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Dividenden-Mann John Bailer im Verhör „Schwankungsarme Aktien sind teuer geworden“

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Inzwischen kriege ich wieder fast 3 Prozent auf zehnjährige US-Staatsanleihen. Warum sollte ich dann Ihren Fonds kaufen?

Bailer: Weil unsere Dividenden wachsen, die Zinsen nicht. Außerdem kommen noch die Kursperspektiven hinzu. Ich bin überzeugt, dass Sie am Aktienmarkt mit hochwertigen Titeln durch Kursgewinne und Dividenden deutlich mehr verdienen können als die 3 Prozent durch Anleihen.

Der Aktienaufschwung läuft schon verdächtig lange. Viel ist nicht mehr drin.

Bailer: Aber wir reden hier von nur 3 Prozent, die man übertreffen muss. Das sollte möglich sein.

Über welche Branchen sprechen wir?

Bailer: Zum Beispiel über Technologie-Unternehmen. Da sehen wir, dass die Dividenden wachsen.

Das sind dann aber die alten Tech-Firmen.

Bailer: Ja, bei den jüngeren ist das noch nicht so verbreitet. Bei den älteren sind die Wachstumsraten nicht mehr sehr hoch, und es liegt eine Menge Cash in den Bilanzen. Außerdem erleben wir enormes Dividendenwachstum bei Finanzunternehmen.

Die sind offenbar in deutlich besserer Form als die europäische Konkurrenz.

Bailer: Ich denke schon. Zurzeit haben wir 30 Prozent des Portfolios in dieser Branche, die Dividendenrendite liegt bei 2,9 Prozent. Und laut Bloomberg steigen die Dividenden in den kommenden drei Jahren jedesmal um 10 Prozent. Und was die Bewertungen betrifft, bekommen wir die Aktien auch noch mit einem ordentlichen Rabatt.

Ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,6 sieht in der Tat niedrig aus. Mag denn niemand die Banken?

Bailer: Seit der Finanzkrise sind die Anleger skeptisch.

Aber die ist fast zehn Jahre her.

Bailer: Sie fürchten sich noch immer vor zu großen Finanzierungshebeln.

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