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Alternativen zu Russland Was Ölanleger jetzt beachten müssen

Bohrplattform im Hafen von Teneriffa
Bohrplattform im Hafen von Teneriffa: Die Gewinne aus der Ölproduktion fallen von Land zu Land sehr ungleich aus, unter anderem aufgrund des unterschiedlichen Förderaufwands. | Foto: Imago Images / Future Image
Dina Ting, Franklin Templeton

Der von der Europäischen Union geplante schrittweise Importstopp für russisches Öl reißt eine beträchtliche Lücke in die weltweite Versorgung. Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Preisinflation den Rohölpreis auf über 100 US-Dollar/Barrel getrieben hat, versucht die Welt, ihre Abhängigkeit von russischem Öl zu durchbrechen. Führungskräfte aus dem Energiesektor und Analysten hatten bereits in den Wochen nach den Embargos durch die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich festgestellt, dass mehr als 1 Million Barrel russischer Rohölexporte pro Tag „verschwanden“. Einige Tanker waren abgetaucht und umgingen möglicherweise Radarsysteme, um die Sanktionen zu unterlaufen. Und große ölimportierende Volkswirtschaften wie Indien und China kauften verbilligte Lieferungen auf.

Selbst nach der historischen Freigabe von 1 Million Barrel Öl pro Tag aus den strategischen Erdölreserven der USA – ein Versuch, die Benzinpreise zu dämpfen und die Inflation zu drücken – herrscht langfristig weiterhin Angst vor Produktionsausfällen und hohen Rohölpreisen. Die zugrunde liegenden Ölgewinne werden nicht nur durch Ausgaben wie Infrastrukturinvestitionen, Transportkosten, Steuern und Lizenzgebühren beeinträchtigt, sondern auch durch komplexe Faktoren wie lange Betriebsanlaufzeiten, die Fördermengen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und Unsicherheiten bei der Nachfrage, zum Beispiel in China.

Länder-ETFs statt Rohöl-Futures

Worauf sollten Anleger also achten, wenn sie versuchen, von den Ölpreissteigerungen zu profitieren? Ein sehr wichtiger Punkt ist, dass die Gewinne von Land zu Land sehr ungleich ausfallen, unter anderem aufgrund des unterschiedlichen Förderaufwands bei den verschiedenen Arten von Ölfeldern. Aber selbst bei hohen Ölpreisen und niedrigen Breakeven-Preisen spielen für diejenigen, die auf dem Energiemarkt spekulieren wollen, eine ganze Reihe weiterer Überlegungen eine Rolle.

Selbst wenn man den Russland-Faktor außer Acht lässt, gibt es viele Faktoren, die Anleger berücksichtigen müssen, wenn sie durch eine gezielte Allokation von Ölgewinnen profitieren wollen. Der Großteil des direkten Ölhandels erfolgt über Futures- und Optionskontrakte auf den Derivatemärkten, was risikoreich sein kann und für die meisten Anleger nicht besonders praktisch ist. Für diejenigen, die ihr Portfolio mit einem indirekten Engagement in Ölproduzenten diversifizieren möchten, sind unserer Meinung nach börsengehandelte Single-Country-Fonds (ETFs) kosteneffiziente Instrumente, die ein Engagement in einigen der wichtigsten Energiemärkte der Welt ermöglichen. Daher möchte ich einige Länderszenarien vorstellen:

Chancen in den verschiedenen Ländern

Saudi-Arabien: Günstige konventionelle Ölförderung

Petrostaaten wie Saudi-Arabien haben den Vorteil, dass sie über große konventionelle Ölfelder verfügen, die nahe der Oberflächenschicht der Wüste liegen. Dies ermöglicht es den staatlich kontrollierten Konzernen im Persischen Golf, ein Barrel Öl zu niedrigeren Kosten als in anderen Gebieten zu fördern. Der Anteil Saudi-Arabiens an den weltweiten Ölinvestitionen ist von etwa einem Drittel in den frühen 2000er-Jahren auf mehr als die Hälfte gestiegen. Seine Vorkommen gehören außerdem zu den Gebieten, deren Erschließung am wenigsten kohlenstoffintensiv ist. Höhere Ölpreise und die mangelnde Bereitschaft des derzeitigen OPEC+-Vorstands, die Ölförderung zu steigern, kamen dem Wüstenstaat zugute.

Der staatlich kontrollierte saudi-arabische Ölgigant Aramco hat bei seinem Börsengang im Dezember 2019 zwar den größten Börsendeal der Welt hingelegt, doch konnten die Anleger nur 1,5 Prozent des Unternehmens erwerben. Der überwiegende Teil ist im Besitz des Königreichs, und die Öleinnahmen tragen zur Finanzierung zahlreicher anderer Sektoren wie Infrastruktur und Bankwesen bei. Im ersten Quartal 2022 legte das Bruttoinlandsprodukt Saudi-Arabiens um 9,6 Prozent zu, wie aus Anfang Mai veröffentlichten vorläufigen Regierungsdaten hervorgeht. Neben dem Energiegeschäft unternimmt Saudi-Arabien gezielte Anstrengungen, um seine Exporte und sein Investitionspotenzial durch Tourismus und Bereiche außerhalb des Erdölsektors zu diversifizieren.

Kanada: Riesige Ölsandvorkommen

Energie ist mit rund 17 Prozent der zweitgrößte Sektor des FTSE Canada Capped Index. Um einen Beitrag zur weltweiten Energiesicherheit zu leisten, hat Kanadas Minister für Bodenschätze vor Kurzem angekündigt, dass das Land die Kapazität hat, das Angebot seines größten Exportguts Rohöl bis Ende 2022 um bis zu 300.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Der Großteil des kanadischen Produktionswachstums stammt aus den abgelegenen Ölsandvorkommen in der Provinz Alberta. Dieser Abbau ist jedoch auch mit den höchsten Kapitalkosten der Branche, den längsten Erschließungszeiten und erheblichem Widerstand von Umweltschützern verbunden. Kanadas Ölsande gehören nach denen Saudi-Arabiens zu den größten Vorkommen der Welt, und das Land fördert zudem Rohöl aus konventionellen, Schiefer- und atlantischen Tiefseebohrungen – wenn auch in rückläufigem Umfang. Mittlerweile hat sich Kanada an der Seite seiner Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel dazu verpflichtet, die Energiewende im Einklang mit den globalen Klimaverpflichtungen voranzutreiben.

Brasilien: Die Tiefseebohrer

Der Energiesektor macht rund 16 Prozent des FTSE Brazil RIC Capped Index aus. Brasiliens Pre-Salt-Region umfasst einige der weltweit größten verbleibenden Ölfelder, die tief unter Wasser liegen und nur schwer auszubeuten sind. Die großen Erdölkonzerne des Landes haben in diesem Jahr dank der Förderung von hochwertigem Rohöl aus diesen ergiebigen Offshore-Tiefseefeldern gute Ergebnisse erzielt. Analysten verweisen auf die beeindruckende Produktionseffizienz und das Potenzial für internationale Investitionen, die eine erhebliche Expansion ermöglichen. In Anbetracht der Tatsache, dass die wichtigen Präsidentschaftswahlen des Landes noch Monate entfernt sind, könnte die politische Unsicherheit die Nachhaltigkeit der jüngsten regulatorischen Änderungen, von denen die Öl- und Gasproduzenten profitieren, gefährden.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das KIID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Alle Investitionen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Kapitals.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um allgemeine Werbeinformationen handelt und nicht um eine vollständige Darstellung oder Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, einer bestimmten Branche, eines bestimmten Wertpapiers oder eines oder mehrerer aufgelisteter Investmentfonds. Franklin Templeton veröffentlicht nur produktbezogene Informationen und gibt keine Anlageempfehlungen.

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