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Aktualisiert am 15.07.2010 - 11:27 Uhrin RentenfondsLesedauer: 2 Minuten

Was ist denn da los? US-Staatsanleihen und Bundesanleihen verlieren bis zu 10 Prozent

Bei 125,2 Prozent notierte der Future für zehnjährige US-Staatsanleihen am 18. Dezember 2008. So teuer waren diese Papiere niemals zuvor. Inzwischen ist der Kontrakt bei 113,2 Prozent angekommen (Stand: 10. Juni 2009). Damit verlor der vermeintlich sichere Hafen - Zufluchtsort für verängstigte Anleger während der Finanzkrise - mal eben 9,6 Prozent an Wert. Der Bund Future, Maßzahl für zehnjährige Bundesanleihen, stürmte am 15. Januar 2009 seinen Gipfel bei 125,0 Prozent. Inzwischen liegt er um 5,4 Prozent tiefer. DAS INVESTMENT.com warnte am 21. Januar. „Es gibt nur einen Faktor, der für niedrige Renditen und somit hohe Kurse spricht. Vier andere Faktoren sprechen jedoch für das Gegenteil“, sagt Kornelius Purps, Rentenstratege bei Unicredit. Ein vermeintliches Ungleichgewicht, das jedoch die besondere Durchschlagskraft des ersten Faktors wettmachen könnte: Es ist nämlich die US-Notenbank, die Fed. „Sie hatte zum Jahreswechsel angekündigt, Staatsanleihen aufzukaufen und die US-Renditen damit künstlich niedrig zu halten“, erinnert sich Purps. Und da die Fed ja quasi die Notenpresse der USA im Keller stehen hat, könne sie unbegrenzt kaufen. „Gegen diesen Marktteilnehmer kommt man eigentlich nicht an.“ Nur verhielt sich die Fed in den vergangenen Monaten seltsam ruhig. Kein hörbarer Unmut über die steigenden Renditen und auch keine Ambitionen, gegen den schleichenden Kursverlust etwas zu tun. Und so entfalten seit kurzem die vier Faktoren ihre Wirkung, die für steigende Renditen sprechen: Neue Hoffnung auf Wirtschaftswachstum, Angst vor Inflation, die Angebotsschwemme an Staatsanleihen, bedingt durch die extrem hohen Neuverschuldungen, und die zunehmende Lust der Anleger auf Risiko. Seit März schichten Anleger verstärkt Geld aus den Renten- in die Aktien- und Rohstoffmärkte um. Der Beweis: Seit Jahresbeginn korrelieren Bundesanleihen und der Dax auf Monatsbasis mit dem extrem niedrigen Faktor minus 0,6. Das ist schon fast ein perfekter Gegenlauf. In den USA sieht das Verhältnis ähnlich aus. Überhaupt gelten die genannten Argumente für dies- und jenseits des Atlantiks gleichermaßen. Und solange die Fed sich zu keinem Kommentar hinreißen lässt, spricht alles für weiter sinkende Kurse am Bondmarkt.

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