Branche mit Rückenwind Was Rohstoffen aktuell Schub gibt

Verkehrs-Chaos vor Ostern – eine derartige Schlagzeile erscheint mit Blick auf deutsche Autobahnen alles andere als ungewöhnlich. Doch während 2021 im Corona-Lockdown von Urlaubern verstopfte Straßen hierzulande kaum Probleme bereiten, geschieht die Katastrophe in Ägypten.
Und zwar auf dem Suez-Kanal, als ein riesiges Containerschiff aus der Fahrspur kommt und auf Grund läuft. Der 400 Meter lang...
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Verkehrs-Chaos vor Ostern – eine derartige Schlagzeile erscheint mit Blick auf deutsche Autobahnen alles andere als ungewöhnlich. Doch während 2021 im Corona-Lockdown von Urlaubern verstopfte Straßen hierzulande kaum Probleme bereiten, geschieht die Katastrophe in Ägypten.
Und zwar auf dem Suez-Kanal, als ein riesiges Containerschiff aus der Fahrspur kommt und auf Grund läuft. Der 400 Meter lange und 60 Meter breite Gigant namens „Ever Given“ stellt sich daraufhin quer und blockiert die gesamte Schiffsstraße, die Asien und Europa verbindet und immerhin als Nadelöhr des Welthandels gilt.
Schon wenige Stunden später bilden sich nördlich und südlich der Unfallstelle lange Schlangen weiterer Frachtriesen, am nächsten Tag sind es bereits hunderte Schiffe. Eine ganze Reihe von Schleppern scheitert bei den ersten Versuchen, den in China gestarteten Kahn wieder flott zu machen und zurück auf seinen Weg nach Rotterdam zu bringen.
Der Suez-Kanal hat eine so immense Bedeutung, da rund ein Zehntel des weltweiten Seehandels durch ihn läuft. Zehntausende Schiffe passieren ihn Jahr für Jahr, weil er aus logistischer Sicht alternativlos ist. Der Schiffsverkehr zwischen Europa und Asien müsste ohne ihn um ganz Afrika herum, wobei die zusätzliche Wegstrecke um das Horn von Afrika nicht weniger als rund 7.000 Kilometer beträgt. Bis zu 15 Tage brauchen Frachter für den Umweg.
Entsprechend groß fallen die Sorgen in der Industrie aus, dass wichtiger Nachschub nun auf sich warten lassen wird. Denn es sind nicht nur Fertigprodukte aus Fernost, die auf dem Wasserweg nach Europa gelangen, auch Rohstoff-Lieferungen brauchen die Passage dringend. Die Reaktion an den Börsen kommt dennoch erstaunlich schnell: Der Preis für ein Fass (159 Liter) Öl der Sorte WTI schoss beispielsweise nach der Havarie innerhalb nur weniger Stunden um 6 Prozent nach oben.
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Warum reagiert die Investoren-Schar gleich so nervös auf ein einzelnes Ereignis? Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass sich das Unglück zur Unzeit ereignet. Die Sehnsucht nach kräftigen Konjunktur-Schüben wächst mit jedem Corona-Lockdown, und der Optimismus der Analysten zielt schon seit Monaten auf einen großen Hoffnungsträger in Fernost.
Denn China hat nicht nur die Corona-Pandemie besonders rasch in den Griff bekommen und das Krisenjahr 2020 als einzige wichtige Volkswirtschaft mit einem Plus beim Wirtschaftswachstum abgeschlossen. Der Internationale Währungsfonds traut der Volksrepublik in diesem Jahr nicht weniger als 8,1 Prozent Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt zu.



