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Der Praxisfall Es müssen nicht immer ETFs sein

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Die meisten Anleger lassen sich bei ihren Geldanlagen weiterhin von Banken und nicht von unabhängigen Beratern beraten. Banken vertreiben weiterhin eher mittelmäßige Produkte und haben zuweilen wenig Interesse daran, ihren Kunden besser performende Investmentfonds anzubieten. Unser Argument, dass die Fondsmanager dafür bezahlt werden, vor allem den Referenzindex dauerhaft zu schlagen, und schlichtweg die Fülle an deutlich besseren Fonds überzeugten den Kunden im vorliegenden Fall.

Thorsten Mohr
Foto: Argentum

Hans-Peter Herzog zeigte uns sein Depot und bat um entsprechende Verbesserungsvorschläge. Deshalb suchten wir für jeden ETF und den entsprechenden Markt eine oder zwei aktiv gemanagte Alternativen heraus. Sie schlugen seine gewählten ETFs über alle Zeitbereiche deutlich und machten es ihm leicht, uns mit dem Depotumbau zu beauftragen. Das Konzept liegt auch unseren Dachfonds Argentum Performance Navigator (ISIN: DE000A0MY0T1) für ausgewogene Anlagen und Argentum Stabilitäts-Portfolio (DE000A1C6992) für defensive Anlagen zugrunde.

Als Beispiel für hochwertige Fonds nehmen wir einmal den Baillie Gifford Long Term Global Growth. Fondsmanager Mark Urquhart sucht für den Aktienfonds nach außerordentlichen langfristigen Gelegenheiten. Eine grundsätzliche Frage ist immer, ob ein Unternehmen in den kommenden fünf Jahren seinen Umsatz mindestens verdoppeln kann. Es soll visionär geführt werden, Wettbewerbsvorteile und ein klares Geschäftsmodell haben und sich an Situationen anpassen können.

Dabei kauft Urquhart meist sehr früh, oft sogar noch bevor das Unternehmen an die Börse geht, und hält die Positionen üblicherweise über viele Jahre. Das Portfolio ist außerdem breit über Regionen und Branchen gestreut. Ein zweites Beispiel ist der Carmignac Emergents. Hier greift unter anderem ein Topdown-Ansatz, nach dem Fondsmanager Xavier Hovasse jene Länder hoch gewichtet, die das Feld der Schwellenländer in Hinsicht auf die Entwicklung anführen.

In diesem Fall zum Beispiel China, Indien und Südkorea. Außerdem punktet Hovasse mit einer extrem guten Branchenauswahl, aktuelle Schwerpunkte sind Basiskonsumgüter, Kommunikationsdienstleister und Finanzdienstleister. Dabei hat er einen Hang zu Unternehmen, die im Mittelpunkt der digitalen und ökologischen Revolution stehen. Inzwischen ist Hans-Peter Herzog seit gut einem Jahr ETF-frei und darüber nicht sonderlich traurig. Denn mit seinen neu eingewechselten Fonds hat er erlebt, wie sie seine alten ETFs hinter sich gelassen haben.

Über den Autor:

Thorsten Mohr ist Geschäftsführer und Mitgründer der Argentum Vermögensberatung in Hamburg. Das Unternehmen gibt es seit 2005.

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