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Lohnt sich ein Investment in Börsen-Neulinge? (Analyse)
Lohnt es sich für Anleger auf lange Sicht, auf IPOs zu setzen? Um diese Frage zu beantworten, hat Analyst Sebastian Dörr die Performance des marktbreiten US-Aktienindex S&P 500 mit der des FTSE Renaissance US IPO Index verglichen. Im letztgenannten Marktbarometer werden einmal pro Quartal Unternehmen aufgenommen, die seit kurzem an der Börse notieren und bei ihrem Börsengang eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Millionen Dollar hatten. Rund drei Jahre nach ihrem ersten Handelstag fliegen die Aktien dann wieder aus dem Index. Aktuell umfasst der Index knapp 300 Unternehmen, darunter etwa Airbnb, Snowflake oder Palantir Technologies.

Relative Performance unterschiedlich verlaufen
„Auf lange Sicht hätte es sich für Anleger nicht ausgezahlt, auf die Börsenneulinge zu setzen: Seit 2012 blieben sie bei höherer Volatilität recht deutlich hinter dem Markt zurück“, so Dörr in seiner Analyse. Der S&P 500 sei in den vergangenen zwölf Jahren auf ein Plus von rund 15,3 Prozent pro Jahr gekommen. Der FTSE Renaissance US IPO Index habe hingegen 11,8 Prozent pro Jahr erreicht.
Dabei sei jedoch zu beachten: Die relative Performance sei recht unterschiedlich verlaufen. In den Jahren von 2012 bis 2019 hätten sich die Neulinge mehr oder weniger wie der Markt bewegt. Und im Jahr 2020 habe der IPO-Index den S&P 500 weit hinter sich gelassen: Durch die Kurssprünge von Peloton und Zoom Video hat der Index in dieser Zeit um mehr als 100 Prozent zugelegt. In den folgenden beiden Jahren habe es dafür deutlich anders ausgesehen: 2021 und 2022 sei die Outperformance mit einem Minus von 52,1 Prozent wieder komplett abgegeben worden.
Einzelne Neuzugänge an der Börse können trotzdem aussichtsreich sein
„Die Underperformance der Neulinge könnte daran liegen, dass diese oft nur mit einem kleineren Teil der Aktien an der Börse starten. Später geben die Alteigentümer dann weitere Anteilsscheine ab, was die Kursentwicklung dämpfen kann“, äußert sich Dörr zu möglichen Hintergründen. „Da der IPO-Index die neuen Aktien nur einmal pro Quartal aufnimmt, kann er keine Aussagen zu Zeichnungsgewinnen machen. Eine einzelne Neuemission kann natürlich trotzdem aussichtsreich sein – die Unterschiede sind groß: Während sich die Facebook-Aktie in den drei Jahren nach dem Börsengang in etwa verdoppelte, stürzte Uber in diesen 36 Monaten um mehr als 40 Prozent ab.“