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Wechselkurse Burger machen schlau!

in MärkteLesedauer: 2 Minuten

Was Währungsstrategen aus den Banken Woche für Woche veröffentlichen, ist großenteils Nonsens. Das jedenfalls ist bis heute weit verbreitete Meinung in der akademischen Literatur. Die die kurz- bis mittelfristige Entwicklung von Wechselkursen, so die in führenden Hochschulen verbreitete Meinung, lässt sich nicht vorhersagen. Die Devisen folgen einem Zufallspfad.

„Trotz allen Fortschritts auf dem Gebiet der Wechselkurs-Ökonomie wissen wir bis heute nur sehr wenig darüber, was die großen Währungen bewegt“, schreibt Michele Ca’Zorzi, Volkswirt der Abteilung für internationale Beziehungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer aktuellen Studie .

Ein Mangel an möglichen Einflussfaktoren herrscht dabei nicht: Zinsdifferenzen, Wirtschaftswachstum, Leistungsbilanzen, Rohstoffpreise und dergleichen mehr. Weil sich aber alle möglichen Faktoren auch gegenseitig beeinflussen, ist ein zuverlässiges Prognosemodell bis heute nicht gefunden. Das erklärt auch die große Bandbreite von Prognosen, die für das Währungspaar Dollar-Euro derzeit von 0,96 bis 1,17 reichen.

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Der „Big-Mac-Index“

In seiner Untersuchung zeigt Ca’Zorzi, dass sich Wechselkurse zumindest mittel- bis langfristig in Richtung einer Kaufkraft-Parität (englisch Purchasing Power Parity, PPP) entwickeln. Das heißt, die Kurse bewegen sich so, dass sich der Preis für einen Korb identischer Waren und Dienstleistungen in unterschiedlichen Ländern nach Umrechnung in eine Währung angleicht.

Die wohl plastischste Umsetzung dieser Theorie ist der „Big-Mac-Index“ des britischen „Economist“: An ihm lässt sich ablesen, was der McDonalds-Burger in unterschiedlichen Ländern in Dollar kostet. Damit erhalten Beobachter einen ersten Hinweis darauf, ob eine Währung auf dem richtigen Niveau notiert. So kostete ein Big Mac Ende Juli in den USA 4,79 Dollar, in China dagegen nur 2,74 Dollar. Das zeigt eine deutliche Unterbewertung des chinesischen Yuan. Umgekehrt deutet ein Preis von 6,82 Dollar in der Schweiz auf eine klare Überbewertung des Franken.

Weil das Preisniveau in einzelnen Ländern aber auch von Einkommen und Wohlstand abhängt, hat der „Economist“ den Rohindex um eine Variante ergänzt, die das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner berücksichtigt. Dieser angepassten Variante zufolge liegt der faire Wert des Euro bei rund 1,14 Dollar.

Klarerweise ist der vom britischen Magazin als „Burgernomics“ betitelte Ansatz nur eine grobe Annäherung an die PPP-Theorie. Mehr als eine leicht verdauliche Betrachtungsweise soll der „Big-Mac-Index“ freilich auch gar nicht liefern.

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