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Was ist denn da los? Quant Managed Futures Universal Fonds verliert 17 Prozent in einem Jahr

Dieter Falke
Dieter Falke
DAS INVESTMENT.com: Für Managed Futures Fonds war das Krisenjahr 2008 ein Jubelfest. Fast alle in Deutschland erhältlichen Managed Futures-Produkte landeten klar im Plus. Der Quant Managed Futures Universal Fonds hingegen feiert sein einjähriges Geburtstag mit einer negativen Performance von minus 17 Prozent. Wie kam es dazu? Dieter Falke: Für die gesamte Anlageklasse „Managed Futures“ war das Jahr 2008, gerade vor dem Hintergrund der Finanzkrise, ein gutes Jahr. Durchschnittlich wurden im Gesamtjahr 18 Prozent Plus erzielt, und zwar überwiegend in den ersten 3 Quartalen. Der Quant Managed Futures Universal wurde jedoch erst im September aufgelegt, so dass wir die trendstarken Monate nicht nutzen konnten. In den ersten beiden Monaten nach seiner Auflegung ist der Fonds dann allerdings immerhin um rund 7 Prozent gestiegen. DAS INVESTMENT.com: Und was ist danach schief gelaufen? Schließlich schossen die Aktienkurse in den Keller – am Markt kann es also nicht gelegen haben. Falke: Doch, zum Teil schon. Denn wir decken nicht nur die internationalen Aktienmärkte ab. Wir investieren auch in Terminkontrakte in den Zins-, Währungs- und Rohstoffmärkten. Während die Aktienmärkte im Jahr 2008 in der Tat signifikant abstürzten, waren die Bewegungen an Währungs- und Rohstoffmärkten im letzten Quartal weniger eindeutig. Sehr hohe Kursschwankungen und viele kurzfristige Richtungsänderungen führten zu einer überdurchschnittlich hohen Umschlagshäufigkeit. Zusammen mit dem geringen Fondsvolumen verursachte dies wiederum hohe Kosten, die die Performance entsprechend belastet haben. DAS INVESTMENT.com: Auch andere Managed Futures Fonds hatten mit der hohen Volatilität zu kämpfen und trotzdem im Schnitt eine bessere Performance erzielt. Liegen die hohen Kursverluste nicht eher an Fehlleistungen Ihres Investmentmodells? Falke: Nein. Unser Vertrauen in unsere Investitionsmethodik und -strategien ist unbeschränkt. Mit dem Futures-Fonds haben wir ein Anlagemedium mit „Hebeleffekt“. Das damit verbundene überdurchschnittliche Ertragspotential geht normalerweise auch mit einem überdurchschnittlichen Schwankungspotential einher. DAS INVESTMENT.com: Wie hoch ist der Anteil des Fondsvermögens, der in derivative Finanzinstrumente beziehungsweise Futures-Kontrakte investiert ist? Falke: Zu Beginn waren es zwischen 28 und 30 Prozent, mittlerweile sind es aufgrund der modellgesteuerten Risikoposition rund 20 Prozent. Die restlichen 80 Prozent sind Bargeldpositionen beziehungsweise Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Restlaufzeit. Wobei zu berücksichtigen ist, dass beim Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten der nominelle Gegenwert der Marktpositionen das jeweilige Fondsvermögens sehr deutlich übersteigen kann. DAS INVESTMENT.com: Bei Ihrem Investmentmodell handelt es sich um quantitative Anlagestrategien der „technischen Marktanalyse“. Was kann man sich darunter vorstellen? Falke: Wir verfolgen bei den Anlageentscheidungen einen „prognosefreien“ Ansatz. Damit sind wir nicht von subjektiven Marktmeinungen und Preisprognosen abhängig. Unsere Computer messen vielmehr jeden Tag die Markt- und Anlagebedingungen aller gehandelten Märkte und vergleichen sie mit den Entscheidungslogiken der jeweiligen Anlagenstrategien. Auf dieser Grundlage werden dann die Investmententscheidungen getroffen. Zu gut deutsch: Wir geben nichts auf Prognosen. Wer die zukünftigen Marktentwicklungen vorherzusagen versucht, irrt sich meistens. DAS INVESTMENT.com: Wie geht es weiter mit dem Fonds? Falke: Unser Ziel ist es, die Fondsgröße nach nun einem Jahr signifikant zu steigern. Auf Grund konkreter institutioneller Investoreninteresses sind wir zuversichtlich, das Fondsvolumen, das derzeit bei rund 3 Millionen Euro liegt, demnächst auf über 10 Millionen Euro erhöhen zu können. Dies wird uns auch Gelegenheit geben, im Portfolio breiter diversifizieren zu können. DAS INVESTMENT.com: Und wie wollen Sie professionelle Anleger dazu bewegen, in einen Fonds, der seit Jahresanfang rund 20 Prozent im Minus liegt, zu investieren? Falke: In der 30-jährigen, insgesamt überaus erfolgreichen Geschichte von Managed Futures sind solche, auch über längere Zeiträume hinweg gehenden Verlust–Phasen immer wieder vorgekommen. Letztlich hat derjenige profitiert, der in solchen Phasen antizyklisch investiert hat. Ich bin überzeugt, dass dies auch nach dieser mittlerweile recht lang anhaltenden Verlust-Phase der Fall sein wird.

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