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Von in FondsLesedauer: 4 Minuten
Chartgrafik vor Silhouette von New York
Von Donald Trumps Wirtschaftsversprechen profitieren auch kleinere Unternehmen. Anleger finden unter ihnen allerdings schon heute spannende Investments. | Foto: Canva/DAS INVESTMENT

Der 47. US-Präsident Donald Trump will einen wirtschaftsfreundlichen Kurs fahren, was dem breiten Aktienmarkt zugutekommen dürfte. Davon könnten auch die Aktien kleinerer und mittlerer Firmen profitieren, die den großen Playern seit Jahren hinterherhinken. Doch schon jetzt können Anleger mit Small Caps & Co. gutes Geld verdienen, wenn sie bei der Auswahl genau hinschauen.

 

Wer die Börsenhistorie anschaut, erkennt: In starken Anstiegen schneiden mittelgroße und kleine Aktien in der Regel besser ab als die großen Indizes wie Dax und S&P 500. Kleinere Unternehmen können eben schneller wachsen als Indizes, in denen Mega Caps wie Apple oder Meta dominieren.

Doch dieser Zusammenhang hat sich in den vergangenen zehn Jahren offenbar umgekehrt: Seither ist der Index der 100 größten Aktien im amerikanischen S&P-500-Index (Mega Caps, orange Linie) in starken Phasen besser gelaufen als die Aktien auf Platz 101 bis 500 (Mid Caps, blau). Schlechter schnitten nur die kleinen Aktien ab (Small Caps, grün), wie die Grafik zeigt. Ein ähnliches Bild bietet sich beim Dax und seinem kleineren Bruder MDax.

Kursverläufe von S&P 100, S&P 400 und Russell 2000 im Vergleich

Chart dreier Indizes im Vergleich
© Albrech & Cie.

Massiver Geldzufluss in ETF verändert Muster

Als Erklärung für diesen Rückstand werden oft die hohen Zinsen genannt. Doch das Argument allein reicht nicht: Erstens hätten Mid und Small Caps in diesem Fall bis 2022 stärker zulegen müssen als die orangene Linie, weil die Zinsen damals sehr niedrig waren. Zweitens gibt es etliche Mid Caps, die kaum oder gar nicht von Fremdkapital abhängen.

Den wirklichen Ausschlag für das neue Muster gibt unseres Erachtens aber ein anderer Faktor: der massive Geldzufluss in die ETF auf große marktkapitalisierte Indizes wie MSCI World oder S&P 500. Wegen der Index-Vorgaben bekommen die großen Titel von diesem Geldregen zwangsläufig deutlich mehr ab als Unternehmen in den hinteren Index-Reihen. Solange sich der starke Zufluss nicht ändert, dürften die Large Caps es aus Gründen der Liquidität am Markt leichter haben.

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Klein, aber fein: So finden Anleger gute Qualität

Lässt sich mit Aktien mittelgroßer und kleiner Unternehmen deshalb jetzt noch kein gutes Geld verdienen? Keineswegs! Aber es kommt entscheidend auf die Auswahl an. Im Fokus unserer Vermögensverwaltung stehen qualitativ hochwertige Unternehmen mit wenig oder keinen Schulden. Diese Firmen müssen über Jahre hohe Eigenkapital-Quoten aufweisen und über genügend Barmittel für sinnvolle Investitionen verfügen, mit denen sie im Übrigen auch Zinsen kassieren.

Darüber hinaus sollen die Netto-Gewinnmargen – also der Anteil, der als Gewinn vom Umsatz übrigbleibt – hoch sein und ihre Umsätze und Gewinne in absoluten Zahlen möglichst stetig steigen.

Breites Spektrum von Finanzen über Energie bis zu KI

Mit diesem Qualitäts-Ansatz finden wir unter den Mid- und Small Caps schon jetzt interessante Unternehmen. Dazu gehören etwa der Finanzdienstleister Interactive Brokers mit einem Marktwert von 20 Milliarden Dollar. Auch Emcor, ein Produzent und Betreiber von Anlagen zur Energieerzeugung und -verteilung, zählt mit 24 Milliarden Euro Marktkapitalisierung zu der Gruppe. Und mit EXL Service, einem Unternehmen für Datenanalyse und digitale Operationen und Lösungen und acht Milliarden Euro Marktwert, ist ein echter Small Cap dabei.

Fazit

Wer in aussichtsreiche kleine und mittlere Aktien investieren will, muss nicht darauf warten, dass Trump diese Aktien aus dem Winterschlaf erweckt. Schon jetzt gibt es genügend qualitativ hochwertige Firmen – man muss sie nur finden.


Über den Autor:

Stephan Albrech ist Vorstandschef der Vermögensverwaltung Albrech & Cie. mit Sitz in Köln. 

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