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Wirkung und Rendite Was Anleger über Impact Investing wissen müssen

Digitale Medizin
Digitale Medizin: Das Gesundheitswesen ist einer der Bereiche, in denen Investoren mit ihrem Kapital zu konkreten nachhaltigen Verbesserungen beitragen können. | Foto: Imago Images / Arnulf Hettrich

Was genau ist Impact Investing?

Beim Impact Investing sollen Investitionen neben finanziellen Erträgen auch eine messbare positive Wirkung erzielen. Es geht um Investments in Unternehmen und Projekte, die an der Lösung für ein soziales oder ökologisches Problem arbeiten. Dazu gehören beispielsweise begrenzter Zugang zu medizinischer Versorgung, Wohnungsnot und die globale Erwärmung.

Ein Impact-Investor trägt zur Finanzierung von Lösungen bei. Damit kann er ihre Entwicklung beschleunigen und die Skalierung ermöglichen, um die Wirkung zu maximieren.

Bérénice Lasfargues, BNPP AM

Dazu ein Beispiel: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen verbessert die Behandlungsqualität, die Sicherheit der Patienten und den Zugang zur Gesundheitsversorgung. Damit hilft sie, vermeidbare Todesfälle zu reduzieren. Außerdem sinken die Kosten und die Zahl der Krankenhausaufenthalte. Um diese Probleme anzugehen, kann ein Impact-Investor in Unternehmen investieren, die Krankenhäusern Digitalisierungsdienste für die medizinische Dokumentation, das Patientenmanagement oder die Abläufe in der Notaufnahme anbieten.

Aktuell ist Impact Investing in Bezug auf das verwaltete Vermögen der kleinste nachhaltige Anlageansatz. Er verzeichnet jedoch ein solides jährliches Wachstum.

Zu den beliebtesten Zielen für entsprechende Investments gehören die Bereiche Energie, Finanzdienstleistungen, Forstwirtschaft, Lebensmittel und Landwirtschaft, Mikrofinanzierung und Gesundheit.

Was sind die Hauptmerkmale von Impact Investing?

Die Einbeziehung eines Impact-Ziels wirkt sich auf die Art und Weise der Investitionen aus. Es beeinflusst den Anlageprozess und erfordert andere Ressourcen und anderes Know-how als traditionelle Strategien.

Es gibt drei Hauptmerkmale, durch die sich Impact Investing von ihnen unterscheidet:

  • Zielgerichtet (Intentionality): Kapital sollte mit der ausdrücklichen Absicht investiert werden, ein Nachhaltigkeitsproblem zu lösen. Das heißt: Zu einer positiven sozialen beziehungsweise ökologischen Wirkung beitragen, die mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) oder anderen allgemein anerkannten Nachhaltigkeitszielen im Einklang steht. Die Wirkung sollte das Kernstück sein, nicht nur ein Nebenaspekt.

  • Zusätzliche Wirkung (Additionality): Ein Impact-Investor sollte bestrebt sein, einen konkreten, glaubwürdigen und direkten Beitrag zu leisten. Seine Investition tragen aktiv zur Wirkung bei – beispielsweise durch Engagement, die Bereitstellung technischer Hilfe oder durch Unterstützung bei der Skalierung. Er sollte nachweisen können, dass sich das Anlageuniversum des Portfolios aufgrund der Einbeziehung von Wirkungsaspekten in den Auswahlprozess wesentlich von einem Standarduniversum unterscheidet. Dafür können beispielsweise Wirkungskennzahlen zum Einsatz kommen.

  • Messbar (Measurement): Der Investor sollte vor der Investition messbare, realistische und evidenzbasierte Ziele dafür festlegen, was er über einen bestimmten Zeithorizont erreichen möchte. Die Ziele dienen der Steuerung und Messung der Wirkung während des gesamten Investitionsprozesses und bilden die Grundlage für eine transparente, öffentliche und regelmäßige Berichterstattung. Für die Einbindung der Auswirkungen in den Anlageprozess werden zunehmend Standards entwickelt. Ein solcher sind die Impact Principles, zu deren Gründungsmitgliedern BNP Paribas Asset Management gehört. Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung eines internen Rahmens für Impact Investing, der auf den Impact Principles und den drei oben genannten Kernmerkmalen basiert.

Was steckt hinter dem Aufschwung von Impact Investing?

Sophie Mechin, BNPP AM

Immer mehr Nachhaltigkeitsrisiken können negative Auswirkungen auf bestimmte Länder oder Branchen haben. Dazu gehören extreme Wetterereignisse, menschengemachte Umweltschäden, Infektionskrankheiten und der Verlust der biologischen Vielfalt.

Glücklicherweise werden diese Risiken zunehmend erkannt. Dadurch wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit gezielter Antworten, an denen zahlreiche Interessengruppen und Sektoren beteiligt sind.

Die Kosten für entsprechende Lösungen werden auf 5 bis 7 Billionen US-Dollar jährlich geschätzt. Der öffentliche Sektor verfügt nicht über die Mittel, um sie allein zu bewältigen. Daher sind die Investoren gefragt.

Da diese Nachhaltigkeitsherausforderungen die Wirtschaftssektoren verändern, müssen Anleger sie auch unter Risikogesichtspunkten beachten und nicht nur in ihre Szenarien und Prognosen einbeziehen. Vielmehr müssen sie bei den Bewertungen der Anlagestrategien, Vermögenswerte und Emittenten berücksichtigt werden.

Die Bewältigung der Herausforderungen bietet interessantes Potenzial für Konjunktur und Kapitalmarkt. Schätzungen zufolge könnten die SDGs bis 2030 Investmentchancen im Wert von rund 12 Billionen US-Dollar eröffnen und 380 Millionen Arbeitsplätze pro Jahr schaffen. Es gibt wirtschaftlich tragfähige und attraktive Möglichkeiten, die Probleme anzugehen. Das zieht auch Investoren an.

Auf der anderen Seite wächst die Nachfrage nach verantwortungsvollen Anlageprodukten – und, noch wichtiger: Auf Investments mit positiven Auswirkungen. Darin spiegelt sich das von der Politik geförderte veränderte Verbraucherverhalten wider. All dies treibt den Aufschwung von Impact Investing voran.

Verzichten Impact-Investoren auf Rendite?

Impact-Investoren verfolgen verantwortungsvolle und nachhaltige Ziele. Gleichzeitig spielt aber auch die finanzielle Komponente eine Rolle: Sie streben nach risikobereinigten, marktüblichen Renditen für ihr Vermögen.

Es gibt keinen Zielkonflikt zwischen Wirkung und finanzieller Performance. Impact Investing bietet eine breite Palette von Anlagestrategien mit unterschiedlichen Zielen sowie Risiko- und Renditeprofilen, aus denen die Anleger je nach ihrer Strategie wählen können.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.