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Was wir den Notenbanken verdanken

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Bei Werten zwischen 15 und 20 konnten sich Anleger seit 1980 im Durchschnitt über zweistellige Kursgewinne pro Jahr (über rollierende 5-Jahres-Perioden) freuen (Grafik 8). Leider gelten diese Aussagen nur auf die mittlere Frist und eignen sich nicht als kurzfristiges Timing-Instrument.
 
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Weniger attraktiv sind aktuell Anlagen in Schwellenländer. Nachdem Rohstoffexporteure wie Brasilien oder Südafrika bereits unter der schwindenden Nachfrage aus China leiden und mittlerweile ein deutliches Leistungsbilanzdefizit aufweisen, wie im übrigen auch die Türkei, sind diese Länder mehr denn je auf Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angewiesen.

Die zunehmende Risikoaversion der letzten Wochen und der Renditeanstieg in den USA und Deutschland hat die Attraktivität der dortigen Anleihemärkte aber im Gegenteil weiter vermindert. Auch die Hoffnung, dass die Abwertung des Yen japanische Investoren verstärkt in die Finanzmärkte der Schwellenländer lockt, hat sich bislang nicht erfüllt.
 
Fazit: Seit Ende Mai befinden sich die Aktien- und Anleihemärkte im Rückwärtsgang. Wir machen uns allerdings keine größeren Sorgen über die Aktienmärkte in den USA und Europa. Denn die jüngsten Kursverluste haben sie wieder in stärkerem Maße in Einklang mit ihrem fundamentalen Umfeld gebracht.

Sollte die Fed außerdem mit ihrem Szenario aus rückläufiger Arbeitslosigkeit und stärkerem Wirtschaftswachstum Recht behalten, wird dies über kurz oder lang den Aktienmärkten zugutekommen.

Anders sieht es auf den Anleihemärkten aus. Die niedrigen Renditen für Staatsanleihen haben Investoren in riskantere Anleihesegmente gelockt (aber kaum in Aktien), deren Volatilität in den letzten Jahren viel geringer war als vor der Finanzkrise. Auf den jüngsten Anstieg der Volatilität haben viele Investoren aber mit Verkäufen reagiert und entsprechende Kursverluste ausgelöst.

Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen, wobei die Gefahr des sogenannten „overshooting“ besteht, das heißt übermäßiger, durch das fundamentale Umfeld nicht mehr zu erklärender, Kursverluste. Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang Anleihen aus Schwellenländern sowie in den USA Hochzinsanleihen und hypothekenbesicherte Papiere.

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