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Aktien und Anleihen Was lernen wir Anleger aus 300 Jahren Korrelation?

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Portfoliokonstruktion neu gedacht

Angesichts der wohl zu erwartenden Verschiebung der Korrelationen und Normalisierung der realen Zinsen in den nächsten Jahren sollte man vielleicht auch die Portfoliokonstruktion überdenken.

Wenn etwas im Überfluss vorhanden ist, verliert es an Wert. Wenn nicht, wird es wertvoller. Seit Jahren sind die Finanzerträge enorm hoch. Das hilft auch zu verstehen, warum aktiv gemanagte Portfolios Marktanteil an preisgünstige Indexstrategien abgeben mussten. Wenn aber die Markterträge sinken, dürfte sich das aus unserer Sicht umkehren, zumal passive und aktive Erträge einem Zyklus folgen. Alpha-Strategien können zwar bei schwachen Märkten für die angestrebten Erträge sorgen, bieten aber möglicherweise nur wenig Diversifikation. 

Für Investoren ist Diversifikation etwas, das mit absoluten Erträgen zu tun hat, aber sie spielt auch bei relativen Erträgen eine Rolle. So wie die Kombination zweier nicht perfekt korrelierter Assetklassen wie Aktien und Anleihen ein Portfolio effizienter machen kann, können auch zwei aktive Manager für ein und dieselbe Assetklasse, beispielsweise Investmentgrade-Anleihen, insgesamt einen höheren risikobereinigten Ertrag oder eine höhere Information Ratio erzielen. 

Wenn innerhalb eines Portfolios mehrere aktive Manager, die unterschiedliche Alphaquellen nutzen, eine Assetklasse managen, kann das Portfolio effizienter werden. Grafik 3 zeigt dies anhand von zwei hypothetischen aktiven Anleihemanagern. Bei einer hohen Korrelation ihrer aktiven Erträge gibt es keine Vorteile, aber bei sinkenden Korrelationen steigt die Information Ratio.

Grafik 3: Zwei hypothetische Manager einer Assetklasse mit der gleichen Performance, gemessen an Mehrertrag, Tracking-Error und hypothetischer Information Ratio

Fazit

Studien zeigen, dass Menschen in der Regel nur etwa 10 bis 20 Prozent dessen im Kopf behalten, was sie lesen oder hören, während sie sich an gut 80 bis 90 Prozent ihrer eigenen Erfahrungen erinnern. Angesichts unserer Erfahrungen in den vergangenen 30 Jahren wird eine wieder positive Korrelation von Aktien und Anleihen die meisten Investoren überraschen. 

In Zukunft dürften aus meiner Sicht Portfolios mit unterschiedlichen Alphaströmen innerhalb vergleichbarer Assetklassen nicht nur dazu beitragen können, die durch die vermutlich niedrigeren Renditen entstehenden Ertragslücken ein Stück weit zu füllen. Sie dürften dann auch die Möglichkeit bieten, mit den womöglich bald wieder positiven Korrelationen umzugehen.

 

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.