Kommt die Angst zurück? Was für eine steigende Volatilität spricht
Der CBOE Volatility Index, kurz Vix, ist auch als Angstbarometer bekannt. Der Index spiegelt die vom Markt erwartete kurzfristige Schwankungsintensität des US-Aktienindex S&P 500 wider. Steigt die Nervosität und damit die erwartete Volatilität an den Märkten, legt auch der Index zu. Derzeit liegt er allerdings recht deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt. Damit könnte es aber bald vorbei sein, meint Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust.
Heise hat untersucht, wie sich der Vix in den vergangenen 30 Jahren entwickelt hat. Historisch gesehen steigt der Index in den kommenden Monaten an. Aber kommt es dazu auch im laufenden Jahr?
Heises Meinung zur Volatilitäts-Entwicklung im zweiten Halbjahr 2021:
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Wir müssen davon ausgehen, dass die Volatilität an den Aktienmärkten nicht so niedrig bleibt, wie das zuletzt der Fall war. Die Kurschwankungen und die Nervosität könnten im zweiten Halbjahr wieder zunehmen. Für diese Entwicklung gibt es zwei mögliche Hauptursachen.
Zum einen werden die Konjunkturdaten irgendwann ihren Höhepunkt erreichen, es kommt zu also zu ‚Peak Growth‘. Eine Normalisierung von den hohen Niveaus könnte die Märkte bereits etwas in Bewegung versetzen.
Zum anderen – und das ist der wichtigere Grund – könnte sich die Inflation als nicht so vorübergehend erweisen, wie die Zentralbanken derzeit annehmen. Das könnte dazu führen, dass wir im Laufe des Jahres zu einer Debatte kommen, ob die Zentralbanken ihre Politik angesichts des Wachstums und der höheren Inflation stärker straffen müssen.
Grundsätzlich ändert dies aber nichts am positiven Umfeld für die Aktienmärkte, für die wir langfristig auf der liquiden Seite weiterhin die größten Ertragspotenziale sehen.