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Aktualisiert am 31.03.2023 - 13:17 Uhrin NewsLesedauer: 6 Minuten

Teurer Schutz Was die besten BU-Versicherungen leisten und was sie kosten

Ein junger Schlosser in der Werkstatt einer Schmiede in Klitten: WährendAkademiker sich mittlerweile recht günstig gegen Berufsunfähigkeit versichern können, wird es für Handwerker immer teurer.
Ein junger Schlosser in der Werkstatt einer Schmiede in Klitten: Während Akademiker sich mittlerweile recht günstig gegen Berufsunfähigkeit versichern können, wird es für Handwerker immer teurer. | Foto: imago images/photothek

Lob hört und liest jeder gerne. Auch Matthias Helberg. „Ich denke, mit Ihnen als Makler alles richtig gemacht zu haben“, zitiert der Versicherungsmakler auf seiner
Homepage die E-Mail eines Kunden. Der Grund für die E-Mail war ein genehmigter
Antrag auf Rente wegen Berufsunfähigkeit (BU), obwohl der Mann gerade einmal seit
zwei Monaten versichert war. Die Mühe, die sich Helberg und der Kunde mit dem
Ausfüllen des Formulars, dem Beantworten der Gesundheitsfragen und dem Einholen
aller wichtigen Gesundheitsinformationen gemacht hatten, hat sich gelohnt.

Und nicht nur in diesem Fall. Denn laut einer Umfrage des Versichererverbands GDV unter seinen Mitgliedsunternehmen ist die Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht für 13 Prozent aller Ablehnungen eines BU-Rentenantrags verantwortlich. Lediglich die Feststellung, dass die versicherte Person noch zu mindestens 50 Prozent ihrem zuletzt ausgeübten Beruf nachgehen kann, führt noch häufiger zur Leistungsablehnung.

81 Prozent aller Anträge bewilligt

Doch insgesamt leistet die BU-Versicherung zuverlässig: Laut GDV-Studie werden 81 Prozent aller Anträge auf eine BU-Rente bewilligt. Außerdem bietet eine BU-Police den umfassendsten Schutz derArbeitskraft. Schließlich leistet diese Versicherung als einzige immer dann, wenn der Versicherte seinen Beruf nicht mehr zu mindestens 50 Prozent ausüben kann – auch wenn er nicht komplett erwerbsunfähig ist und in einem anderen Job noch arbeiten könnte.

„Die Leistungen und die Bedingungen in der BU-Versicherung werden immer besser, es gibt immer weniger Fallstricke“, erklärt Versicherungsmakler Tobias Bierl. Das sei auch einem „hochgezüchteten Wettbewerb über die üblichen Vergleichsrechner“ geschuldet. Die andere Seite der Medaille: Die Versicherungsbedingungen werden immer weiter aufgebläht. „Aus heutigen BU-Bedingungswerken könnte man eigentlich die Hälfte aller Sätze streichen und hätte noch immer ein gut funktionierendes Regelwerk“, moniert Helberg. Die Berufe und Berufsgruppen werden immer weiter differenziert. „Manche Versicherer unterscheiden allein 30 Arten von Schülern“, so der Makler.

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Mit den immer feineren Berufsgruppeneinstufungen werden die „schönen Risiken“ der Akademiker günstiger, während die Policen für körperlich Tätige faktisch unbezahlbar werden, klagt Bierl und verdeutlicht das an einem Praxisbeispiel. Ein IT-Berater mit Masterabschluss zahlt für 2.000 Euro monatliche BU-Rente bis 67 Jahre zwischen 63 und 100 Euro. Hätte dieser IT-Berater nur eine Berufsausbildung, läge er bei 76 bis 117 Euro.

„Ein Dachdecker hat das Problem, dass dieser schon mal gar nicht dieselbe Auswahl hat, da ihn viele gar nicht bis 67 Jahre versichern“, erklärt der BU-Experte. „Nehmen wir aber mal 90 Prozent körperliche Tätigkeit und eine normale Ausbildung an, liegen die monatlichen Beiträge zwischen 231 und 448 Euro“, rechnet er vor.

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