

Weltweit beziehen drei Milliarden Menschen über 20 Prozent ihres Eiweißbedarfs aus Fisch – und dabei soll die Bevölkerung in den nächsten 30 Jahren um weitere zwei Milliarden zunehmen. In einigen der ärmsten Länder deckt Fisch mehr als 50 Prozent des Eiweißbedarfs der Menschen. Daher sind nachhaltige Fischereistandards unerlässlich. Stattdessen sinkt die Produktivität der Fischerei weltweit aufgrund von Überfischung, den schädlichen Auswirkungen des Klimawandels, der Verschmutzung durch schlechte Industriestandards und der Küsteninfrastruktur, die die lokalen Lebensräume der Fische zerstört. 

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