Was die Fondsbranche von Naturwissenschaften lernen könnte Mehr als die Hälfte der Finanzstudien unbrauchbar
Finanzforscher Campbell Harvey hat gemeinsam mit anderen Kollegen 316 finanzwissenschaftliche Untersuchungen zu Anlagefaktoren getestet. Dabei kam heraus, dass mehr als die Hälfte der Ergebnisse unbrauchbar sein dürften. Gegenüber der Börsen-Zeitung sagte Harvey, das lege den Schluss nahe, dass die meisten Finanzprodukte, die eine überdurchschnittliche Leistung versprechen, ebenfalls wahrscheinlich falschliegen.
Das Ergebnis bedeute aber nicht, so Harvey, dass alle Fondsmanager danebenliegen. Es gebe eine Reihe fähiger Finanzprofis. Die Kunst bestehe nur darin, Zufall und Fähigkeiten auseinanderzuhalten. Um Fehler zu vermeiden, seien eben strengere Kriterien wie in der Medizin notwendig. Je höher die Zahl der untersuchten Strategien, desto höher müssten auch die statistischen Hürden sein, schlägt Harvey vor.
Die Analysten könnten etwa bestimmte statistische Tests mit sehr strikten Schwellenwerten anwenden – oder einen Zeitraum in zwei Phasen unterteilen, um das Ergebnis aus der einen Periode erneut in der anderen Periode zu überprüfen. Manch eine funktionierende Strategie werde vielleicht bei striktem Vorgehen irrtümlich verworfen, doch wiege dieses Problem weniger stark als die Gefahr, Kunden mit einer falschen Empfehlung zu verprellen, meint Harvey.
Statische Kriterien sind nicht alles
Doch statische Verfahren seien nicht alles, räumt Harvey ein. Die Regeln würden sich für beispielsweise einen Agrarrohstoff ändern, wenn sein Gebrauch sich ändert und er künftig auch als Rohstoff im Energiesegment verortet werden würde. Dazu könne ein statischer Test nur wenig aussagen. Eine überdurchschnittliche Performance gibt es demnach nicht durch die Anwendung strikter Regeln. Aber grobe Fehler können bei der Auswahl der Fonds- und Anlagestrategie vermieden werden.
Das Ergebnis bedeute aber nicht, so Harvey, dass alle Fondsmanager danebenliegen. Es gebe eine Reihe fähiger Finanzprofis. Die Kunst bestehe nur darin, Zufall und Fähigkeiten auseinanderzuhalten. Um Fehler zu vermeiden, seien eben strengere Kriterien wie in der Medizin notwendig. Je höher die Zahl der untersuchten Strategien, desto höher müssten auch die statistischen Hürden sein, schlägt Harvey vor.
Die Analysten könnten etwa bestimmte statistische Tests mit sehr strikten Schwellenwerten anwenden – oder einen Zeitraum in zwei Phasen unterteilen, um das Ergebnis aus der einen Periode erneut in der anderen Periode zu überprüfen. Manch eine funktionierende Strategie werde vielleicht bei striktem Vorgehen irrtümlich verworfen, doch wiege dieses Problem weniger stark als die Gefahr, Kunden mit einer falschen Empfehlung zu verprellen, meint Harvey.
Statische Kriterien sind nicht alles
Doch statische Verfahren seien nicht alles, räumt Harvey ein. Die Regeln würden sich für beispielsweise einen Agrarrohstoff ändern, wenn sein Gebrauch sich ändert und er künftig auch als Rohstoff im Energiesegment verortet werden würde. Dazu könne ein statischer Test nur wenig aussagen. Eine überdurchschnittliche Performance gibt es demnach nicht durch die Anwendung strikter Regeln. Aber grobe Fehler können bei der Auswahl der Fonds- und Anlagestrategie vermieden werden.