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Makler Wladimir Simonov warnt Warum hohe Immobilienpreise berufsunfähig machen

Einfamilienhaus im Grünen
Einfamilienhaus im Grünen: Bei der aktuellen Marktlage sollten Versicherungsvermittler so mancher Familie vom Eigenheim abraten, meint Wladimir Simonov, Versicherungsmakler aus Landshut. | Foto: 13902 / Pixabay

Während der Wunsch nach einem Eigenheim nach wie vor groß ist, stellen die steigenden Immobilienpreise viele Familien vor große Probleme. Schließlich ziehen die Gehälter in vielen Regionen nicht mit, die Relation von Kaufpreis zu Einkommen wird immer geringer. Die Konsequenz: Zahlreiche Ehepaare müssen mehr arbeiten oder sogar zusätzliche Nebenjobs annehmen, um den Preis für das eigene Haus stemmen zu können.

Auf Dauer wird das im Mittelstand dafür sorgen, dass immer mehr Menschen an Stress krank werden – und oft berufsunfähig. Die Zahlen nehmen bereits jetzt zu, Stress und Druck führen zu Burnout und anderen psychischen Erkrankungen und das sind bereits heute die häufigsten Gründe für Berufsunfähigkeit. Was das für die Versicherungsbranche bedeutet und wie Familien jetzt vorsorgen sollten, analysiere ich in folgendem Gastbeitrag. 

Warum Immobilien immer häufiger zur Belastung werden 

Der IVD, Deutschlands größter Verband von Immobilienmaklern, hat dafür eine Kennzahl entwickelt: Der sogenannte Erschwinglichkeitsindex zeigt an, ob sich ein Immobilieninteressent eine Immobilie leisten könnte. Dabei werden die Faktoren Immobilienpreise, Löhne und das Zinsniveau zusammengeführt, um Auskunft darüber zu geben, ob es einem durchschnittlichen Haushalt finanziell möglich ist, eine Immobilie zu erwerben. Ist der Wert hoch, deutet es auf eine gute Erschwinglichkeit hin, ist der Wert niedrig, ist die Erschwinglichkeit schlechter. 

Der IVD definiert den Erschwinglichkeitsindex wie folgt: Liegt der Erschwinglichkeitsindex bei 100, müssen 25 Prozent des verfügbaren Einkommens aufgewendet werden, um dazu in der Lage zu sein, den Kredit ordnungsgemäß zu bezahlen. Liegt der Wert darüber, ist die Immobilienfinanzierung erschwinglicher und der Haushalt muss weniger als ein Viertel seines Einkommens aufwenden. Liegt der Wert darunter, ist die Finanzierung schwieriger. 

Aktuell befindet sich diese Erschwinglichkeit in einem deutlichen Abwärtstrend, der etwa im Jahr 2017 begonnen hat. Für viele Familien bedeutet das, dass sie immer mehr von ihrem Haushaltseinkommen für den Hauskredit aufwenden müssen und dementsprechend entweder an anderer Stelle einsparen oder ihr Einkommen erhöhen müssen. Die aktuellste Entwicklung in dieser Negativspirale ist das Auslaufen der KFW-Förderung für Hausbauer – denn so wird der Traum vom Eigenheim um einige zehntausend Euro bis sogar stellenweise mehrfach fünfstellige Beträge teurer.

Früher war ein Alleinverdiener ausreichend, um genug Essen auf den Tisch zu bringen und nebenbei das Haus abzubezahlen. Heute müssen sowohl Mama als auch Papa arbeiten und häufig sogar Nebenjobs annehmen. Dieser Stress und Druck führen immer häufiger zu Krankheiten. 

Welche Rolle die Berufsunfähigkeit jetzt spielt 

Immer mehr Menschen überarbeiten sich also, um sich den Traum des eigenen Hauses zu erfüllen und die Kosten des Eigenheims tragen zu können. Diese Überlastung führt dazu, dass sie weniger Zeit für ihre Freunde und Familie haben und ihre Hobbys vernachlässigen. Außerdem kommt auch die Erholung in den meisten Fällen zu kurz. Denn ein Urlaub ist aus Kostengründen häufig nicht mehr realisierbar. 

Diese Faktoren sind die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit in Deutschland: Psychische Krankheiten und Krankheiten von Skelett, Muskel und Bindegewebe – darunter fallen unter anderem Burnout, Depressionen, Bandscheibenvorfälle und sonstige Rückenleiden. Diese Krankheiten lassen sich oft auf Überarbeitung zurückführen.

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Wird man also krank – und damit berufsunfähig, stellt das nicht nur für den Hauskauf, sondern auch für das sonstige Leben eine starke Einschränkung dar. Für Finanzberater und Versicherungsvermittler bedeutet das, auf die Dringlichkeit der Berufsunfähigkeitsversicherung deutlicher hinzuweisen. 

Diese Versicherung ist für alle sinnvoll, die von ihrem Arbeitseinkommen leben. Denn sollte man aus gesundheitlichen Gründen wie Depression, einem Bandscheibenvorfall oder Krebs nicht mehr in der Lage sein zu arbeiten, erhält man dank der Berufsunfähigkeitsversicherung eine monatliche Rente.

Diese wird ausgezahlt, wenn man den zuletzt ausgeübten Beruf aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen nicht mehr ausführen kann. Die staatliche Absicherung hingegen nennt sich Erwerbsminderungsrente – diese ist allerdings meistens zu knapp bemessen und ist deutlich schwieriger zu bekommen. 

Daher ist es die Aufgabe und Pflicht von Versicherungsvermittlern und Finanzberatern, das Thema Berufsunfähigkeit anzusprechen und das Bewusstsein für dieses Risiko bei den Menschen hervorzurufen. Denn Berufsunfähigkeit ist sehr gefährlich, besonders für das finanzielle Wohl von Familien mit Eigenheim und kommt auch immer häufiger vor. Daher sollte man sich darauf vorbereiten – im besten Fall so früh und gesund wie möglich. Außerdem sollte man im Rahmen einer Finanzberatung auch so mancher Familie vom Eigenheim abraten – zumindest aktuell. 


Über den Autor: 

Wladimir Simonov, Simonov Consulting GmbH

Wladimir Simonov ist Experte für Finanzberater, die Kunden über Facebook und Co. gewinnen wollen. Das hat er selbst über Jahre erfolgreich gemacht und wurde dafür auf der DKM 2018 zum „Social Media Makler“ des Jahres gekürt. Simonov polarisiert mit seinen Aussagen gern und regelmäßig, was ihm eine große Reichweite in den sozialen Netzen eingebracht hat. Seit einigen Jahren bietet er Coachings für Finanzberater an, die unabhängig von Empfehlungen oder Lead-Börsen Kunden gewinnen wollen.

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