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Private Krankenversicherung (PKV)
Steigende Beiträge der Krankenkassen: Wann der Wechsel in die PKV Sinn macht
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Private Krankenversicherung (PKV) Steigende Beiträge der Krankenkassen: Wann der Wechsel in die PKV Sinn macht

Ärztin mit Ultraschallgerät
Ärztin bei einer Ultraschalluntersuchung: Dieter Homburg, Versicherungsmakler aus Lippstadt, erklärt, für wen sich ein Wechsel zur Private Krankenversicherung lohnt und was sie hierbei beachten sollten. | Foto: MART PRODUCTION / Pexels

Die Gesundheitsbranche sieht sich aktuell mit einem schwierigen Problem konfrontiert: Beitragssteigerungen für Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rufen Unsicherheit und Unmut hervor. Eine Alternative könnte der Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) sein.

Doch Achtung: Eine Entscheidung für die PKV sollte nicht voreilig getroffen werden. Zu viele verschiedene Aspekte spielen eine Rolle, die zuvor abgewägt werden müssen. Welche Faktoren zur Entscheidungsfindung beitragen und unter welchen Umständen der Wechsel wirklich von Vorteil ist, erläutere ich in dem folgenden Artikel.

Wie sinnvoll ist ein Eintritt in die PKV?

Die Gesetzliche Krankenversicherung gerät immer mehr in Kritik. Seit der Corona-Pandemie überschreiten die Ausgaben Jahr für Jahr das geplante Budget. Nicht umsonst sind Politiker verzweifelt auf der Suche nach Lösungen. Bernd Raffelhüschen, Finanzwissenschaftler aus Freiburg, schlug nun kürzlich vor, Kassenpatienten sollten mehr Eigenverantwortung übernehmen.

Dieter Homburg
Dieter Homburg © Fachzentrum Finanzen

In diesem Zuge forderte er eine zusätzliche Selbstbeteiligung von 2.000 Euro pro Patient. Dieser Vorschlag stößt derart auf Widerstand, dass viele Versicherte sogar über einen Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) nachdenken – und das nicht ohne Grund.

Im Prinzip kann ein Wechsel zur PKV durchaus eine attraktive Option sein, um den kostspieligen Plänen der Regierung zu entgehen. Ein besonderer Anreiz: Im Gegensatz zur GKV können in der PKV die Leistungen für den Versicherten nicht nachträglich reduziert werden. Wenn man es richtig anstellt, kann man sogar bis ins hohe Alter für bezahlbare Beiträge sorgen. Doch es ist Vorsicht geboten, bevor der Wechsel unüberlegt erfolgt. Dabei sollten die folgenden Punkte in Betracht gezogen werden: 

  1. die Gesundheit abklären

    Falls ein potentieller Wechsler unter bestimmten gesundheitlichen Problemen leidet, muss ein Wechsel zur PKV sorgfältig abgewogen werden. Denn dies kann zu hohen Beiträgen führen. In solchen Fällen könnte es vorteilhafter sein, in der GKV zu verbleiben. 
  2. die finanzielle Lage prüfen

    Die persönlichen Finanzen sollten ebenfalls berücksichtigt werden, da nicht jeder die Möglichkeit hat, sich privat zu versichern. Die PKV akzeptiert Beamte, Selbständige, Studierende und Angestellte nur ab einer bestimmten Einkommensgrenze. Bei Angestellten muss das Bruttojahreseinkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 66.600 Euro übersteigen.
  3. das Lebensalter beachten

    Schließlich spielt auch das Alter eine Rolle. Je jünger der Versicherte bei der Aufnahme in die PKV ist, desto geringer sind die Beiträge. Mit steigendem Alter erhöhen sich die Beiträge kontinuierlich. Ab einem Alter von 45 Jahren sind die Beiträge in der Regel so hoch, dass ein Wechsel von der GKV zur PKV oft nicht mehr wirtschaftlich ist. Wenn auch noch Kinder mitversichert werden müssen, wird die Entscheidung noch komplizierter.

Was Anwärter im Auge behalten sollten

Können die Kriterien für eine private Krankenversicherung erfüllt werden, beginnt der Prozess der Anbietersuche. Doch hier sollte man genau hinschauen, denn nicht alle Anbieter bieten die gleichen Leistungen. Bei der Auswahl spielen Weitsicht und Sensibilität eine wichtige Rolle. Die folgenden Aspekte sollten bei der Auswahl besonders beachtet werden:

Kontinuität als Schlüssel

Stetige Beiträge sind das Fundament einer guten Versicherungsbeziehung. Diese beziehen sich vor allem auf den Versicherungstarif. Im Idealfall hat der Versicherer seine Beiträge über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren erfolgreich gehandhabt. Als Anhaltspunkt: Die Beiträge sind pro Jahr nur zwischen 2 und 3,5 Prozent angestiegen.

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Die Bedeutung des Kleingedruckten

Kann das Kleingedruckte warten? Keineswegs, diese Details sind von äußerster Wichtigkeit. Denn gerade hier verstecken sich häufig Unklarheiten und Widersprüche, die der Versicherer im Beratungsgespräch nicht anspricht.

Vorsicht bei attraktiven Angeboten

Ob auf Social Media, in Flyern, E-Mails oder auf Plakaten – manche Versicherungen werben mit hervorragenden Tarifen. Diese Anbieter versprechen Tarife von nur 250 bis 300 Euro pro Monat. Solche verführerischen Angebote sollten stets mit Skepsis betrachtet werden. Ein umfassender Gesundheitsschutz in der PKV wird eher 400 Euro pro Monat kosten. Angebote, die deutlich unter diesem Richtwert liegen, haben einen Haken.

Preise vergleichen und Geld sparen

Bietet eine Versicherung langfristig gute Bedingungen? Das ist ein gutes Zeichen, aber oft noch nicht genug. Vielleicht hat ein anderer Anbieter ein noch attraktiveres Angebot. Es lohnt sich stets, Tarife online zu vergleichen.

Einen Experten zurate ziehen

Das Thema private Krankenversicherung wirft viele Fragen auf. Es ist leicht, den Überblick zu verlieren. Insbesondere für Laien, die wenig Erfahrung in diesem Bereich haben, kann das überfordernd sein. Warum also nicht die Dienste eines professionellen Beraters in Anspruch nehmen? So gelangen Interessenten sicher von der GKV in die PKV.

 

Über den Autor:

Dieter Homburg ist Inhaber des Fachzentrums Finanzen und Autor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“. Seit rund 25 Jahre vergleicht er die Beitragsverläufe von Privaten Krankenversicherungen und hat bereits über 5.000 Unternehmern, Freiberuflern und leitenden Angestellten dabei geholfen, über 100.000 Euro bei ihrer eigenen Altersvorsorge und Krankenversicherung einzusparen. 

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