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Die USA unter Biden Was sich verändern dürfte – und wo Kontinuität in Sicht ist

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Weiterhin harte Linie gegenüber China zu erwarten

Gegenüber China dürfte die Politik mehr oder weniger unverändert bleiben. Denn eine eher harte Linie trifft auf parteiübergreifende Unterstützung. Biden dürfte jedoch anders vorgehen als sein Vorgänger: Handelspolitik via Twitter wird der Geschichte angehören und erwartungsgemäß einem transparenteren, stärker multilateralen und besser vorhersehbaren – wenn auch gleichermaßen unnachgiebigen – Ansatz weichen. Während der Handel nach wie vor ein Schwerpunktthema sein sollte, werden die Demokraten ihren Fokus außerdem auf Menschenrechtsfragen richten. Diesen räumen die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, eine besondere Priorität ein.

Noch ein weiter Weg bis zur wirtschaftlichen Erholung

Da der US-Leitzins wohl auf absehbare Zeit nahe null bleiben dürfte, werden viele Anleger – und Zentralbanker – auf die fiskalpolitischen Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums hoffen. Die Biden-Regierung wird alles daransetzen, zu liefern – aber das Ausmaß der Programme dürfte durch die Realitäten einer geteilten Regierung begrenzt sein.

Die Covid-19-Infektionszahlen steigen derweil in weiten Teilen des Landes wieder sprunghaft an, während die bestehenden Hilfsprogramme auslaufen. Daher gehen wir davon aus, dass sich der konjunkturelle Aufschwung im Schlussquartal 2020 sowie Anfang 2021 deutlich verlangsamen wird. Die Erholung im dritten Quartal war weitgehend auf die durch Konjunkturprogramme stimulierten Konsumausgaben zurückzuführen, nachdem die Wirtschaftsaktivität im zweiten Quartal eingebrochen war. Trotz allem stehen viele Dienstleistungssektoren nach wie vor erheblich unter Druck. Einigen von ihnen dürfte die Erholung schwerfallen – selbst dann, wenn die Pandemie überwunden ist.

Die US-Konjunkturerholung hat noch einen weiten Weg vor sich. Sollten Demokraten und Republikaner zu einem Kompromiss über zusätzliche Hilfsmaßnahmen gelangen, halten wir es für möglich, dass das Wachstum in den nächsten Quartalen gleichmäßiger, aber auch etwas langsamer anzieht als erwartet. In unserem Basisszenario werden jedoch keine weiteren Hilfspakete geschnürt, bevor der neue Kongress seine Arbeit im kommenden Jahr aufnimmt. Das bedeutet, dass unsere Wachstumsprognose für die kommenden Quartale geringfügig hinter dem Konsens zurückbleibt. Eine maßvolle Anreizpolitik und (wie wir alle stark hoffen) eine Verbesserung der öffentlichen Gesundheit sollten dazu beitragen, das US-Wachstum im späteren Verlauf des nächsten Jahres wieder anzukurbeln. Wir gehen davon aus, dass dieser Aufschwung schneller vonstatten gehen könnte als allgemein erwartet.

Insgesamt liegt unser Fokus angesichts der vielen Unbekannten und potenziellen Störfaktoren unverändert auf den Fundamentaldaten, der Portfoliodiversifikation und der Auswahl aus einem weltweiten Chancenspektrum.

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