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Verschärfte Regulierung in China Was Anleger jetzt über Pekings Durchgreifen wissen müssen

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Peking hat auch in der Vergangenheit eingegriffen

Regulierungszyklen sind in China keine Seltenheit. So sahen sich bereits 2018 die Branchen Internet, Bildungsdienstleister und Fintech (insbesondere Peer-to-Peer-Lending) mit regulatorischen Maßnahmen konfrontiert.

Im Onlinesektor reformierte die Regulierungsbehörde im März 2018 die Lizenzierung von Spielen. Neue Genehmigungsverfahren wurden aufgrund von Befürchtungen ergriffen, dass Videospiele süchtig machen und die Produktivität der Jugend des Landes untergraben. Nach Ablauf von neun Monaten, in denen die Anbieter Änderungen an ihren Produkten vornehmen konnten, wurden 80 Videospiele wieder freigegeben.

Auch damals hatten die regulatorischen Eingriffe für hohe Marktvolatilität gesorgt. Doch nachdem die Unternehmen die gewünschten Anpassungen vorgenommen hatten, konnten sie ungehindert weiterhin erfolgreich wirtschaften.

Die Folgen für Anleger

Investoren müssen sich darauf einstellen: China will die Geschäftsaktivitäten seiner Unternehmen auf Linie mit den langfristigen strategischen Zielen der Regierung bringen. Gleichzeitig will Peking die durch die Geschäftstätigkeit von Unternehmen bestehenden Risiken für andere Interessengruppen minimieren. Zu den Grundsätzen, die für die jüngsten Regulierungsmaßnahmen relevant sind, gehören „gemeinsamer Wohlstand“ und „Unabhängigkeit von Schlüsseltechnologien“. Wir sehen hier Übereinstimmungen mit dem weltweiten Trend zur verstärkten Aufmerksamkeit für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) und dem damit verbundenen Wandel hin zu einem Stakeholder-Kapitalismus, der die Rechte der Anleger gegenüber denen der Allgemeinheit neu einordnet. Dies führt zu Spannungen und Marktvolatilität – die Debatte darüber, ob beispielsweise Uber-Fahrer eigentlich Angestellte mit Anspruch auf Sozialleistungen sind, ist nur eines von vielen Beispielen.

Die Eindämmung von monopolistischen Strukturen, die Verbesserung von Datenschutz und -sicherheit sowie die Berücksichtigung der Interessen der gesamten Gesellschaft werden jedoch zu höheren Kosten in den Unternehmen führen – weil beispielsweise höhere Ausgaben für das Wohlergehen der Mitarbeiter, die Verwaltung personenbezogener Daten und den verstärkten Wettbewerb getätigt werden müssen. Wir gehen daher davon aus, dass die kurzfristigen Erträge unter Druck geraten und die Risikoprämien steigen, wodurch die zuletzt oft extrem hohen Bewertungen sinken. Auch wenn die kurzfristige Volatilität für die Anleger schmerzhaft ist, haben die Regulierungszyklen in der Vergangenheit das langfristige strukturelle Wachstum der digitalen Wirtschaft oder der Wirtschaft im Allgemeinen nicht übermäßig beeinträchtigt.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Diese Unterlage soll ausschließlich allgemeinem Interesse dienen und ist nicht als persönliche Anlageberatung oder Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers oder zur Übernahme einer Anlagestrategie zu verstehen. Sie stellt auch keine Rechts- oder Steuerberatung dar.

Die in diesem Dokument enthaltenen Meinungen, Aussagen und Analysen geben die aktuelle Einschätzung zum Erscheinungsdatum (oder in einigen Fällen zu einem bestimmten Datum) wieder und können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Die vorliegenden Informationen stellen keine vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region oder einen Markt dar.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.