Das Interesse an seltenen oder limitierten Sneakern ist groß, besonders unter jungen Leuten. 15.000 Euro kostet ein Paar Nike Jordan 1 Retro High x Dior, die man, sofern man vor zwei Jahren welche bekommen hätte, zu nur 1.900 Euro hätte kaufen können. Zudem sind Sneaker für viele einfacher zu greifen als Aktien oder andere Wertpapiere. Sind Sneaker also eine gute Geldanlage?
Steile Preisentwicklung
Die Faszination für Sneakers kommt vorwiegend aus solchen steilen Preisentwicklungen. Allerdings dürften die Preisschwankungen von Sneakers höher sein als bei Aktien. Was steil nach oben geht, kann genauso steil wieder abstürzen. Wenn ich für einen Zeitraum von 50 Jahren anlegen sollte, wären mir Aktien deutlich lieber als Sneaker – wer weiß, ob die dann überhaupt noch gesammelt werden? Bei Unternehmensanteilen hätte ich deswegen keine Bedenken.
Online-Plattform gegen Börse
Die Börse hat in früheren Zeiten auch einmal wie der aufkeimende Sneaker-Markt angefangen. Es gab verschiedene Orte, an denen gehandelt werden konnte. Es gab Preisunterschiede zwischen diesen Orten, die einige nutzen konnten. Wer einen Wissensvorteil gegenüber den anderen hatte, konnte den zu Geld machen. Preisabsprachen und künstliche Verknappung haben die Preise beeinflusst. Die Transaktionskosten waren hoch und die Absicherung durch die Börse vor Betrug war gering.
Die Börse hat es geschafft, ein ebenes Spielfeld für alle Investoren zu schaffen. Theoretisch kann keiner mehr einen Wissensvorsprung vor den anderen Anlegern haben. Jeder kann zu niedrigen Transaktionskosten genormte Ware kaufen und verkaufen. Die Preisunterschiede sind minimal und die Verfügbarkeit ist weltweit, die Märkte sind liquide.
Neugierig geworden?
Diese Bedingungen der Börse sind auf dem Sneaker-Markt bei Weitem nicht erfüllt. Für Insider ist das ein Vorteil, für den normalen Käufer aber eher ein Nachteil.